Filmabend

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Es dauert eine halbe Stunde, bis das Schwindelgefühl weg geht und ich aufhöre zu zittern. Ich lege in Natasha's Schoß und auch wenn ich die ganze Situation äußerst unangenehm finde, fühle ich mich sicher. Sie hat in der halben Stunde nicht aufgehört mir zu sagen, dass alles gut wird und dabei meinen Kopf gestreichelt. ,,Gehts dir besser?'' fragte sie, als sie merkt das ich aufgehört habe zu zittern. Ehe ich was sagen kann steigen mir Tränen in die Augen. Ich hatte mir selbst versprochen nicht mehr dieses verletzte und schwache Mädchen zu sein. Doch so sehr ich es versuchte ich konnte meine Gefühle einfach nicht abstellen. ,,Es tut... es tut mir so leid'' flüstere ich mit zittriger und müder Stimme. Ich streife mir mit dem Ärmel des Pullis meine Tränen weg und den Schweiß auf meiner Stirn. ,,Es muss dir doch nicht leid tun. Es ist alles gut, okay. Ich bin da. Ich sage das Training ab und du erzählst mir was los ist.'' ,,Nein bitte.'' Ich will nicht schon wieder über meine Gefühle reden, wenn ich selber nicht mal weiß, was ich fühle. ,,Ich möchte wissen, was in dir vorgeht. Ich möchte dich verstehen und dir helfen.'' Meine Sicht verschwimmt immer mehr vor Tränen. Ich schaue stumm auf dem Boden. Es tut mir so unglaublich leid, dass ich den Tag ruiniert habe. Heute Morgen war alles so perfekt gewesen.
,,Guck mich an! Wir beide schaffen das. Versprochen.'' Natasha schaute mir tief in die Augen. In ihren Augen konnte ich Entschlossenheit und gleichzeitig Schmerz sehen. Ich wusste nicht warum sie genauso zerbrechlich wie ich aussah und es irritiert mich. Ich weiß so gut wie nichts über sie, stelle ich fest. Aber jetzt ist nicht gerade der perfekte Zeitpunkt sie nach ihrer Vergangenheit zu
fragen. ,,Bitte rede mit mir.'' ,,Okay'' willige ich ein in lasse mich in mein Bett fallen. ,,Ich bin gleich wieder da'' sagte Natasha geht in Richtung Küche. Als sie wiederkommt, hat sie zwei Eis Becher und eine DVD in der Hand. ,,Reden und dann Film Nachmittag?'' Ich lächele sie an und nicke. ,,Aber erst reden'' betont sie nochmal und macht die zwei Eisbecher auf und gibt mir anschließend einen. ,,Danke'' bringe ich hervor und setze mich auf. Natasha schaut mich fordert an und ich fange an zu erzählen. ,,Ich weiß selber nicht was es ist, aber da ist diese Angst in mir. Vor meiner Vergewaltigung hatte ich sie im Griff. Sie war zwar ein ständiger Begleiter von mir, aber es ging. Aber seit dem mir das alles passiert ist habe ich keine Kontrolle mehr über sie. Es fühlt sich an als ob ich nicht atmen kann und alles über alles die Kontrolle verlieren würde. Und ich kann... ich kann einfach nicht mehr. So schlimm wie heute war es noch nie. Ich hatte Angst zu... zu sterben.'' Natasha nimmt instinktiv meine Hand und drückt diese ganz fest. Dann nimmt sie mich in den Arm und fragt: ,,Was kann ich tun?''. Ich zucke mit den Schultern. ,,Ich schätze nichts, ich muss das selbst wieder hin kriegen.'' antworte ich. ,,Nein musst du nicht! Wenn du das nächste Mal merkst das es dir wieder so geht, dann sagst du es mir, rufst mich an oder schreibst du mir. Ja?'' ,,Mach ich Tasha.'' ,,Wir kriegen das hin'' sagte sie und nimmt meinen Kopf in ihre Hände. Sie zieht mich immer näher zu sich ran bis sich unser Abstand so verkleinern hat, dann auch unsere Nasen berühren. Sie will mich gerade küssen, als ein Schlag durch meinen Körper fährt. Ich stoße mich ungewollt von ihr weg. Sie guckt mich verzweifelt und entschuldigend an. ,,Es tut mir leid. Ich wollte nicht... Ich dachte...'' stottert sie. ,,Nein alles gut, nur nicht heute okay?'' Ich hatte gerade der Frau, in die ich mich unsterblich verliebt habe eine Abfuhr erteilt, weil mein Kopf mal wieder anders wollte, als ich. Ich könnte mich selber Ohrfeigen. ,,Tut mir leid'' sagt sie verlegen und kuschelt sich dann vorsichtig an mich. ,,Ist das okay für dich?'' fragt sie führ sorglich. ,,Klar'' entgegne ich. Wir beide schauen erst  einen alten Liebesfilm und dann dann ein Drama welches so langweilig ist, dass wir beide einschlafen.

Zuerst denke ich, ich träume doch dann wache ich von einem Geräusch auf. ,,Natasha?'' sie tretet nur noch mehr um sich. ,,Natasha wach auf?'' Sie schlägt die Augen auf, völlig außer Atem. ,,Alles gut'' sagt sie und dreht sich zur Seite. Ich lege meinen Arm um sie und flüstere ihr ins Ohr: ,,Hey, gehts dir gut? Du hast mir vorhin auch zugehört, also wie wäre es wenn du jetzt dran bist.''. ,,Ich würde dir ja was erzählen, wenn ich etwas hätte. Wir alle träumen mal schlecht und jetzt lass uns weiter schlafen. Ich habe morgen Training vor mir.''antwortet sie mir. ,,Davon hast du mir gar nichts erzählt.'' harke ich nach. ,,Ich schieße nur nh Runde und dann habe ich mich noch mit Clint und Wanda zum Karate verabredet. Ist das okay für dich?'' erklärt sie sich. ,,Ja klar'' seufze ich und Kuschel mich an ihren Rücken, ehe ich wieder einschlafe.

Ein lauter Knall lässt mich aus meinen Schlaf schrecken. Als ich auf mein Handy schaue, sehe ich das es 8 Uhr ist. Ich taste neben mir, aber keine Natasha liegt neben mir. Noch im Halbschlaf schleife ich den Flur entlang um herauszufinden woher der Knall kam. Ich will gerade im mein Zimmer zurück als ein erneuter Knall aus dem Bade, wie ich jetzt feststellen konnte, kam. ,,Alles in Ordnung?'' frage ich. Natasha öffnet die Tür einen Spalt und kuckt heraus. ,,Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken. Aber wenn du schon da bist, kannst du mir helfen? Der Schrank ist umgefallen und als ich ihn wieder hinstellen wollte ist er aus mich gefallen und jetzt steckt mein Fuß fest. Kommst du durch die Tür?'' Ich quetsche mich durch die Tür und schaue mir das Chaos vor mir an. Natasha grinst mich an. ,,Wie hast du das nur geschafft?'' bring ich hervor und grinse sie auch an. ,,Nun ja, ich bin rückwärts dagegen gelaufen und schon ist es gefallen.'' Ich schiebe mit all meiner Kraft erfolgreich den Schrank weg. ,,Danke'' Natasha lächelt much mit ihrem wunderschönen Lächeln an. Ich liebe es wenn sie so schaut. Ich könnte diese Frau ewig anschauen und mir würde nie langweilig werden. Natasha zieht sich gerade am Waschbecken hoch und wenn sie es versucht zu verbergen, ich sehe wie sie kurz schmerzvoll das Gesicht verzieht.

The night where a part of me died// natasha x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt