Leonie
Als ich in der Annahme, es sei jemand vom Zimmerservice,...die Tür öffnete war ich ersten Moment starr vor Schreck.
Wie war das nur möglich und vor allem warum?
Völlig unvorbereitet stürzte ich in Ihre Stahlgrauen Augen und schmolz fast Augenblicklich dahin.
Mein Mund verzog sich schon zu einem immer breiter werdenden Lächeln und ich war schon drauf und dran, sie herein zu bitten, als ich "die andere" im Gang hinter ihr auftauchen sah.
War das etwa Ihr verdammter Ernst?War Sie etwa den ganzen Weg wegen mir hierher gereist, um mir dann Ihre Ehefrau unter die Nase zu reiben?
Echt jetzt???
Ohne irgendwelche Worte zu verlieren, und mit brennender Wut erfüllt, warf ich Ihr einfach die Tür vor der Nase zu, doch sobald Sie aus meinem Blickfeld verschwunden war, fehlte Sie mir......sogar noch schlimmer als zuvor.Am liebsten hätte ich mich für meine Gefühle geohrfeigt.
Warum zum Teufel war ich nur so unglaublich dumm und liebte diese Frau noch immer.
Mit einem verzweifelten Seufzer und ersten Tränen in den Augen, glitt ich mit dem Rücken an die Tür gelehnt zu Boden und gerade als ich aufschluchzen wollte, hörte ich die beiden reden,........oder besser gesagt streiten,.....wobei eigentlich.....schimpfte "die andere" mit Ihr.
Sie schimpfte und beleidigte Sie?!Mein Ohr fest an das kühle Holz der Tür gepresst lauschte ich nun angestrengt und zunehmend grinsend, der aufgeregten "Unterhaltung" auf der anderen Seite.
Dann kehrte für einen Moment Stille ein und ich dachte schon das Sie gegangen wäre, aber dann vernahm ich ein leises, schabendes Geräusch und dann hörte ich Sie sprechen.
Zuerst leise und dann lauter, zwar immer wieder einmal ins Stocken geratend, aber mit fester Stimme,...so wie ich sie kannte......und liebte.
Sie redete und redete und mein Herz, flog Ihr schon entgegen, wollte Sie wieder aufnehmen, sich Ihr hingeben...
Lediglich die verschlossene Tür hinderte es daran,...hinderte mich daran diesem Wunsch nachzugeben und das war auch gut so.
Sie zu sehen würde meiner Selbstbeherrschung allzu sehr zusetzen und ganz so einfach durfte ich es Ihr schließlich auch nicht machen, dafür war zu viel passiert.
Zu viel um dies einfach beiseite zu kehren, zu viel....um nicht,... näher auf alles einzugehen,....ich liebte diese Frau nach wie vor.....daran hatte sich nichts geändert und das würde dich auch nicht.
Aber ich wollte endlich Klarheit!
Ich verdiente Klarheit!
Und sehr zu meinem Erstaunen sprach sie zum ersten Mal über Ihre Gefühle und allein dies, trieb mir schon wieder das Wasser in die Augen.Nach einer kleinen Sprechpause, hörte ich ein paar gedämpft schabende Geräusche und dann redete Sie weiter, aber Ihre Stimme schien von weiter oben zu kommen, dachte ich verwirrt und öffnete blinzelnd meine Augen, die ich bisher verträumt geschlossen gehalten hatte.
Hatte Sie etwa genauso an die Tür gelehnt auf dem Boden gesessen wie ich????
Ich lächelte bei dem Gedanke und lauschte Ihren weiteren Worten.Als Sie erwähnte das es "die andere" gewesen war, die Sie mit viel "Nachdruck" dazu bewegt hatte, Ihre Gefühle mir gegenüber, endlich sich selbst einzugestehen, mußte ich mir mühsam ein Kichern verkneifen.
Sich mir diese "handfeste" Diskussion der beiden, bildlich vorzustellen, war einfach zu komisch.
Aber dennoch,......diese durchaus amüsante Vorstellung zum Trotz.....blieben noch einige Dinge die geklärt werden mussten.Sie wollte nicht mehr feige sein, sondern so mutig wie ich!
War ich das denn?
War ich mutig?
Wer war denn Hals über Kopf nach Ägypten geflohen, nur weit weit, weit weg?
Weit weg von dem was mich so schmerzte!Aber Sie wollte mir erklären warum?
Warum und wie, alles so gekommen war,....wie es das eben war!Ich seufzte leise,....endlich!
Endlich wollte Sie sich mir öffnen!
Endlich!
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Non Occultatum BAND 12
MaceraDie junge Leonie, Geologie Doktorandin in spe, verzehrt sich schon seit ihrem Studium, als sie bei einer Ausgrabung auf. Sie. traf, nach....Ihr...Professor Dr. Thea Paletto. Die wesentlich ältere und äußerst charismatische Leiterin des Archäologisch...