30

402 11 0
                                    

Oben, ging er auf eine Tür zu und wurschtelte in seiner Tasche. Als ich bemerkte das er einen Schlüssel rausgeholt hatte, war die Tür schon offen. Ich konnte mir denken warum er seine Tür abschloss.
Licht durchflutete den Raum, als Emilio die Schlagläden öffnete und riesige Fenster offenbarte. Das Licht der Abendsonne warf wunderschöne Farben an die Wand. Sein Zimmer unterschied sich deutlich vom Rest des Hauses. Es war belebt, cool. Schilder hingen an der Wand, ein Teppich schmückte den Holzboden und Farben von blau bis rot brachten einen gemütlichen garagenlook zustande.
„Eine Gitarre!"
Emilio starrte mich an.
„Kannst du spielen?!" fragte ich ihn.
„Bisschen."
„Meine Mutter hatte es mir beigebracht."
Mein Herz...
Ich bückte mich um sie zu berühren als ein schmerzhaftes Ziehen durch meine gesamte Seite zog. Emilios Hände fanden sofort meinen Oberkörper um mir Stabilität zu geben.
„Alles gut." brachte ich heraus, obwohl ich mir wünschte seine Hände würden länger an mir liegen.
Doch ich richtete mich wieder auf. Das Ziehen war ungewöhnlich , doch in Verbindung mit der Übelkeit und den gefühlten Messerstichen, schob ich es auf die gefloppte „Vereinigung". Ich fühlte mich so alt und schwer.

Als Emilio jetzt so vor mir stand wurde sein Haar und Stirn von der Sonne in Wunderschönes Licht gehaucht. Ich versuchte mir diese Bilder für immer in meinen Kopf zu brennen.
Meine Hand fuhr seine Gesichtsseite entlang und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er zeigte seine Schmerzen nicht offen, doch ich merkte es ohnehin.
"Weißt du wie es sein wird?"
Er schüttelte den Kopf.
"Keine Ahnung. Aber bin bereit."
Ich genoss den Augenblick. Sah ihm in die Augen, die so wundervoll das Sonnenlicht einfingen.
"Okay..." Ich weiß nicht warum ich auf einmal diejenige mit vollen Hosen war.
Er zog sein Shirt aus. Wahrscheinlich hatte er sich den move bei Filmen abgeguckt. Denn die Wirkung erfüllte es. Ganz klar.
Ich wurde kribbelig.

Meine Hand legte sich auf seine Brust und strich sie entlang. Ich nahm einen großen Schritt und berührte ihn mit meinem ganzen Körper. Seine Härte wurde immer spürbarer. Ich erschauderte und sah ihm in die Augen. Ich hatte viele Bücher gelesen in denen alles sehr detailliert gewesen war und doch hatte ich ein Riesen Haufen Respekt. Denn Praxiserfahrung, wies ich hier nicht gerade viel auf. Ich rieb mich leicht an ihm und er verstand. Doch da er mein Zögern bemerkt hatte, übernahm er und fuhr mit seiner Hand an dem Saum meines Shirts entlang. Er hob den Stoff und ich meine Arme. Schneller als zu folgen, war ich nur noch in Unterwäsche. Er kam mir entgegen und ich fiel auf seinen schreibtischstuhl direkt hinter mir. Zuvor hatte er die Lehne schnell umgedreht. Doch das ging alles zu schnell um zu folgen. Ich war wie benebelt. In einer eigenen Welt. Einer Welt des Rausches.
Mein Körper erhitzte sich und jede Faser wollte seinen Körper an mir spüren. Ich sah nur wie meine Hände seine Hose öffneten. Doch bevor ich sie weiter lösen konnte kniete er sich zwischen meine Beine. Seine Finger hinterließen Spuren auf mir, es war als würden diese Teile meines Körper vergoldet. Ich griff nach seinem Gesicht und führte unsere Lippen zusammen. Gefühle explodierten. Es war noch intensiver als jeder vorige Kuss mit Emilio. Jede vorige Berührung. Es übertrumpf jedes überwältigende Gefühl das er je in mir ausgelöst hatte. Und ich hatte gedacht unser erstes Mal war so berauschend gewesen...
Er berührte mich. Körperlich sowie innerlich. Seelisch? Gefühlsmäßig? Es gab keine Worte die es beschreiben würden.
Ich schnappte nach Luft als ich seine Finger an meinem Eingang spürte. Er war meine Welt, für diesen Augenblick. Als ich mein Verlangen, mehr von ihm zu spüren, nicht mehr aushielt, klammerte ich mich um seinen Hals und richtete mich auf.

Auf dem Bett angekommen fielen wir über einander her. Die letzten Klamotten fielen zu Boden und wir kramten ein Kondom hervor. Nichts, konnte uns diesen Augenblick nehmen. Wieder einmal fühlte es sich an als verschmelze er mit mir. Als wären wir eine Einheit. Gefühle übernahmen uns völlig. Fühlen war das einzige, wozu wir in Stande waren.
Und es war so verdammt gut.
Ich spürte wie ich mich öffnete. Mich ihm voll und ganz hingab. Entgegen meiner Angst und den Schmerzen. Entgegen den Streit und die Abweisung. In der Hoffnung Das, wie immer es auch sein mochte, ging gut. Und das tat es. Verdammt überweltlich Gut. Ich spürte alles. Bis es zu viel wurde und ich alle Kontrolle verlor.

Mir drang ein vertrauter Geruch entgegen. Nur das er hundertmal so stark war. Ich drehte meinen Kopf und bemerkte das sogar das Bettlaken so himmlisch roch. Schnell schlug ich die Augen auf und realisierte wo ich war. Emilio, spürte ich neben mir. An den Füßen überkreuzt, lagen wir in seinem Bett.
Jetzt drehte ich mich zu ihm, denn ich hatte das leise Gefühl er wäre wach.
Bingo.
„Hey." meine Stimme war noch dünn und kratzig. Ebenso wie seine.
„Hey."
Wir lagen uns nun gegenüber. Als meine Augen an Emilio entlang glitten wurde mir erst bewusst wie viele Klamotten wir trugen. Kurz Mathe... 0/0 war 0? Doch ich wurde nicht rot. Es war mir nichtmal an meinen „Problemstellen" peinlich. Ich fühlte mich geborgen. Und stark, auch wenn ich jetzt schon merkte das gestern nicht ohne folgen an mir entlang gegangen war. Ich war saumäßig müde, doch es war mehr als müde es war als müsste ich Energie nachtanken da mein neuer Motor nun größer war. Verwirrend. Doch ich fühlte mich stärker und jünger. Ich hatte keine Rücken-, Bauch-, gar keine Schmerzen mehr.
Und da war noch was. Ich fühlte mich ganz. Das mochte vielleicht verrückt klingen aber schon immer hatte ich das Gefühl gehabt mir würde was fehlen, was ich natürlich immer als Neid dafür angesehen hatte, das die meisten Mitschüler immer die neuesten Handys, Spiele oder Schuhe hatten. Aber jetzt spürte ich es nicht mehr. Und mit der Bedeutung dessen, was wir letzte Nacht getan hatten, konnte ich mir denken warum.
Als ich Emilio jetzt eine Weile in die Augen gesehen hatte, kamen mir plötzlich Bilder in den Kopf. Besser gesagt ein Gefühl. Als schwebte ich aus meinem Körper. Als bestünde ich aus Licht und... vereinigte mich mit einem anderen Lichtball.
Ich schluckte. Wieder dachte ich daran, doch die Bilder verschwommen je mehr ich sie mir einprägen wollte. Genau wie ein Traum den man immer mehr vergas. Meine Augen zuckten einmal heftig und ich bemerkte wie Emilio mich ansah. Es war ein seltsamer Blick.
„Was hat du heute geträumt?"
Automatisch antwortete ich. Erst danach viel mir auf das ich eine Sekunde davor noch darüber nachgedacht hatte.
Same.
Hörte ich seine Stimme sagen, doch sein Mund hatte sich nicht bewegt. Ich versteinerte.
Was zum...
Nick mal wenn das hier echt klappt.
Ich nickte erschrocken, doch es dämmerte mir.
Können wir...
Scheint mir so.
Immer noch blickte ich verdattert. Scheiße. Telepathie?!
Ein Grinsen breitete sich auf Emilios Gesicht aus.
Scheint einige Vorteile zu haben, so seelenverwandte.
Was meintest du mit Same?
Ich hab gesehen, gespürt das du ebenfalls diese Bilder von uns im Kopf hattest. Als Licht und so.

Meinst du, es ist dann wirklich passiert?
Also, daran das wir eingeschlafen sind kann ich mich nicht erinnern und ich weiß auch das du es nicht weißt.
Ich öffnete meinen Mund aus Überraschung.
Du kannst jetzt auch noch Gedanken lesen?-Äh wir?
Verbesserte ich mich.

Just like me  ~ An Enemies to Lovers romantasyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt