Flug

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,,Fertig?Kannst du fahren?'' Natasha wirft mir die Auto Schlüssel zu. Ich habe zwar einen Führerschein, aber nie genug Geld, mit einen Wagen zu kaufen. Also nicke ich, packe meine kleine Tasche in den Kofferraum und setze mich auf den
Fahrerplatz. Natasha schmeißt ebenso ihre Tasche hinten rein und steigt dann auf den Beifahrersitz.
Sie schmeißt mit einem Ruck die Tür und ich sehe auf ihrem Gesicht Schmerz, was vielleicht auch die Antwort darauf war warum ich heute fahren sollte ,,Alles gut?'' ,,Jaja alles gut, habe mich nur verrenkt. Fahr zum Center. Kennst du noch den Weg?'' ,,Ja klar'' Ich drehe den Schlüssel und nach wenigen Sekunden fahre ich von der Ausfahrt. Es dauert ein wenig bis ich mich an das Auto gewöhnt habe, aber nach 5 Minuten fahre ich mit Höchstgeschwindigkeit durch die Straße im Wald. Jedesmal ist der Anblick schön. Es ist ein grüner Wald mit verschiedenen Baumarten. Er hat etwas magisches. Ich fahre weiter die Straße entlang. Kein Auto kommt uns entgegen.

10 Minuten später erreichen wir das Center. Wanda wartet auf uns. ,,Was machst du denn hier?'' begrüße ich die rothaarige. ,,Ich komme wohl mit.'',,Ich habe es ihr versucht auszureden, aber sie lässt sich genauso wenig wie du überzeugen. Und außerdem kannst du sie dann mal näher kennenlernen.'' Natasha zwinkert Wanda zu und ich bin etwas irritiert was es bedeuten soll. ,,Kommt mit. Auf dem Hinterhof steht der Jet. Wie versprochen'' sagt Wanda und geht richtig Rückwand des Hauses. Auch dieses Haus habe ich falsch eingeschätzt. Es ist so groß, nur von Vorne sieht es aus wie ein kleines Ferienhaus. Als ich den Jet sehe staune ich. So ein Flugzeug habe ich noch nie gesehen. Es sieht sehr modern und wohlhabend aus. ,,Wie immer nur das beste. Und viel Erfolg und Grüße von Pep und Tony, Ja?'' sagt Wanda und wirft die Schlüssel von der einen in die andere Hand. Wir steigen alle ein. Es ist gemütlich innen drin und irgendwie erinnert es mich an das Wohnmobil was meine Eltern und ich hatten. Ich setze mich neben Wanda auf der Rückbank und schnalle mich an. Natasha setzt auch auf dem Fahrerstuhl. ,,Ich hoffe du hast das schon öfters gemacht.'' ich spreche meine Gedanken laut aus. ,,Keine Sorge, ich bin sozusagen ein Profi.'' Sie zieht herausfordernd eine Augenbraue hoch. Dann startet sie den Jet und wir fliegen Richtung Osten los.

Ich habe fast den ganzen Flug über geschlafen. Ich habe keine Ahnung wie spät es ist aber es ist dunkel draußen. Wanda liegt neben mir uns schläft. Natasha sitzt immer noch vorne und lenkt den Jet. Als sie meine Schritte hört, dreht sie sich um. ,,Wann sind wir da?'' frage ich neugierig. ,,Ich denke in einer Stunde.'' Sie zeigt nach Unten. ,,Wir fliegen gerade über Italien. Ich staune, es waren kaum 5 Stunden gewesen, schätze ich, und jetzt sind wir in Italien. Ich setze mich neben Natasha und schaue sie an. Sie ist so wunderschön, obwohl ich in ihrem Gesicht Schmerz sehe. Sie macht sich Sorgen und ich wünschte ich könnte es ihr irgendwie leichter machen, aber ich weiß nicht wie. Ich nehme ihre Hand in meine und schaue ihr tief in die Augen. Unsere Augenkontakte drücken mehr aus als tausend Wörter.

Eine weitere Stunde vergeht in der ich Natasha anschaue und bewundere. Sie kann ihre Emotionen so gut in Kontrolle halten, ich wünschte ich könnte das auch. ,,Wir sind da!'' Ihre Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. ,,Ich wecke mal Wanda'' flüstere ich und schleiche mich an sie ran. Wanda und ich kennen uns noch nicht lange, aber ich würde sagen dass wir eine bestimmte Verbindung haben und wir sowas wie Freunde sind. Ich vertraue ihr. Behutsam wecke ich sie, indem ich ihr den Rücken streichle und in ihr Ohr: ,,Aufwachen'' hauche. So hat mich meine Mom früher immer geweckt, wenn sie mich in die Kita bringen wollte und ich bestand immer noch auf 5 Minuten, um weiter im Bett liegen zu bleiben. Ich hasste Kita. Ich hatte keine Freunde und fühlte mich immer unwohl mit all den Leuten und mir mittendrin.
,,Alles gut bei dir, y/n?'' Wanda hat sich inzwischen schon aufgesetzt und eine Wasserflasche in der Hand. Ich war kurz davor wieder eine Träne an eine schmerzhafte Kindheitserinnerung zu verschwenden. Ich muss aufhören damit. Ich bin viel zu emotional. Eigentlich bin ich es nicht, zumindest kann ich keine Emotionen vor anderen zeigen, aber bei Wanda und Natasha ist es was anders. Ich habe das Gefühl sie verstehen mich und verurteilen mich nicht. Natasha senkt den Jet und macht alles bereit zur Landung.

Als ich 10 Minuten später aussteige, sehe ich nichts . Es ist komplett duster. Nach dem ich mich langsam dran gewöhnt habe und ein paar mal geblinzelt habe, sehe ich die Umrisse mehrere Bäume. Vielleicht Fichten oder etwas ähnliches. ,,Wo sind wir?'' frage ich. Natasha schluckt. ,,Das ist der Ort, wo ich und Yelena uns das letzte Mal gesehen haben. Von hier kam das Signal und ich bin mir ziemlich sicher, dass das alles mit unser Kindheit zu tun hat.''

Ich komm in letzter Zeit leider nicht all zu oft zum Schreiben, ich hoffe aber das euch diese Geschichte trotzdem weiterhin gefällt und ihr dran bleibt:)

The night where a part of me died// natasha x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt