39. Der Tag danach.....(II)

456 68 34
                                    

Thea

Als sich die Tür hinter Carmen schloß, atmete ich erleichtert aus,...aber nur für einen kurzen Moment,....bis mir die Bedeutung ihrer Worte, so richtig bewußt wurden.

Sie wusste Bescheid, sie wusste verdammt nochmal Bescheid,...aber wie,...woher?

Ich hatte mich doch stets bedeckt gehalten, zumindest glaubte ich das...also.....wie, oder wer hatte mich, hatte uns verraten??

Minutenlang zermarterte ich mir mein Hirn und kam dennoch keinen Schritt weiter.

Bis ich schließlich ein Einsehen mit mir selbst hatte und zu der einzig möglichen Schlußfolgerung gelangte,...sie kannte mich einfach zu gut.

Punktum!!

Wie auch immer,..!
Darüber wollte ich mir jetzt keine Gedanken machen, sondern eher um das, worüber ich schon seit geraumer Zeit und ganz besonders seit gestern Nacht nachgedacht hatte.

Gestern Nacht als ich, nach dieser einzigartigen Bindung gleich den nächsten einzigartigen Moment erlebte....

Das sie ihre Augenbinde aufbehalten wollte, erstaunte mich schon sehr, aber gleichzeitig berührte es etwas, tief in mir Verborgenes,...etwas was ich in der Form...schon so lange nicht mehr verspürt hatte und was aber jetzt wie es schien immer mehr sein Recht verlangte.

Auf der langen Reise von Frankfurt zurück, hatte ich mit meiner guten Freundin Vic gesprochen, die mich,.....erneut.....darin bestärkte einen weiteren Schritt zu tun,......wobei bestärken, eigentlich die sehr freundliche Formulierung, für einen verbalen Tritt in den Hintern,...bedeutete und ich ihr hoch und heilig versprechen musste, endlich für klare Verhältnisse zu sorgen.

Oh jaaa.......und genau das, hatte ich vor und beobachtete für einen Moment den Zeiger meiner Uhr, der ganz sicher deutlich langsamer lief als sonst,.....und wandte mich dann mit einem ungeduldigen Schnauben an den Stapel Papiere, vor mir auf dem Schreibtisch.

***

Punkt 20.00Uhr, legte ich den Stift nieder, rieb mir meine müden Augen und streckte meine Glieder, um gleich im nächsten Moment mit neuer Energie und einem Lächeln auf den Lippen, mein Büro zu verlassen.

Vergnügt vor mich hin summend, schlenderte ich den Gang entlang und lief anschließend hoch zur Bibliothek.

Auf meinem Weg nach oben auf die dritte Ebene, in der Abteilung für Ägyptologie, in dem Gang der mit dem Buchstaben "P" gekennzeichnet war,....fing mein Herz immer schneller an zu schlagen, während ich das dümmliche Lächeln überhaupt nicht mehr abschalten konnte.

Mit einem Seufzer ließ ich mich in den gleichen Sessel fallen, in dem ich schon am letzten Donnerstag auf sie gewartet hatte und lehnte mich zurück.

Mit einem lüsternen Kichern, betrachtete ich das Regal an dem sich die junge Frau, vergangene Woche noch, verzweifelt um ihre Contenance bemüht geklammert hatte, während ich sie gnadenlos fickte.

Natürlich war dies nicht das was die liebe Vic gemeint hatte, mit klaren Verhältnissen,...aber von Sehnsucht getrieben, hatten wir uns dem Rausch unserer Triebe hingegeben und ich plante die passenden Worte zu einem späteren Zeitpunkt und in einer eher privaten Umgebung zu finden.

Das sie dann aber so völlig überraschend, am späten Sonntag Nachmittag bei mir vor der Tür stand und sie so meinen Denkprozess zunächst vollkommen lahmlegte, damit hätte ich ja niemals rechnen können.

Aber das hatte sie und als sie dann ein drittes mal an diesem Tag, schlafend in meinen Armen gelegen hatte, stürmten all diese vielen Gedanken und Worte durch meinen Kopf, aber dies war mitnichten der richtige Moment, für viele Worte.

Non Occultatum BAND 12Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt