YoYoYo
Schwere Geburt, aber hier ist es endlich: das neue Kapitel
viel Spaß beim lesen, lasst uns wissen was ihr denkt!
xxx Aly
Kapitel 5
Das Donnern von Pferdehufen auf dem Wald sagte uns, dass zwei Pferde in wenigen Sekunden durch die Bäume brechen würden. Als dies geschah waren Menja und ich vorbereitet, wir würden unser Zuhause mit aller Macht verteidigen, die wir hatten.
Auf den Pferden saßen zwei Männer, die sowohl überrascht, als auch erfreut zu sein schienen uns zu sehen.
Dies waren keineswegs die ersten Reiter, welche wir zu Gesicht bekamen. Auf einigen Streifzügen durch den Wald hatten wir bereits Gruppen von Männern auf Pferden gesehen. Diese waren jedoch nie soweit in unser Gebiet vorgedrungen, da sie von unserer Anwesenheit wussten und es ein ungeschriebenes Gesetz war, dass sie uns in Frieden ließen und wir es ihnen gleich taten. Sie bezeichneten sich selber als Banditen und lebten an den Rändern des Waldes, Menja und ich waren ein paar Mal auf Erkundungstouren auf sie gestoßen, hatten jedoch Abstand gehalten und kein Wort mit ihnen gewechselt.
Doch diese beiden Männer waren anders, es war offensichtlich, dass sie nach uns gesucht hatten. Doch was wollten sie? Was fiel ihnen ein uns aufzusuchen und in unserem Zuhause zu bedrohen? Ein uralter, animalischer Instinkt wallte in mir auf, eine Mischung aus Wut und Furcht. Das Feuer wallte in meinem Inneren auf und ich entließ einen Teil seiner Kraft, indem ich meine Hand vom Feuer umfließen lies.
Der größere und muskulösere der beiden Hunter ließ sich vom Rücken seines Pferdes gleiten und entledigte sich seiner Waffen. Verwirrt warf ich einen Blick auf Menja, welche noch immer in der gleichen angespannten Position verharrte.
Als der Mann einen Schritt auf uns zukam, warf ich zur Warnung einen kleinen Feuerball gezielt vor seine Füße, erschrocken taumelte er einige Schritte zurück neben sein unruhiges Pferd. Der andere Mann fing an zu lachen, dieser Klang war voller Wärme und überraschte mich. Wieso lachte er? Fand er die Situation etwa lustig? Mein Blick huschte zu ihm und das Lachen verstummte, doch er Lächelte mich weiterhin an.
„Vorsicht Mädchen.“ Wandte sich der Größere der beiden an mich, anscheinend hatte er sich von seinem Schock erholt. „Keine Angst, wir wollen euch nichts Böses! Wir wurden geschickt um euch eine Einladung vom König zu überbringen.“ Schweigend und wachsam beobachteten wir die beiden. Unsicher warf er dem immer noch auf dem Pferd sitzenden einen Blick zu. „Mein Name ist Eagle, das ist Gael.“ Sagte er und wies zunächst auf sich selbst und dann auf den anderen, er betonte jedes Wort überdeutlich, was ich komisch fand. Vielleicht dachte er, wir können nicht sprechen. Ich zog eine Augenbraue hoch, Menja bewegte noch immer keinen Muskel. Sie schien in ihrem Innern mit sich zu hadern und versuchte zu entscheiden ob sie die beiden nicht einfach überwältigen sollte.
Ich hingegen hatte mich von dem ersten Schock erholt und fand die Abwechslung von unserem alltäglichen, doch etwas langweiligen Leben, sehr angenehm. Ich erhob mich aus meiner Angriffsposition und ließ das Feuer spielerisch über meine Finger wandern, bevor ich die Hand zu einer Faust verschloss und alle Flammen erstickte. „Mein Name ist Fenja und das ist meine Schwester Menja.“ Diese warf mir einen schnellen Blick zu, welcher mir zu sagen schien, dass ich den Verstand verloren hatte. Im nächsten Moment, hatte auch sie sich aus ihrer angespannten Position erhoben. Auch wenn es den Anschein hatte, dass wir friedlicher waren und von uns keine Gefahr ausging, waren wir keineswegs unachtsam. Wir waren nicht naiv, beziehungsweise Menja war es nicht. Ich hingegen ließ mich meistens schnell von unbekannten Dingen begeistern.
Der Mann, der sich Eagle nannte schien zufrieden und wandte sich an Gael: „Steig endlich vom Pferd und leg deinen Waffen ab.“ Der Angesprochene verdrehte genervt die Augen, er schien es nicht zu mögen, dass der andere ihm Vorschriften machte.
„Der König Brodor, hat von euch erfahren und ladet euch an seinen Hof ein. Er ist fasziniert davon, dass ihr alleine im Wald lebt. Er hat einige Fragen an euch und möchte euch Geschenke geben. Er organisiert zu euren Ehren ein Fest, mit den schönsten Kleidern und dem wunderbarsten Essen, welches ihre euch vorstellen könnt. Süße Kuchen und Obst von fremden Orten.“ Er malte ein Bild von einem Gebäude, das sehr groß und schön zu sein schien und nannte es Schloss.
Staunend lauschte ich seinen Worten und die Neugier in mir wuchs stetig. Schon länger träumte ich davon unser Zuhause zu verlassen und unsere Jagdgründe hinter uns zu lassen. Doch Menja, die sich stetig Sorgen machte, hatte mir diese Wünsche bisher jedes Mal ausgeredet und ohne sie würde ich nicht gehen. Eine Welt in der ich nicht an ihrer Seite war, konnte ich mir nicht vorstellen.
So verschieden wir auch sein mochte, aber sie war ein Teil von mir und nichts und niemand würde uns trennen.
„Kommt mit uns und erlebt die traumhaften Hallen unseres Königreiches!“ beendete Eagle seinen Bericht und sah uns erwartungsvoll an.
Gael lehnte fast gelangweilt an seinem Pferd, doch ich sah wie er immer wieder zu mir hinübersah und genauso gespannt auf eine Antwort wartete wie Eagle.
„Menja…“ begann ich, doch sie brachte mich mit einem wütenden Blick zum Schweigen.
Ich grinste, denn ich wusste ihre Wut richtete sich nicht gegen mich, sondern gegen die beiden Männer, die mir das boten, was ich schon so lange wünschte. Eine Reise, ein Abenteuer und etwas Neues.
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Wolfsisters
FantasiaZwei Schwestern, eine Krone, ein Kampf um Macht, Liebe und Freiheit… Als die beiden Schwestern Fenja und Menja eines Tages in ihrem geliebten Wald auf die Jäger des Königs stoßen, hätten sie sich nicht erahnen können, welche Ereignisse diese schicks...