Chapter 24 *POV SARA*

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„War das alles die ganze Zeit nur gelogen? Hat er mich nur ausgenutzt? Wollte er mich von Anfang an nur verletzten? Was verdammt nochmal ist falsch mit mir, dass er mir so etwas antut?" schluchzte ich und sah meine Mädels, welche mit mir in meinem Zimmer waren an. Olivia, Abigail und Ella waren ebenfalls bei mir. Die Jungs sind alle unten, außer Jaxon, den haben Matt und Logan in seinem Zimmer eingeschlossen, damit er das beschissene Arschloch nicht tot prügelt.

Ich setzte die Whiskey falsche erneut an und merkte diesen Schluck genauso wie alle anderen in meinem Körper brennen. „Sara bitte pack die Flasche weg. Du wirst irgendwas dummes tun." sagte Ava ruhig und wollte zu mir kommen. „Habe ich nicht schon etwas dummes getan? War es denn nicht schon das dümmste was ich tun konnte, als ich Noah vertraut habe?" schrie ich und brach erneut in Tränen aus. Ich sank wie vor ungefähr einer Stunde wieder auf den Boden.

„Ich habe ihm so viel gegeben und was macht er? Ich habe ihm so sehr geglaubt, dass er sich bessern kann, dass er besser ist durch mich. Ich war wirklich so naiv und habe geglaubt, dass ich ihn ändern kann. Ich bin so unglaublich naiv." sagte ich mit zitternder Stimme und nahm erneut einen Schluck von der braunen Flüssigkeit.

„Sara bitte. Gib mir die Flasche." hörte ich nun Ellas Stimme direkt vor mir. Ich sah zu ihr auf und blickte in ihre wunderschönen Augen. „Du hast ja so viel Glück mit meinen Bruder, ich meine sieh dich an, man kann dich nur lieben, so wunderschön wie du bist. Oder Olivia und Abigail, ihr habt mit Michal und Logen genauso viel Glück. Und dann bin da ich, die kleine naive Sara." Ich weinte und mit jedem Wort fiel mir das reden schwerer. „Sara sag doch so etwas nicht." flüsterte Ella leise. „Seht mich an, ich bin komplett am Ende. Kann man von einer Person so abhängig sein? Das kann nicht gesund sein."

„Sara ich sehe dich und ich sehe ein wunderschönes Mädchen, welche es nicht nötig hat wegen einem Jungen zu weinen." redete Ella auf mich ein. „Ich weiß, dass ich es nicht nötig habe, aber es tut trotzdem so unglaublich weh." erwiderte ich immer noch weinend. Niemand sagte mehr etwas. Ella nahm mir langsam die Flasche ab und stellte sie hinter sich. Sie legt ihre Arme um mich und zog mich fest an ihren Körper. Ich weinte in den Armen der Freundin meines großen Bruders, schon wieder. Schon wieder wegen ihm!

Plötzlich packte mich etwas, was ich nicht beschreiben konnte. Ich würde es als Mut bezeichnen, denn ich stand plötzlich auf, immer noch mit Tränen im Gesicht und stürmte aus meinem Zimmer. Ich rannte die Treppe runter und blieb im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen. Die Jungs sahen mich an und Noah drehte sich langsam um. Matthew kam auf mich zu, doch ich sah die ganze Zeit zu Noah, welcher ebenfalls wie ich völlig rot unterlaufende Augen hat. Seine Wangen waren genauso nass wie meine.

Zwei starke Arme legten sich um meinen Nacken. „Es wird alles wieder gut, dass verspreche ich dir." flüsterte Matt an meinem Ohr und legte seinen Kopf auf meinem ab. Ich legte meine Arme um seinen Oberkörper und erwiderte seine Umarmung. „Ich hoffe so sehr, dass du Recht hast." flüsterte ich genauso leise wie er und merkte erneut Tränen über meine Wagen laufen. Wir lösten uns langsam voneinander und alle Jungs liefen an mir vorbei. Jetzt stand ich da, im Türrahmen zum Wohnzimmer und sah dem Jungen, den ich über alles liebe in die Augen. Es fühlt sich an, als wären wir ganz am Anfang, wo Jax ihn das erste mal wegen mir verprügelt hat. Noah hat eine aufgeplatzte Lippe und ein blaues Auge, aber sonst scheint Jaxon ihn ja noch gut verschont zu haben.

Ich merkte, wie Noah langsam aufstand und sich vor die Couch stellte, auf welcher er bis gerade eben noch saß. Er ließ sein Blick die ganze Zeit nicht einmal von mir ab. Er sah mich an, die ganze Zeit, während er langsam Schritt für Schritt auf mich zu kam. Ich sah, wie ihm eine Träne nach der nächsten die Wange runter rollte, doch es ließ mich in gewisser weise kalt. Ich glaube mich würde es gerade viel mehr verletzten, wenn ich sehen würde, wie er nicht weint. Denn dann würde ich und jeder andere auch denken, dass es ihm egal sei, dass ich gerade erfahren habe, dass mich meine erste große Liebe betrogen hat. Noah blieb vor mir stehen und blickte mit seinen blauen glasigen Augen direkt in meine. Ich erblickte so viel Schmerz in seinen Augen und merkte weitere Tränen, die meine Augen verließen.

Noah hob seine Hand und wollte mir meinen Tränen von der Wangen wischen, doch ich schlug seine Hand weg und verfinsterte meinen Blick. „Fass mich nicht an. Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass du mich nie wieder anfassen sollst!" sagte ich und wurde immer lauter. „Sara es...." „Was? Willst du mir jetzt sagen, dass es dir leid tut? Das kannst du dir verdammt nochmal in deinen verdammten Arsch schieben! Wenn du ein Glas fallen lässt und dich dann bei den Scherben entschuldigst, wachsen sie auch nicht wieder zusammen. Es wird nichts ändern, egal ob du dich entschuldigst oder nicht! Ich hasse dich! Ich hasse dich so so sehr!" schrie ich und begann gegen seine Brust zu schlagen. Ich schlug auf ihn ein und er ließ es einfach mit sich machen, er hielt mich nicht auf. Ich warf ihm wieder und wieder an den Kopf, wie sehr ich ihn hasse und von ihm kam kein einziges Wort.

Plötzlich hob er seine Hände und hielt meine Fäuste fest. „Sara, ich weiß, das du mich hasst und das tue ich auch. Verdammt ich hasse mich so sehr, für das was ich getan habe, für das was ich dir gerade damit antue." sagte er und begann laut zu schluchzen. „Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle!" schrie ich erneut und versuchte meine Hände aus seinem Griff zu befreien, vergebens. Ich wollte wieder auf ihn einschlagen und ihm sagen, wie sehr ich ihn hasse.
„Pssssht." sagte Noah einmal und dann immer wieder. Er versuchte mich zu beruhigen und nahm mich dann einfach in den Arm. „Lass mich sofort los Noah. Hör auf. Lass das!" rief ich weinend und wehrte mich. „Psssht" kam erneut von ihm. Ich gab es auf, ich werde aus der Umarmung eh nicht raus kommen. Ich versuchte mich zu beruhigen und erwiderte die Umarmung dann, einfach nur damit es sich noch einmal kurz wie vorher anfühlt. Was es nur nicht tat, da ich wusste, was er getan hat. Doch ich genoss es trotzdem noch einmal kurz in seinen Armen zu verweilen.

LG. Lina

Always my first crush/✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt