Chapter 23 *POV SARA*

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„Gib mir bitte einen Schnaps, ich will gleich mit Noah reden." sagte ich zu Ava und hielt ihr meine Hand hin, damit sie mir die Flasche mit der grünen Flüssigkeit gibt. „Sara, du bist angetrunken. Sicher das das jetzt so eine gute Idee ist?" fragte mich meine beste Freundin kritisch. „Ich krieg das hin." antwortete ich darauf nur und schnappte mir die halb volle Schnapsflasche. Ich nahm einen großen Schluck aus der Flasche und gab sie ihr dann wieder.

Ich stellte mich gerade hin und atmete einmal tief durch. Ich drehte mich nach rechts, dort wo die Jungs alle in einem Kreis auf dem Rasen saßen. Ich setzte langsam und vorsichtig einen Fuß vor den anderen und hatte das Gefühl gleich zu ersticken. Ich hatte so unglaubliche Angst, dass er mich erneut verletzt.

Ich stellte mich neben Noah und hockte mich dann neben ihm hin. „Können wir bitte kurz reden?" fragte ich ihn leise und sah dabei auf den Boden. „Natürlich. Worum gehts kleine?" fragte er und für einen kurzen Moment blieb mein Herz stehen. „Alleine. Lass uns bitte auf die Veranda gehen oder ins Haus." bittete ich ihn. Ohne noch was zu erwidern stand er auf und nahm meine Hand. Gemeinsam gingen wir in die Küche und stellten uns an den Küchentresen.

„Worum gehts?" fragte er mich erneut und sah mir in die Augen. „Noah, mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass du immer öfter sehr abwesend bist. Ich möchte nur wissen, warum das so ist. Ich möchte wissen, ob das was mit uns zu tun hat oder ob es an dir liegt. Wenn du Probleme hast Noah, dann rede mit mir. Ich will für dich da sein und dich unterstützen." sagte ich, nachdem ich all meinen Mut gefasst hatte. „Sara, es ist alles gut. Ich denke nur viel über die Uni nach, da es alles ganz schön viel wird und ich oft daran denke, wie ich das alles schaffen soll." sagte er und sah mir dabei tief in die Augen. Ich nickte verstehend. „Ok, aber bitte rede mit mir, sobald etwas ist. Ich will mir nicht unnötig Sorgen um uns machen müssen." Ich ging eine Schritt auf ihn zu und umarmte ihn fest.

Wir gingen wieder gemeinsam raus und setzten uns wieder dort hin, wo wir vor wenigen Minuten noch saßen. Er zu den Jungs und ich zu den Mädels. Ava sah mich fragend an und ich wusste sofort, was sie von mir hören wollte. „Er meinte es ist wegen der Uni, weil es alles so viel ist und er deswegen oft daran denkt, ob ihm das zu viel wird." erzählte ich ihr und nahm einen Schluck von meiner Mische, welche noch immer in meinem Plastikbecher ist. „Glaubst du ihm?" fragte sie mich und sah mich skeptisch an. „Habe ich eine andere Wahl?" „Vielleicht nicht, aber ich will trotzdem wissen, was dein Bauchgefühl dazu sagt." erwiderte sie und ihr Blick sah förmlich durch mich hindurch. „Mein Bauchgefühl sagt mir, das er sich das alles ausgedacht hat. Also nein, wirklich glauben tu ich ihm das nicht." sagte ich und trank erneut einen schluck aus meinem Becher. „Lass uns da heute bitte nicht mehr drüber sprechen." sagte ich und trank den Plastikbecher dann aus. Ich stand auf, um mir einen neuen Becher zu holen.

Ich nahm eine Box mit nach draußen und machte mit meinem Handy laut Musik an. „Jetzt lasst uns alle feiern!" rief ich laut und sah wie sich meine Mädels grinsend zu mir umdrehten.

„I know, I know, I know for sure
Everybody wanna steal my girl
Everybody wanna take her heart away
Couple billion in the whole wide world
Find another one 'cause she belongs to me!" sangen alle laut mit. Wir sprangen glücklich zu dem Lied von One Direction und sagen den ganzen Text lautstark mit.

Es kamen noch viel mehr Lieder, zu denen wir wild tanzten und laut sangen. Doch nach einigen Songs zog jemand vorsichtig an meinem Arm. Ich drehte mich zur Seite und erblickte Zack. Ich war ein wenig erstaunt und verwundert, da ich mit Zack das gesamte Wochenende nichts zu tun hatte. „Komm mal bitte mit." sagte er leise an meinem Ohr. Ich nickte und bekam sofort ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Sache. Ich drehte mich kurz um und sah wie skeptisch Noah uns beide ansah. Da ist doch irgendwas im Busch. Irgendwas läuft hier gewaltig schief. Zack weiß etwas, was ich nicht wissen soll, dass sehe ich an Noahs Gesichtsausdruck. Er hat Angst.

Zack und ich gingen auf die Veranda und setzten uns auf die kleine Bank, welche neben der Tür stand. „Sara, ich muss dir unbedingt etwas erzählen." lallte er ein wenig und ich denke, egal was er mir jetzt sagt, er sagt es mir nur weil er betrunken ist. „Es geht um dich und Noah. Oder nur um Noah?" sagte er und fragte sich eher selber, als mich. „Ok." sagte ich leise und spürte wie mein Herz immer schneller zu schlagen begann. „Ich weiß, dass Noah dir von Cora und Lia erzählt hat. Ich weiß auch, dass du es nicht so cool findest, dass er so gut mit Lia befreundet ist." sagte er und machte dann eine Pause. Ob er diese Pause machte, um durchzuatmen oder nachzudenken weiß ich nicht, aber er machte eine Pause. „Ich bin mir sicher, dass zwischen Amalia und Noah mehr als nur gute Freundschaft läuft." „Nein!" rief ich laut und merkte wie mir sofort Tränen in die Augen schossen.

„Ich habe sie gesehen. Er hat sie geküsst. Zweimal. Ich habe sie auch schon gemeinsam im Bett gesehen. Sie lagen beide in Unterwäsche im Bett und haben geschlafen, kuschelnd. Ich weiß nicht, ob er sie wirklich mag, aber ich bin der Meinung, dass du das wissen solltest."

Ich weinte, ich war so schrecklich am weinen, wegen Noah. Wie auch vor einem Jahr schon. Schon wieder weine ich wegen ihm. Ich wollte aufstehen, um zu ihm zu gehen, ich wollte ihn anschreien, ihn schlagen und ihn fragen, warum er mir das antut. Doch kaum bin ich von der Bank aufgestanden, merkte ich, wie ich zusammen brach und auf den Boden sackte. Ich begann laut zu Schreine und zu weinen und merkte kurz darauf, wie ich von zwei starken Armen umarmt wurde. Ich sah mit meinen roten Augen hoch und sah Noah, welcher mich fest umarmte.

„Lass mich los! Lass mich sofort los du mieses Arschloch! Fass mich nicht an, fass mich nie wieder an! Du ekelhaftes Schwein ich wusste, dass irgendwas los ist und jetzt nimm deine dreckigen Hände von mir weg!" schrie ich ihn an und riss mich mit meiner gesamten Kraft aus seiner Umarmung. Noah sah zu mir, dann zu Zack. Seine Augen verdunkelten sich und er wollte auf ihn zugehen. „Vergiss es. Du wirst ihm nicht weh tun. Hätte er mir nicht gesagt, was für ein abartiger Bastard du bist, hätte ich es nie erfahren!" sagte ich laut und trat zwischen Zack und Noah. Noah sagte die gesamte Zeit nichts. Ich sah wie ihm Tränen in die Augen stiegen, nur ließ mich das komplett kalt.

„Was ist hier los?" hörte ich jetzt nur Jaxons Stimme. Ich drehte mich um und sah, dass alle anderen ebenfalls auf der Veranda standen. „Sara, was ist passiert, warum weinst du?" fragte er und kam auf mich zu. Ich sah von Jaxon zu Noah und bemerkte sofort, wie Jaxons Stimmung kippte er lief zu Noah und das letzte was ich sah, war wie Jax seine Faust in Noahs Gesicht landete. Ich wurde weggezogen und von vielen Armen festgehalten. Es waren die Mädels. Ich hörte nur noch, wie die Jungs riefen, dass Jaxon aufhören soll und begann wieder zu weinen.

LG. Lina

Always my first crush/✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt