Kurz vorweg: Sorry, dass ich so lange nicht weiter geschrieben habe! Ich hoffe es besteht noch interesse an unserer Story!
Dieses neue Kapitel ist noch nicht korrekturgelesen worden, also verzeiht mir meine Fehler. Ich bin gerade fertig geworden mit schreiben und dachte, ich kann es euch jetzt auch nicht länger vorenthalten. Sobald ich und Evynne nochmal drüber gelesen haben, kann es auch noch kleine Verbesserungen geben.
Viel Spaß beim Lesen
xx Aly
Elessar
Die beiden Hunter an der Seite der Prinzessin waren zum alltäglichen Bild in Gjelbrim geworden, kaum einer guckte ihnen noch argwöhnisch hinterher, wenn sie laut lachend in den Wald liefen oder mit einem erschöpften Grinsen wieder zwischen den Häusern auftauchten. Stets lief Fenja in der Mitte und man konnte sehen, wie sehr die beiden Männer in sie vernarrt waren. Eagle schien sie wie ein großer Bruder zu bewachen und Gael sah niemand anderes mehr. Aber die beiden Menschen waren nicht die Einzigen, die Fenjas lebhafte Art in den Bann gezogen hatte. Auch die sonst eher zurückhaltenden und förmlichen Elfen schienen von ihrer kindlichen Freude verzaubert. Elessar erwischte sich immer wieder wie er lächelte sobald er ihre Stimme laut und hell erklingen hörte.
Als Königin Rhiannon ihn darum bat Prinzessin Hemera in die Kunst des Reiten eines Ceallaches zu unterweisen freute er sich mehr als er sich zugestehen wollte.
Am nächsten Tag wartete er am Fuße des Herzbaumes auf Fenja, die wenig später in Begleitung der beiden Hunter erschien. „Guten Morgen Elessar" begrüßte sie ihn mit einem strahlenden Lächeln. Elessar nickte ihr zu und wand sich dann an die beiden Hunter: „Ihr werdet heute nicht gebraucht." Dann wand er sich um und ging mit der Erwartung, dass Fenja ihm folgen würde. Als sie dies nicht tat drehte er sich verärgert wieder um „Kommen Sie Euer Hoheit?" Sie drehte sich zu den beiden Huntern um, verdrehte betont genervt die Augen und sagte: „Wir sehen uns zum Abendessen, ich glaube hier muss ich alleine durch." Gael grinste und Eagle funkelte Elessar an, als wollte er ihn warnen ja gut auf Fenja aufzupassen.
Diese hatte schnell zu Elessar aufgeschlossen „weißt du, man muss nicht unhöflich sein, auch wenn man jemanden eventuell nicht mag." „Wie kommst du darauf, ich würde dich nicht leiden können?" antwortete er. „Mich vielleicht, aber Eagle und Gael wohl eher nicht." „Damit hast du Unrecht Fenja." Erstaunt blickte sie zu ihm auf „Wie kommt es, dass du mich auf einmal Fenja nennst? Und wieso bist du erst kühl und dann warm? Die Menschen sind so viel leichter zu verstehen!" Elessar lachte leise „Du möchtest doch bei dem Namen genannt werden den deine Tigermutter dir gegeben hat, das respektiere ich. Dennoch musst du deinen offiziellen Namen annehmen und mit stolz tragen. Ich habe eine Funktion und kann in meiner Position manchmal nicht agieren wie ich das vielleicht eigentlich möchte. Daran musst auch du dich gewöhnen." „Das ist irgendwie falsch, wieso kann ich nicht sein wer ich bin, wieso muss ich mich verstellen. Wieso solltest du dich verstellen müssen?" „Weil das Überleben meines Volkes davon abhängt. Ich kann nicht nach Lust und Laune handeln, wenn ich weiß, dass andere darunter leiden müssen." „Aber was hat deine Haltung den beiden Huntern gegenüber mit dem Überleben der Elfen zu tun?" „Es geht um politische Verbindungen des nördlichen Elfenvolkes in Gjelbrim und meines südlichen Volkes in Mandallos. Eure Ankunft in Gjelbrim hat für Aufregung gesorgt unter den Elfen und die Nähe der Hunter zu dir wird von vielen nicht gerne gesehen. Das Misstrauen in die Menschen sitz recht tief." Fenja nickte langsam „Trotzdem sollte es dir nicht schwer fallen freundlich zu sein. Außerdem kannst du eventuell andere Elfen davon überzeugen, dass manche Menschen vertrauenswürdig sind." Ich lächelte sie an „Und es wird behauptet du würdest dich nicht für politische Geschehnisse interessieren." „Natürlich interessiere ich mich, allerdings nicht für die Politik von vor dreihundert Jahren." Elessar lachte: „Dreihundert Jahre ist eine kurze Zeitspanne wie du bald merken wirst. Wir altern langsam, während sich die Welt schnell dreht. Menschen kommen und gehen, Königreiche entstehen und fallen wieder. Meistens kümmern wir uns nicht darum, außer wir sehen unsere eigene Existenz gefährdet. Normalerweise bringen die Menschen sich gegenseitig um und da sie so oder so eine kurze Lebensspanne haben, ist es nicht ausschlaggebend für den Verlauf der Welt." Fenja schüttelte verärgert ihren roten Lockenkopf „Du denkst ihr seid was Besseres, den anderen Wesen überlegen, aber du liegst falsch. Eure Fähigkeiten unterscheiden sich grundsätzlich. Die Elfen sind stark, schnell und geschickt. Außerdem leben sie lange und häufen das Wissen von Jahrtausenden an. Im Gegensatz zu den Menschen seid ihr allerdings kalt, berechnend und kontrolliert. Die Menschen können lieben und hassen aus tiefstem Herzen, sie freuen sich und sind wütend. Sie scheinen so viele Gefühle zu haben wie es Schattierungen von grün im Wald gibt." Elessar lächelte über diesen letzten Ausdruck, denn er war sich sicher, dass Fenja ihn bei den Elfen aufgeschnappt hatte. Es gab unendlich viele Schattierungen von grün, die von den vielen Wesen nicht gesehen werden konnten. Es überraschte Elessar nicht, das Fenja sich zu den Menschen hingezogen fühlte, denn ähnlich wie sie trug Fenja ihre Emotionen, für alle sichtbar, in ihrer Körpersprache, ihrem Gesichtsausdruck oder in Form ihrer Magie, mit sich. „Nur weil Elfen ihre Emotionen nicht jedem zeigen, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht genauso viel fühlen können wie andere Wesen, kleine Prinzessin!"
In dem Moment kamen die Ceallaches in ihr Blickfeld. Voller erstaunen weiteten sich Fenjas Augen und sie schien wie verzaubert. Elessar konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden, die Neugierde und Begeisterung die ihr ganzer Körper auszustrahlen schien, erfreuten ihn auf eine unbekannte Art. Er folgte ihr, als sie sich den Tieren vorsichtig näherte. „Menja und Serim sind uns vor wenigen Tagen im Wald mit zwei Ceallaches begegnet. Es ist jedoch noch viel eindrucksvoller sie hier in dieser Umgebung, als Herde zu sehen." Brachte Fenja leise hervor. Elessa nickte und näherte sich einer der hellen Ceallaches Stuten „Stjarna" rief er sie leise und sofort hob sie den Kopf und bewegte sich auf ihn zu, er strich ihr sanft über den Kopf und kraulte sie am Hals „Komm ruhig näher Fenja. Streck ihr deine Hand hin und lass sie an dir schnuppern." Fenja tat wie ihr geheißen und freute sich über die leichte Berührung der Nüsternhaare auf ihrer Hand. „Stjarna bedeutet Stern, sie ist mit mir aus Mandallos in den Norden gekommen." „Sie ist deine Stute?" fragte Fenja erfürchtig „Nein. Die Ceallaches gehören sich selbst, sie suchen sich ihre Reiter selber aus und manche sind sogar so eigen, dass sie wenn sie ihren Partner gefunden haben niemanden anders mehr auf sich reiten lassen. So ist es bei Stjarna und mir und so ist es auch bei Serim und Llewllyn und von dem was ich gehört habe hat auch Menja ihre Partnerin in Anesidora gefunden." „Woran erkenne ich, dass ein Ceallach mich erwählt?" „Du fühlst es" war Elessars kurze Antwort. Er erklärte ihr, dass sie sich einen Platz in der Herde aussuchen sollte und abwarten musste, bis eines der Ceallaches zu ihr kam. Doch der Tag strich dahin und keines der Tiere kam zu ihr. Elessar schien davon nicht beunruhigt und erklärte Fenja, dass es manchmal etwas länger dauerte, es aber nicht ungewöhnlich war, dass Ceallaches Tage brauchten um sich jemandem zu nähern. Der Abend begann schon zu dämmern als ein silberner Schopf in Fenjas äußerstem Blickfeld geriet. Sie bewegte sich nicht, erst als eine dunkle Nase sich an ihre Hand schob blickte sie das Tier an. Sie war überrascht, denn vor ihr stand eindeutig kein Ceallaches oder doch? Dieses Tier war nicht so groß wie die Ceallaches und die Farbe des Fells war dunkel, nur Mähne und Schweif waren silbern. Fenja schob ihre Hand in die Mähne des Hengstes, nahm mit dem rechten Bein Schwung und sprang geschmeidig auf seinen Rücken. Elessar tat es ihr gleich und schwang sich auf Stjarna. Langsam ritten sie in Richtung Gjelbrim. „Sein Name ist.." fing Elessar an „..Feykir" unterbrach ihn Fenja und grinste, „er ist der Wind der mich beflügelt" Elessar nickte überrascht, „du hast ihn verstanden" „Ich weiß jetzt was du meinst, man fühlt es, es ist ein herrliches Gefühl!" „Feykir ist anders, als die übrigen Ceallaches, er ist nicht reinrassig. Ein Pferdehengst hat eine der Ceallaches Stuten gedeckt. Normalerweise passiert das nicht, aber Feykirs Mutter hatte sich diesen Hengst anscheinend ausgesucht. Es scheint mir im Nachhinein nicht verwunderlich, dass er sich dich ausgesucht hat!"
Elessar erklärte ihr, wie sie sitzen musste und wie sie lenkte, sie hatte eine natürliche lockere Haltung eingenommen und die Verbindung zwischen ihr und Feykir schien stark zu sein. Sie fielen in einen leichten Galopp und erreichten Gjelbrim wenig später. Am Rande der Elfenstadt sprangen sie von ihren Ceallaches, die sich umdrehten und wieder im Wald verschwanden. Fenja sah Feykir immer noch voller Glückseligkeit hinterher. Elessar verabschiedete sich und machte sich auf den Weg zur Königin um ihr von dem Geschehen zu berichten. Die zwei Welten die in diesem Tier verbunden wurden, konnten sie auch durch Fenja eins werden? Konnte es eine Vereinigung von Elfen und anderen Wesen geben? Oder las er zu viel in diese Begegnung? War er am Ende so verzaubert, dass er langsam den Verstand verlor?

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Wolfsisters
FantasyZwei Schwestern, eine Krone, ein Kampf um Macht, Liebe und Freiheit… Als die beiden Schwestern Fenja und Menja eines Tages in ihrem geliebten Wald auf die Jäger des Königs stoßen, hätten sie sich nicht erahnen können, welche Ereignisse diese schicks...