10. Noch kuschliger...

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Sonntagmorgen 23. Dezember 2020

In der G.A.I.A.

Leonie

Langsam, ganz langsam gewann mein Bewusstsein wieder die Oberhand und erhob sich aus der wunderbaren Umarmung meiner Träume, genau so wie ich, mich aus Ihrer köstlichen Umarmung löste.
Mit einem tiefen Seufzer größtem Bedauerns, betrachtete ich die Frau nach der ich mich schon so lange gesehnt hatte und deren Nähe und Sinnlichkeit ich gestern Nacht ein ums andere Mal genießen durfte, deckte Ihren begehrenswerten Leib, behutsam zu und strich Ihr zärtlich eine silberne Strähne aus der Stirn.

Schnell stocherte ich in den glühenden Resten, schürte das Feuer und legte noch ein Paar ordentliche Scheite nach, schließlich sollte Sie nicht frieren solange ich weg war.
Eigentlich wollte ich auch überhaupt nicht von Ihr weg, aber der Ruf der Natur war leider anderer Meinung.

Eilig schlüpfte ich in meine Stiefel und Mantel, verließ so leise wie es mir möglich war Professor Paletto's Büro und huschte durch den dämmrigen Gang, hin zu den Umkleideräume für die Institutmitarbeiter.

Während ich mir wenig später, die Hände in dem kleinen Waschbecken wusch und einen Blick in den Spiegel, der darüber hing warf, beschloß ich mein Glück herauszufordern und zu duschen.
In meinem Spind hatte ich ja Gottseidank immer etwas Wechselwäsche und Hygieneartikel bereitliegen, nur für den Fall der Fälle....also so einer wie jetzt gerade.
Eilig fischte ich meine Zahnbürste und Zahnpasta heraus, putzte meine Zähne im kleinen Waschbecken, ergriff schmunzelnd meinen Kulturbeutel und machte mich dann rasch auf den Weg zum Duschraum.

Thea

Das Gefühl, das mir etwas fehlte, ließ mich aus meinem dringend benötigten Schlaf aufwachen.
Ächzend und stöhnend richtete ich mich auf und ließ meinen Blick suchend durch mein Büro schweifen.
Leonie war nirgends zu sehen und ein merkwürdiges Gefühl schlich sich durch meine Eingeweiden ähnlich dem, welches ich gestern verspürt hatte, als ich der Radiodurchsage gelauscht hatte.

Etwas unwirsch fuhr ich mir mit der rechten Hand durch meine wirren Haare, schwang meine Beine über die Kante der Couch und erhob mich.
Wurde ich etwa noch gefühlsduselig auf meine alten Tage?
Kopfschüttelnd ließ ich die Decke fallen und begab mich in mein eigenes Badezimmer, das an die Miniküche angrenzte und genehmigte mir eine schnelle Dusche, während ich überlegte wohin die junge Frau, die mich so exquisit gewärmt hatte, verschwunden war.
Da es nicht vorhersehbar war, wie lange wir hier festsitzen würden und in welchem Ausmaße uns heißes Wasser zur Verfügung stehen würde, stieg ich schon nach zwei Minuten wieder aus meiner privaten kleinen Nasszelle heraus, trocknete mich hastig ab, schlüpfte eilig in frische Sachen und machte mich auf die Suche nach meiner verschwundenen "Mitgefangenen".

Leonie

Nach dem ersten Schreckmoment, der mir durch einen sehr erfrischenden Schwall kühlen Wassers beschert wurde, war ich schlagartig vollkommen wach.
Glücklicherweise erwärmte sich das auf mich herab rieselnde Nass, noch auf eine durchaus angenehme Temperatur und so begann ich mich eilig einzuseifen um nicht zu viel des warmen Wassers zu vergeuden.
Nach der wohl schnellsten Dusche meines Lebens, stieg ich aus der Kabine heraus, stellte mich auf das bereitgelegte kleine Handtuch und fing damit an, mich mit dem größeren zweiten Tuch, zügig abzutrocknen.
Die Wärme und der Dunst den die rauschende Brause bis eben noch verbreitet hatte, hatte sich in kürzester Zeit verflüchtigt und Platz für eine unangenehme Kühle gemacht.
Ein weiterer Ansporn für mich, schleunigst zu Ihr zurück zu kehren, dachte ich vergnügt.

Gerade als ich mit dem Handtuch über meine Hüften rieb, breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus, die aber nur zu einem winzigkleinen Teil der Raumtemperatur geschuldet war und ohne mich dem Eingang zum Umkleideraum zuzuwenden, war mir sofort der Auslöser für meine Gänsehaut klar geworden.

Non Occultatum BAND 12Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt