Leonie
Wie betäubt war ich zurückgetaumelt, alle weiteren Worte blieben mir im Halse stecken und ich spürte nur noch die eisige Umklammerung um mein Herz herum,.....momentan das einzige, was es daran hinderte in tausend Teile zu zerspringen.
Durch den Türspalt, im Schein des gedämpften Lichts, konnte ich Sie noch immer sehen, wie sie dicht aneinander gedrängt da standen, so sehr mit sich selbst beschäftigt, das sie mich nicht einmal bemerkt hatten.
Verdammt!!
Ich war wohl so unscheinbar, so unwichtig.....so....Nichts für Sie.....
Meine Augen füllten sich mit Tränen, die ich nicht mehr lange zurückhalten können würde, aber ich wollte auf gar keinen Fall das Sie mich so sah und die "andere", schon gleich zweimal nicht!!
Hastig riss ich meine Brille ab und wischte mir schnell über meine brennenden Augen, bevor ich so schnell ich nur konnte, den Gang entlang rannte und erst im quer verlaufenden Hauptgang kurz stehenblieb.
Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, rutschte ich langsam zu Boden und fühlte mich wie in ein eisernes Korsett geschnürt, welches immer enger und enger wurde und mir mit zunehmender Dauer die Luft zum atmen raubte.
So in etwa stellte ich mir einen von Henriettes Anfällen vor, doch ich hatte kein Asthmaspray um wieder atmen zu können....ich hatte keinen, der mir die Hand hielt und beruhigend auf mich einredete bis diese grässliche und Schmerzhafte Umklammerung endlich von mir abfiel,.....ich hatte lediglich mich selbst,....nur mich allein, denn Sie hatte ich ja augenscheinlich endgültig verloren!
Oder hatte ich Sie denn je gehabt????
Wahrscheinlich nicht!
Und ich würde Sie auch niemals haben!!
Als mir dieser Fakt so unumstößlich klar wurde, mich bis in meine Grundfesten erschütterte und meinen Kopf leerfegte, entrang sich schließlich ein lautes Schluchzen meiner Brust und ich hielt meine Tränen nicht mehr zurück.
Ich weinte,....ich weinte um Sie, ich weinte um mich und ich weinte um die vergebene Chance glücklich zu werden, aber ich würde hier nicht ewig herumsitzen und trauern,....Nein das würde ich nicht!
Ich würde aufstehen, mein letztes bisschen Würde einsammeln und hocherhobenen Hauptes gehen.
Sollte Sie doch mit Ihrer arroganten, Schlampe glücklich werden.
Ich hatte jedenfalls genug!!
*********
Wie ich es trotz völlig verheulter Augen, nahezu im Blindflug nachhause geschafft hatte, war mir ein richtiges Rätsel, aber ich hatte es irgendwie.
Und als Bella zwei Stunden später nachhause kam, fand diese ein verheultes, schniefendes Häufchen Elend auf der Couch kauernd vor.
Nachdem ich ihr klargemacht hatte, das mir körperlich nichts fehlte und auch die nächste Tränenflut versiegt war, erzählte ich ihr die ganze beschissene Story, die eigentlich so gut, so schön....begonnen hatte.
"Also siehst du, der Plan war absolut bescheuert,...als wenn ich, ich kleiner Niemand.....jemanden wie Sie jemals hätte austricksen könnte....also wirklich ich...!"
"Leonie,....halt einfach mal deine Klappe ok? Hör auf mit deiner Selbstbemitleidungstour, denn das steht dir ganz und gar nicht,.....alles klar?!"
ganz verdattert starrte ich meine beste Freundin sprachlos an und wartete ab was sie als nächstes sagen würde.
"Sooooo,....nun pass mal auf,.....nach dem ich dir nun ganz genau zugehört habe, komme ich zu dem finalen Urteil,.....das dein Plan......oder besser gesagt.....mein genialer Plan, voll aufgegangen ist!"
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Non Occultatum BAND 12
AdventureDie junge Leonie, Geologie Doktorandin in spe, verzehrt sich schon seit ihrem Studium, als sie bei einer Ausgrabung auf. Sie. traf, nach....Ihr...Professor Dr. Thea Paletto. Die wesentlich ältere und äußerst charismatische Leiterin des Archäologisch...