Sieh mich!

5 - ● Der 18te ~ N ●

Mühsam quäle ich mich aus dem Bett. Wir hätten es gestern nicht so übertreiben sollen. Cadoc? Als Antwort bekomme ich nur ein knurren, welches schon fast ein schnarchen ist. Der ist also auch richtig fertig.

In diesem Moment wird die Tür aufgerissen und ich erblicke das Licht mit vier Siluetten. "Happy Birthday!", rufen mir diese Siluetten dann entgegen und ich drehe mich auf den Bauch um dem Licht auszuweichen. "Müsst ihr mich so früh wecken?" Bei ihrem Lachen ziehe ich die Decke höher. Warum hat keiner erbarmen mit mir? Ich habe mich doch gestern mal wieder komplett verausgabt. "Es ist kurz nach elf." Kurz lucke ich unter der Decke hervor, nur um Annas grinsendes Gesicht zu erblicken. "Und?", knurre ich: "Darf ein Alpha nicht mal an seinem Geburtstag ausschlafen?" Nun setzt sich Anna an mein Bett: "Doch, aber dann geht dein Plan nicht mehr auf. Komm runter, ich habe dir Frühstück gemacht. Es gibt Omlett und wenn Cadoc aufwacht gehen wir raus." Immer noch nicht wach nicke ich und hebe die Decke hoch. Kaum das ich aufrecht sitze kommt Kimi zu mir und schmeißt mich mit ihrer Umarmung wieder auf das Bett. "Happy Birthday!", grinst sie mich nochmal an und drückt mich noch fester. Glücklich umschlinge ich sie mit meinen Armen und ziehe sie ein Stück höher. "Morgen, meine Kleine.", "Kommst du? Ich habe frische Brötchen gemacht." Nun steigert sich meine Laune doch ein bisschen, frische Brötchen und Omlett.

Mit meiner Schwester setze ich mich auf. "Dann muss ich wohl anziehen, diesem Angebot kann ich einfach nicht wiederstehen.", grinse ich zu ihr runter und stelle sie auf den Boden, was sie mit einem Augenrollen kommentiert: "So klein bin ich nicht mehr!", murmel sie leise, weshalb ich ihr durch die Haare streiche: "Lass mir wenigstens heute die Illusion.", nun grinst sie wieder und schmiegt sich leicht an meine Hand. "Du wirst immer mein großer Bruder bleiben. Und der Beste noch dazu!" Leicht zieht sie mich zu sich herunter und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Von Nesrin und Cillian habe ich seit dem Wecken nichts mehr gesehen, vermutlich sind sie ähnlich wach wie ich. Kaum ist Kim aus dem Zimmer ziehe ich mich schnell um und gehe dann nach unten.

Wie zu erwarten sitzen die beiden Geschwister mit einer großen Tasse, Vermutlich dreifachem Espresso, vor sich am Tisch. Während dessen höre ich Anna und Kim in der Küche. "Hat es wenigstens geklappt?", fragt mein Beta müde hebt seinen Blick von der Tischplatte. Bestätigend nicke ich: "Ja, Cadoc ist immer noch nicht aufgewacht und von alleine bin ich auch nicht wach geworden." Gut gelaunt setze ich mich an den Tisch gieße mir Saft ein. "Wie?", knurrt Nesrin mir gegenüber. "Wir haben dich sechs Stunden letzte Nacht ausgepauert! Wir sind noch k.o. und wir haben nicht mal die Hälfte mitgemacht." Mit einem Blick auf Cillian antworte ich: "Ich würde ja sagen: Die Gene, aber das erklärt deinen Bruder nicht." Mit einem Schmunzeln schaut dieser auf: "Du wärst auch nicht halb so Energie gelegen gewesen, wenn heute nicht dein Geburtstag wäre." Wo er recht hat, hat er recht. "Warum war dein 18ter nicht so schlimm?", fällt mir erst jetzt auf, das sein Geburtstag war wie jeder andere. Überrascht schaut Cillian mich nun an. "Wie meinst du?", versucht er ziemlich offensichtlich Zeit zu schinden. 'Wir reden nachher!', höre ich ihn da auch schon über den Mind-Link. 'Okey.', antwortete ich, während ich sage: "Ach nichts, ist auch für mich noch früh."

Kaum das Cadoc wach wird beende ich das Frühstück und gehe mit Cillian raus. Wir wollen den Vorteil für den sich die zwei die Nacht mit mir um die Ohren geschlagen haben nicht verlieren. Denn wenn meine Mate in meinem Rudel ist kann ich sie so nicht austicken, weil sie es ist. Auf der anderen Seite kann ich es auch nicht vor Frust, wenn dem nicht so ist. "Und?", fragt mein Beta zu meiner Rechten und ich schüttle den Kopf. 'Aber um auf deinem Geburtstag zurück zu kommen.', greife ich das Gespräch von vorhin wieder auf, während wir weiter zum Versammlungsplatz des Rudels einige Kilometer im Wald laufen. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie Cillian das Gesicht verzieht. "Ich hätte gehofft du vergisst es." Lachend schüttle ich den Kopf: "Träum weiter." Mit einem Seufzen beginnt er dann doch: "Weißt du, Magie hat immer einen Preis. Das was ich wollte war sehr viel. Deswegen sagte mir der Hexe, dass der Preis sein wird, dass ich meine Seelenverwandte erkennen kann." Einwenig überfordert bleibe ich stehen. "WAS? Du hast keine Mate?" Beschwichtigend hebt Cillian die Hände. "Doch habe ich, aber sie muss mich erkennen. Ich kann sie nicht erkennen.", "Aber warum?", frage ich fassungslos. "Nun, er hat mir damals erklärt das wir als nicht-magisches Wesen nunmal recht wenig magisch sind. Aber der Preis, dadurch das er nötig ist um den Zauber kräftemäßig zu schaffen, am besten magisch sein sollte, bleib einem Werwolf nicht viel Auswahl. Man kann zwar etwas nicht-magisches geben, aber das ist dann nochmal um einiges mehr. Ich habe nicht mal gefragt was in Frage käme." Das muss ich erstmal verarbeiten. Er hat seien Seelenverwandte, seine andere Seite einfach abgegeben. Kannst du das verstehen? Ich meine- Beruhig dich! Es war seine Entscheidung und er wird es sich gründlich überlegt haben. Ja, abe- Nein, wir respektieren das! Ja, ab- Nein! Willst du nicht lieber was zu unserer Mate sagen? Kann ich nicht, sie ist nicht hier.