17. Molto Accattivante

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31.Dezember 2020

22.00 Uhr

Thea

Schwungvoll lenkte ich meinen Wagen, von der einsam hinter mir liegenden Straße, auf den sorgfältig geräumten Parkplatz vor der trist aussehenden, ehemaligen Fabrikhalle, setzte rückwärts in eine der wenigen, verbliebenen Parklücken und hielt an.
Aber anstatt auszusteigen, blieb ich sitzen und lauschte in die nun herrschende Stille, nachdem das Geräusch des Motors verklungen war und dachte an die vergangene Woche zurück.
Vor allem aber, dachte ich an die mit Prickelnder Erotik gefüllten Stunden,...die zweieinhalb Tage purer Sinnlichkeit, mit Leonie.

Nachdem ich mein Verlangen nach ihr, während wir im Institut eingeschneit waren, nicht mehr länger zu zügeln imstande gewesen war und die junge Frau, mein Begehren ebenso dringlich erwiderte, hatte es für uns kein Halten mehr gegeben.
Nahezu Zügellos, gaben wir uns unserer Leidenschaft hin und ließen die alten Gemäuer mit den Geräuschen unserer Lust erbeben und dies, immer und immer wieder..... schließlich würde dies alles sein, was uns gegeben war.
So dachte ich jedenfalls.

Das es aber dann doch völlig anders gekommen war, als ich gedacht hatte, konnte ja keiner ahnen nicht wahr?
Ahnen vielleicht nicht, aber irgendwie hoffen, doch schon auf jeden Fall und als ich mich umentschied und zurückfuhr, wo sich die junge Frau noch immer dort befand, still und starr stehend, in der eisigen Kälte, stand es schon so gut wie fest, wie der weitere Abend,....die weitere Nacht verlaufen würde.
Und bei allen Göttern, was dann folgte war....grandios.... unvorstellbar.......nahezu perfekt....gewesen.
Wir genossen das wunderbare Mahl, welches Anna für uns gezaubert hatte, mindestens ebenso Leidenschaftlich, wie wir uns gegenseitig und es fiel mir von Mal zu Mal schwerer, nicht nur ihr zu widerstehen,..... sondern auch meinem inneren Drang nicht nachzugeben, forderte alles an Kraft von mir die ich aufbringen konnte, aber ihre Lust, ihre Leidenschaft und ihre absolute Hingabe waren ein wunderbarer Lohn für meine Qualen.

Jedoch nach zwei Tagen, fühlte ich mich einfach nicht mehr dazu imstande und beendete vorerst unsere sinnliche Liaison.
Vorerst?
Vorerst, würde ja voraussetzen, das eine Fortsetzung folgen würde....!
Wäre dem denn so?
Wäre dies überhaupt möglich?

Seufzend schlug ich mit der flachen Hand auf das, mitlerweile kühle Leder des Lenkrads vor mir.
Ebenso kühl, wie ich sie am Morgen des zweiten Weihnachtstages informierte, das die Straßen wohl mitlerweile alle geräumt sein müssten und ich sie infolgedessen wieder nach Hause bringen würde.
Kein Vorschlag,...keine Frage....sondern eine unumstößliche Tatsache.
Vollkommen gesammelt und meiner Selbst sicher, hatte ich sie ebenso kühl darüber in Kenntnis gesetzt, wie ein x-beliebiger Institutmitarbeiter, wobei ich doch tief in mir drin, eigentlich etwas gänzlich anderes wollte.....etwas anderes brauchte.

Ich musterte nur kurz ihren Blick, nach meinem Ultimatum und wandte mich stattdessen schnell von ihr ab.
Aber auch dieser vergleichsweise kurze Moment, hatte ausgereicht um mir ihre Verwirrung und Enttäuschung zu zeigen, aber dennoch ging ich nicht darauf ein, sondern begab mich auf schnellsten Weg in mein Arbeitszimmer und wartete darauf, bis sie sich von ihrem Schock "erholt" und abreisefertig gemacht hatte.

Die anschließende Fahrt zu ihr nach Hause verlief angespannt und schweigsam, aber dann wiederum welche Worte konnte es denn schon geben, die diese Stille brechen durften?

Schließlich erreichten wir den großen, grauen Betonblock...den sie ihr Zuhause nannte und ich blieb direkt vor dessen Eingang stehen.

"Dann.... sehen wir uns ......im neuen Jahr wieder Frau Schmied....?!" sprach ich sie leise an, als sie die Tür öffnete. Hastig riss sie ihren Kopf herum und ich sah ein Fünkchen Hoffnung darin, das aber sogleich wieder erlosch, als ich hinzufügte.....

Non Occultatum BAND 12Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt