Leonie
Stundenlang hätte ich Professor Paletto zuhören können, so ansteckend war IHRE Begeisterung für IHR Lieblingsthema, beziehungsweise IHRER liebsten historischen Person.
Ein wenig beneidete ich ja Pharao Hatschepsut, insofern es ihr noch immer möglich war, selbst nach weit mehr als über 3000 Jahren, SIE so sehr in ihren Bann ziehen zu können, das es IHRE Augen so sagenhaft zum Glitzern brachte.
Aber wie gesagt, nur ein wenig....denn im Gegensatz zu der edlen Ägypterin, hatte ich die Ehre und das Vergnügen, Professor Paletto's Gegenwart und Nähe zu genießen.
Andächtig lauschte ich IHREN umfangreichen Ausführungen und hing förmlich an IHREN Lippen....an IHREN Lippen, die ich so gerne noch ganz anders genießen wollen würde.
Immer wieder unterbrach SIE IHREN Vortrag, um mich mit einem süffisanten Schmunzeln darauf hinzuweisen, weiter zu essen...
"Meine liebe Frau Schmied,....bitte essen sie weiter! Denken sie an ihren Blutzuckerspiegel!"
oh Gott.....! Ich hoffte inständig das mein Gesicht nicht gar so rot geworden war, wie es sich anfühlte, aber anhand IHRES Zwinkerns, war ich mir ziemlich sicher das dieser Wunsch auch nur ein Wunsch blieb,....und fügte mich IHREN Aufforderungen.
Gerade in dem Moment als wir unser,.....ich konnte es noch gar nicht so recht glauben diese Terminologie benutzen zu können,.....Frühstück beendet hatten, erhielt Professor Paletto einen Anruf.
IHR bis eben noch entspannt, lächelndes Gesicht wurde schlagartig Ernst, hastig erhob SIE sich, antwortete der oder dem Anrufer auf italienisch und verließ mit forschen Schritten das Wohnzimmer.
Stirnrunzelnd sah ich IHR nach und verwünschte wer auch immer sich am anderen Ende der Leitung befand.
Da unsere Mahlzeit und damit wohl auch unser schönes Beisammensein, hiermit beendet schien, räumte ich zügig den Tisch ab, reinigte das Geschirr, verstaute alles wieder an seinen Platz und schlenderte dann zurück ins Wohnzimmer.
Da SIE noch nicht wieder zurückgekehrt war, blieb ich wie vor unserem Frühstück,....erneut vor dem gerahmten Papyrus stehen und betrachtete fasziniert das historische Kunstwerk.
Ich bewunderte die filigrane und kunstvolle Schrift auf diesem, wie mir schien......doch sehr empfindlichen Untergrund, lehnte mich noch etwas weiter vor und verspürte auf einmal ein warmes, unglaublich sinnliches Prickeln, das über meinen ganzen Körper zog.
Mit geschlossenen Augen, atmete ich tief ein, richtete mich kerzengerade auf und wartete...
"Ein schönes Souvenir.....nicht wahr?" vernahm ich IHRE rauchige Stimme, leise hinter mir und schluckte mühsam.
"Ein....ein Souvenir Professor? Aber ein bestimmt sehr teures, nehme ich an!"
"Nicht wirklich,.....nur in etwa so um die 200 ägyptische Pfund....!"
"200....?"
rief ich erstaunt und sah SIE überrascht an, während SIE mich mich herzlich anlachte.
"Ohjee..das klingt wohl nach viel nicht wahr,... aber 200 ägyptische Pfund entsprechen in etwa, so 10 ....!"
"Oh...ok...!" antwortete ich aus Mangel an etwas sinnvollerem und wollte schon beschämt wegschauen, als SIE IHREN rechten Zeigefinger sanft unter mein Kinn legte und mein Gesicht anhob, bis unsere Augen sich wieder fanden.
"Bitte entschuldigen sie Frau Schmied,....ich wollte sie keineswegs auslachen....!"
mein Mund war schlagartig Wüstenähnlich trocken geworden, als ich IHRE Berührung an meinem Gesicht verspürte und im geheimnisvollen Grau IHRER Augen versank.
Von mir aus hätte SIE soviel lachen können wie sie wollte, ich liebte IHR Lachen....das ehrlich und echt aus tiefstem Herzen kam und nicht so hohl und falsch klang, wie bei vielen anderen in IHRER gehobenen Position.
Wenn SIE lachte, klang es wie die schönste Melodie, eines fantastischen Liedes.
Es brachte in mir, eine Saite zum Schwingen und erfüllte mich mit einem warmen, behaglichen Gefühl....das ich nur zu gerne Immerfort so spüren wollte.
Das SIE mich nicht auslachte, war mir zwar auf Anhieb klar, aber außer diesem warmen, behaglichen Gefühl in mir, verursachte SIE auch noch etwas ganz was anderes......SIE forderte mich!
Forderte mich heraus!
Innerlich grinsend, jedoch äußerlich vollkommen verlegen,...blickte ich SIE mit einer guten Portion Unschuld an und antwortete blinzelnd.
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Non Occultatum BAND 12
AdventureDie junge Leonie, Geologie Doktorandin in spe, verzehrt sich schon seit ihrem Studium, als sie bei einer Ausgrabung auf. Sie. traf, nach....Ihr...Professor Dr. Thea Paletto. Die wesentlich ältere und äußerst charismatische Leiterin des Archäologisch...