Zellen und Eimer

269 15 3
                                    

So....hier erstmal das erste Kapitel. Wirklich viel gibt's dazu jetzt nicht zu sagen. Außer vllt dass wenn euch das Kapitel gefällt, ihr davon ausgehen könnt dass der Rest genauso gut wird.
Tja und falls es euch nicht gefällt wird es ab hier nur noch besser. Versprochen. (*hust*)

Die Welt flackerte...... aber nein, falsch.
Nicht die Welt war es die flackerte. Tatsächlich war es nur die Lampe, die über Liliths Kopf hing.

Solch eine Verwechslung kam schon einmal vor, wenn man schon einige Tage in einer Zelle festsaß und nichts besaß mit dem man sich hätte beschäftigen können.
Vielleicht litt sie aber auch einfach unter Schlafmangel.

Wenn Lilith so darüber nachdachte war sie sich eigentlich auch gar nicht mehr so sicher, ob man den Raum in dem sie sich zurzeit befand überhaupt als Zelle bezeichnen konnte.

Weder gab es Gitterstäbe, noch gab es ein hartes Bett oder eine Toilette in der Ecke.

Tatsächlich war ihr Gefängnis nämlich nichts weiter als ein kleiner Raum mit weißen Wänden, weißer Decke und den Boden schmückten,- Überraschung,- weiße Fliesen.
Sie würde wohl für den Rest ihres Lebens weiße Räume meiden müssen, um klaustrophobische Anfälle vorzubeugen.

Alles in allem gab es für diesen etwa zwei mal zwei Meter großen Raum kein treffenderes Adjektiv als steril.

Von dem Eimer einmal abgesehen.

Allein bei der Erinnerung an seine Existenz verzog Lilith unwillkürlich das Gesicht und weigerte sich auch nur noch einen Augenblick länger an das scheußliche Ding in der Ecke, in der in einer normalen Zelle eine Toilette gewesen wäre, zu denken.

Es war schon schrecklich genug gewesen sich an den Geruch gewöhnen zu müssen.

Sie ging wieder dazu über Löcher in die Luft zu starren, als die weiß gestrichene Stahltür zu ihrer Linken entriegelt wurde.
Im ersten Moment befürchtete sie dass man sie wieder zu einer „Befragung", wie sie es nannten, schleifen würde, aber der noch junge Wachmann warf ihr lediglich einen Lappen vor die Füße, dazu noch einen Kübel Wasser und befahl ihr sich für ihre Gerichtsverhandlung zu säubern.

Für Gewöhnlich hatte Lilith für Befehle meist nicht mehr übrig als einen schnippischen Kommentar, aber sie hatte gerade einfach nicht die nötige Kraft und Lust für einen derartigen Akt der Rebellion.

Also tat sie wie geheißen und beschwerte sich nicht einmal als man ihr wieder Handschellen anlegte.

Was nebenbei gesagt extrem schmerzhaft war, wenn man bedachte dass sie dafür ihren verletzten Arm nach vorne strecken musste.

Dass man hier mit Verbrechern, die sich weigerten zu kooperieren, nicht gerade zimperlich umging hatte Lilith am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Und die Tatsache dass sie seit ihrer Verhaftung kein Wort gesprochen hat, brachte diese Schnösel regelrecht zur Weißglut.

Sie hatte bei ihren 'Befragungen' wahrlich nicht gerade wenige Schläge und Tritte einstecken müssen.

Da fragte man sich wirklich was aus dem Grundsatz 'Mädchen schlagen tut man nicht' geworden war.

Ein Tritt der ihre Schulter in einem unglücklichen Winkel getroffen hatte, führte letztendlich zu ihrem nun ausgekugelten Schultergelenk.

Natürlich hätte sie sich ihre Schulter inzwischen wahrscheinlich auch selbst wieder einrenken können.
Zeit hatte sie gehabt und genug Erfahrung darin hatte sie auch.

Die Sache war die, dass so etwas ganz ohne Schmerzmittel wirklich, wirklich wehtat.

Das Mädchen seufzte.
Insgeheim hatte sie wohl auch gehofft dass man ihr vielleicht doch einen Arzt vorbeischicken würde, aber in den Augen der Regierung war sie lediglich ein Verbrecher und allein der Umstand dass diese Verhandlung nur deswegen stattfand, damit auch dem letzten rebellischen Bewohner der VN klar wurde dass man sich vor der Regierung und ihren Spitzeln nicht verstecken konnte, sorgte schon dafür dass es nur einen möglichen Ausgang für diese Verhandlung gab: ihre Hinrichtung.

Remember meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt