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Ich Glotze nur dumm aus der Wäsche. Ich war jetzt wirklich nicht für Mythen Geschichten zu haben. Wollte Emilio hinter her. Doch unten an der Treppe stand Lore.
„Setz dich." sie zeigte auf das Sofa.
„Was...?" verzweifelt versuchte ich meine Nerven zu bewahren. Xander kam hinter mir her und setzte sich. Ich blieb stehen.
„Emilio-"
„Rayne ist ihm nach" Trotz Lores beruhigender Stimme und den Fakt das Rayne nur eine Freundin war, schwelte Eifersucht in mir.
„Dir geht es nicht gut, oder? Seit längerem schon? Deine Kräfte verhalten sich seltsam?"
Seltsam war eine Möglichkeit es auszudrücken.
Lore schien meine Reaktion als Antwort zu genügen.
„In alten Geschichten treten diese Phänomene auf. Sowie hunderte Erzählungen von seelenverwandten. Und genau die Beschwerden, von denen Emilio berichtet hat, sind, naja Nebenwirkungen davon."
Bahnhof.
„Emilio hatte schon früh die Vermutung mit dir sei etwas anders. Ich vermutete einen starken Bund doch Seelenverwandheit ist...mehr als stark."
Ich schluckte.
„Enilio und ich?"
„Ja"
Jetzt nahm ich den Platz auf der Couch dankend an.
„A-Und was, Nebenwirkungen?"
Das war kein richtiger Satz gewesen...
„Es gibt Zusagen Rituale die durchzuführen sind, sobald sich seelenverwandte begegnen.
Eine Vereinigung."
Ich wurde blas. Das klang irgendwie nach Hochzeit.
Mein Körper überhitzte.
Als mich eine umso wärmere Welle traf, die mich jedoch beruhigte. Lore hatte ihre Kräfte eingesetzt.
„Ihr habt gewissermaßen die Einigung angefangen. Körperlich..."
Rot rot rot. Meine Wangen wurden rot.
„Aber die Einigung von Geist und Seele stehen aus. Wird dieser Prozess unterbrochen, kommt es zu den ... Nebenwirkungen. Ich will dir keine Angst machen aber sie werden immer schlimmer bis sie euch zerstören-sofern die Einigung nicht beendet ist."
Wie holt man nochmal Luft?
„Die Vereinigung müsste aber schnell gehen."
Versuchte sie mich aufzumuntern. Ah, also lebte ich noch.
Emilio.
„Emilio, ich muss-„
„Er wird scho-„ Lore versuchte mich zu beschwichtigen doch Gefühle brachen auf mich ein. Durchbrachen ihre Wellen aus Kraft und ich stürmte hinaus. Ich musste ihn- ihn- ich musste zu ihm.
Ohne zu überlegen lief ich nach rechts. Ein Stück in den Wald als ich ihn spürte. Ich war nah. Da sah ich ihn. Und neben ihm Rayne. Sie saßen auf einem umgekippten Baum. Ich trat näher und sein Kopf schoss hoch.
Rayne sagte irgendwas zu ihm und kam mir dann entgegen, klopfte mir auf die Schulter und lies uns alleine.
Kurzweilig stand ich einfach da. Dann setze ich mich neben ihm.
„Seelenverwandte?"
Meine Stimme klang fremd.
Er antwortete nicht.
„Hey..."
Wieder keine Antwort. Ich drehte sein Gesicht zu meinem.
„Wusstest du davon?"
„Vermutet."
Mein Herz verkrampfte sich, den er sprach mit so einer Kälte in der Stimme wie ich es nur von der Zeit kannte, wo er mich komplett abblitzen hat lassen. Ich dachte er hatte mich gehasst, doch das konnte es nicht gewesen sein. So schnell hätte man seine Gefühle nicht von Hass auf liebe - Verliebtheit ändern können. Doch wir hatten nie darüber geredet. Ich wusste immer noch nicht warum er mir damals so dermaßen die kalte Schulter gezeigt hatte.
„Warum has-„
„Ich kenn das nicht. So starke Gefühle, okay? Ich... ich war überfordert."
Mir dämmerte es. Aber konnte er es wirklich schon so früh vermutet haben?
„Und da hast du dich abgewandt?"
Ich versuchte meine Stimme zu kontrollieren. Er sah mir nicht in die Augen, drehte seinen Kopf jetzt ganz von mir weg. Abrupt stand er auf und entfernte sich ein Meter. Ich stand ebenfalls auf.
„Ich hab's doch versucht.
Ich dachte ich kam klar damit. Mit der Chance du wärst es, oder auch nicht." Mit seiner Hand fuhr er sich verzweifelt durch die Haare.
„Oder auch nicht?!"
Er drehte sich um und stand mir direkt gegenüber.
„Warum kommst du so offensichtlich nicht klar damit?!"
Erneut gab er nichts von sich.
„Fühlst du anders?" langsam traten mir Tränen in die Augen.
Und der Fakt das er den Mund nicht aufmachte, brachte mich noch mehr durcheinander.
„War das alles für dich nur ei-„
Hastig machte er einen Schritt vorwärts.
„Ich hab Angst oke?! Scheiß Angst. Weißt du was das bedeutet? Seelenverwandte, werden zu einem. Sie können über Gedanken kommunizieren, wissen wie es dem anderen geht. Teilen die Kräfte, das Leben!"
Stille.
„Ich weiß nicht ob ich das kann"
Seine Stimme wurde leiser, hilflos.
„Ich weiß nicht..." er wiederholte die Worte, doch seine Stimme versagte.
„Willst du es?"
Jetzt sah er mir in die Augen. Mir war nicht bewusst gewesen, wie nah wir uns gekommen waren. Er schien verloren. Mein Atem ging schnell.
Er antwortete nicht, obwohl es kontinuierlich so aus sah als wollte er es. Ich wartete. Als sich meine Augen mit Tränen füllten. Ich drehte mich um. Es hatte keinen Sinn, weiter zu reden. Nicht heute, nicht so aufgebracht.
Auch wenn es hieß das es mir morgen wahrscheinlich schlechter ging. Aber er-
Seine Hand umfasste meinen Arm und Schoß Hitze durch meinen Körper, als er mich umdrehte. Mit Schwung kam ich zum stoppen. Eine dicke Haarsträne fiel mir dabei ins Gesicht. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich war wie festgefroren. Erst als ich Emilios Finger an meiner Schläfe spürte, bemerkte ich das er mir die Sträne hinters Ohr gesteckt hatte.
Seine Finger glitten jetzt an meinem Gesicht hinab. Automatisch hob sich mein Brustkorb und ich atmete ein. Ohne zu realisieren ob ich auch wieder ausatmete.
Er verstärkte seinen Griff an meinem Gesicht und Kinn, bevor er mich an sich ziehen konnte, bewegte ich mich schlagartig nach vorne und stürzte mich auf seine Lippen.
Wir stolperten einige Schritte zurück und wieder durchströmte mich pure Energie. Ich gab mich hin. Seine Hände zogen mich an sich, genau wie ich ihn. Hier und jetzt beschloss ich nie wieder los zulassen. Meine Finger vergrub ich in seinem Shirt und Haaren.
Der Kuss war stürmisch, wild und voller Lust. Unkontrolliert und doch so einmalig choreografiert, dass ich ihn nie vergessen würde. Eine Granate an Emotionen.
Ich merkte wie Emilio mich nach hinten drückte, bis ich Wiederstand an einer alten Eiche fand. Ich stöhnte leicht auf und meine Hände glitten unter sein Hemd, als er meinen Wangenknochen küsste.
„Hey, sagt mir ob ihr angezogen seit!"
Xanders Stimme durchdrang unsere Begierde und holte uns beide wieder zurück.
„Ich will euch ja nicht unterbrechen bei... naja aber wenn ihr „symptonfrei„ werden wollt, solltet ihr besser damit anfangen."
Unsere Hände lagen still auf den Körpern des jeweils anderen, als wir versuchten Luft zu bekommen. Doch der Fakt, dass sich der herbe Duft von Emilio nun auch noch mit Waldluft vermischte, trug nicht viel dazu bei, dass sich mein Puls beruhigte. Doch ich nahm Emilios Hand und wir gingen wieder zurück Richtung Hütte.
Als wir eintraten, verstärkte sich mein Griff automatisch. Ich hatte noch nie so viele Leute hier versammelt gesehen. Doch ich hatte das Gefühl das sie auch eben schon da gewesen waren. RIP an meine Kräfte. Vereinzelte, hatte ich tatsächlich schon mal hier gesehen. Andere kannte ich von Begegnungen auf der Straße, aber die meisten waren mir fremd. Lore entschuldigte sich bei einem Pärchen und kam auf uns zu.
Doch Xander kam als erster bei uns an.
„Was wollen die hier?"
Fragte Emilio grummelig.
„Schaulustige? Sowas. Aber auch Quellen dafür was ihr zu machen habt um nicht zu Sterben."
Er sprach als hätte er gerade von einem katzenvideo berichtet.
„Hallo ihr beiden. Entschuldigt diesen Auflauf aber euer Bund hat sich schneller rumgesprochen als ich dachte."
Ich und Emilio wechselten einen Blick. Ich würde nichts zu persönliches, vor so vielen Zuschauern machen.
„Also kommt in mein Büro. Keine Angst die bleiben hier." sie zwinkerte mir zu. Manchmal bezweifelte ich das ihre Kraft Gefühle zu erkennen und zu beeinflussen nicht auch Gedankenlesern beinhaltete...

Lore hatte uns nur wenige Details geben können. Seele und Geist müssten vereinigt werden, da wir den Körper bereits vereinigt hatten. Doch alles drei sollte sich von allein ergeben. - war ihre Umschreibung dafür, das wir uns beim Miteinander schlafen vereinigen sollten.
Das war einfach gesagt, vereinigen. Doch was hieß es genau?
Wie es auch immer ging, für den körperlichen Part, war ich sehr bereit, denn je länger ich Zeit mit Emilio verbrachte ohne ihn wirklich zu berühren, fühlte es sich an als würde ich gespalten. Ein Teil von mir langte nach ihm, ein anderer machte mich auf die Übelkeit in meinem Magen und die stechenden Krämpfe aufmerksam. Die wiederum mit den sprudelnden Gefühlen in mir, um Oberhand kämpften. - Verwirrend.

Das einzige was Lore und sagen konnte, dass wir nach der Verbindung stärker als je zuvor würden, und es jeder sehen konnte, der selbst Magie beherrschte.
„Okay, wir haben ja was vor uns." ich musste anfangen zu lachen.
„Also... zu dir oder zu mir?" ich hob die Augenbrauen aber bemerkte sofort das es fies gewesen war. Er lebte schließlich kaum zuhause.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter.
„Sorry, das hätte ic-„
"Nein. Schon gut."
Nach einer Weile Pause sprach er weiter.
„Sofern das „Ritual" hier im Wald auszuführen, wohl eher unangenehm wäre, wir können zu mir."
Ich schaute ihn verdutzt an.
„Es ist keiner zuhause."
„Oh okay. Klar."
Leichte Freude überkam mich denn mich prickelte es schon zu sehen, wovor er flüchtete.

Er schloss die Haustür auf, und ich sah kahle, dunkle Wände. Wurde hier ausgeraubt? Es waren kaum möbel aufzufinden. Bis auf den Kühlschrank Spüle und Herd, und den Sofas mitsamt Fernseher, waren hier unten kaum Möbel zu sehen, ausgenommen Lichtern. Die Jalousien war halb zu. Man könnte so viel aus dem Haus machen. Es war einmal wunderschön gewesen, das konnte man noch an den letzten Stuck Verzierungen an der Decke erkennen. Emilio sagte nichts, nahm meine Hand und führte mich nach oben.

Just like me  ~ An Enemies to Lovers romantasyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt