1. Kapitel

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PoV [y/n]

Verschlafen streckte ich mich in meinem kuscheligen Bett aus. Hach, ist das gemütlich! Ich durfte heute wieder zum Training mit Asuma. Da er mein Privat-Sensei war, mussten wir nicht darauf achtgeben, dass alle mitkamen und ich hatte sogleich ein intensiveres Training. Das machte das 3malige Training etwas besser. Ich quälte mich aus meinem Bett, zog mir eine Jogginghose und einen Hoodie über und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich öffnete die Tür und bemerkte, dass noch mein Dad im Bad war. "Raus! Kannst du nicht einmal Rücksicht auf deine Familie nehmen und beispielsweise auch anklopfen?", schrie er mich an. "Ja, es tut mir leid. Ich wusste ni-", begann ich, als er mich unterbrach. "Raus habe ich gesagt! Bist du schwerhörig?" Ich halte es echt nicht mehr aus mit dieser Familie. Ich schloss die Tür, drehte mich um und lief gedankenverloren die Treppe hinunter. Ich bemerkte gar nicht, wie mir meine Mom entgegenkam und lief schnurstracks in sie hinein. Sie hatte eine Kaffeetasse in der Hand, die jetzt auf dem Boden lag. Sie war in 1.000 Scherben zersprungen und der gesamte Kaffee lief über den Teppich. Ich spürte einen dumpfen Schlag auf meinem Kopf ehe mich meine Mom anbrüllte: "Mensch [y/n], du dummer Volltrottel! Kannst du nicht ein einziges Mal auf den Weg achten? Diese Tasse habe ich von deinem Dad geschenkt bekommen als wir uns kennengelernt haben! Denk mal daran, dass du nur bei uns wohnst, weil wir dich nicht rausschmeißen dürfen, da du noch nicht volljährig bist! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass wir dich gar nicht wollten und du einfach nur hier lebst, weil es unbedingt sein muss? Und jetzt mach gefälligst den Abflug und geh mir aus den Augen du Taugenichts!" Ich hatte Tränen in den Augen und rannte so schnell ich konnte nach draußen. Warum musste sie mir immer wieder unter die Nase reiben, dass sie mich gar nicht wollten? Was kann ich dafür, dass die es nicht hinbekamen, zu verhüten? Dass mich meine Mom immer beleidigt, war ja schon Alltag. Ich rannte auf meine Lieblingswiese, eine kleine Lichtung mitten im Wald und setzte mich mit meinem Rücken an den Baum gelehnt ins Gras. Ich zog meine Beine an meinen Körper, schlang die Arme um meine Beine, legte meinen Kopf auf meine Knie und begann hemmungslos zu weinen. Eigentlich konnte ich mir das Geweine gut verkneifen, doch jetzt ließ ich den angestauten Emotionen freien Lauf. Tränen liefen mir über die Wangen wie ein Wasserfall. Ich konnte einfach nicht mehr, ich war echt am Ende mit der Welt. Ich konnte nicht widerstehen, holte ein Kunai aus meiner Tasche und zog mir über meinen gesamten Unterarm einen Streifen. Ich schrie kurz auf vor Schmerz, da der Striemen tiefer war als beabsichtigt. Das Blut lief langsam meinen Arm entlang und ich beobachtete es, wie es sich einen Weg bahnte und schlussendlich ins Gras tropfte. Die Tränen nahmen einfach kein Ende und ich wischte das Blut ab, band mir ein Tuch um den Arm und nahm wieder meine Ausgangsposition ein. Erneut ergriff mich eine Welle der Traurigkeit, als ich ein Rascheln hörte. Ich blickte auf, wischte mir mit meinem rechten Ärmel die Tränen weg und suchte mit meinem Blick die Lichtung ab. Da! Dort vorn bewegte sich etwas. Ich legte meine Hand auf die Tasche mit den Schuriken, bereit um zu werfen. Das Rascheln wurde immer lauter und eine blonde Person betrat die Wiese. Ich hatte sie noch nie gesehen, und konnte nicht ganz deuten, ob es ein Mädchen oder ein Junge war. Er oder sie hatte blonde lange Haare, die zum Teil zu einem hohen Zopf gebunden waren. Der Rest der langen Haare waren einfach offengelassen und bewegten sich leicht in der milden Frühlingsbrise. Die Person hatte eine graue Hose an und graue Sandalen, die ab dem Knöchel weiß waren und ungefähr so lang waren, dass sie bis zur Mitte von Knöchel und Knie die Beine bedeckten. Außerdem ein graues T-Shirt, unter dem bzw. an dem ein Netz-ähnliches Oberteil war. Jetzt erkannte ich auch, dass es sich um einen Jungen handelte. Er trug ein Stirnband, an dem ich erkannte, dass der blonde Typ aus Iwagakure stammte. Aber warte mal - da ist doch ein Strich?! Er kam aus Akatsuki! Warum hatte er dann den schwarzen langen Mantel mit den roten Wolken nicht an? Er kam direkt auf mich zu. Ich richtete mich auf und fuhr noch einmal mit dem Ärmel über mein Gesicht. Der Mann blieb direkt vor mir stehen und blickte mich mit seinem blauen Auge an. Sein linkes Auge war von seinen Haaren bedeckt, weshalb ich es nicht sehen konnte. Er machte irgendwie einen sympathischen Eindruck und war nicht sehr viel größer als ich. Das Blau war echt wunderschön, ebenso seine Haare. "Warum weinst du?", fragte er mich sanft. Haa uff, diese Stimmte! Nein nein nein, er kommt immer noch aus Akatsuki. "Äh, ist eine lange Geschichte. Wer bist du?", antwortete ich. "Ich bin Deidara. Wie heißt du?" "Ich heiße [y/n]. Warum bist du hier? Du gehörst doch zu Akatsuki", fragte ich, während ich auf sein Stirnband deutete. Er lächelte kurz, was ihn verdammt süß aussehen ließ. "Schöner Name. Ich bin gerade über dieses Wäldchen geflogen, wobei ich meinen Mantel verlor. Ich wollte ihn eigentlich suchen, als ich jemand aufschreien hörte und mich auf die Suche machte. Das warst dann du, und als du dasaßt und geweint hast, wollte ich wissen was los war. Ich habe noch nie jemanden so sehr weinen sehen wie dich", entgegnete Deidara. Beschämt sah ich auf die Seite, woraufhin er sachte mein Kinn nahm und mich so zwang, in anzusehen. Warum tat er das? Ich dachte, Akatsuki sei eine Organisation aus Schwerverbrechern die böse und gemein waren? Ich schniefte und mir lief eine Träne über die Wange. "Wenn du darüber reden möchtest, ich habe Zeit", entgegnete er freundlich. Ich blickte in an, und er lächelte. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, fing ich schon wieder an zu weinen und legte mir meine Hände auf mein Gesicht. Plötzlich und völlig unerwartet nahm mich Deidara in den Arm. Ich war komplett durcheinander und überfordert. Ich dachte, Akatsuki-Mitglieder waren kaltherzig und so? Sachte strich er mir über den Rücken und ich begann wieder heftig zu weinen.

Allmählich beruhigte ich mich etwas. Wie lange er mich jetzt wohl im Arm gehalten hat?

Geborgenheit || Deidara x Reader [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt