~Privatjet~

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Als ich am Morgen aufwache, setze ich mich langsam auf meine Bett.
Ich muss erstmal realisieren was gestern passiert ist.
Leonardo war ziemlich verletzt und sah ziemlich fertig aus.
Ich stehe auf und ziehe bequeme Sachen an.
Meine Gedanken schwirren noch etwas um unsere bevorstehende Reise nach Russland, auf die ich überhaupt keine Lust habe.
Ich will den Mann der mir meine Kindheit zerstört hat nicht sehen, auch wenn er mein Vater sein mag.
In Gedanken versunken laufe ich in den großen Garten. Dort angekommen ist weit und breit keine Spur von Leonardo.
Jedoch sind Adrian und Diego im Garten. Sie stehen auf der anderen Seite und kommen auf mich zu als sie mich sehen.
,,Guten morgen, bella Durmiente", sagt Diego als sie in Hörweite sind.
,,Hey...." sage ich etwas müde.
,,Wir haben mitbekommen dass du schon über eure Reise Bescheid weißt", meint Diego und setzt sich an den Tisch.
Ich tue es ihm gleich und kralle mich an die Armlehne .
,,Mehr oder weniger", antworte ich.
Wo ist Leonardo?
,,Wir klären kurz die Details mit dir solange Leonardo gerade etwas für das Meeting ausmacht", erklärt Adrian, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Ich nicke als Antwort und nehme einen Schluck dem Tee der vor mir steht.
,,Ihr fliegt vermutlich heute Nachmittag", sagt Adrian, weswegen ich mich an meinem Wasser verschlucke.
,,Heute Nachmittag?!" wiederhole ich ungläubig.
,,Du solltest gleich anfangen zu packen wenn wir hier fertig sind", erklärt Diego.
,,Ihr werdet 9 Stunden fliegen und erst in der Nacht in einem Hotel ankommen. Morgen gegen Abend findet dann das Meeting statt, dort musst du vermutlich den Dolmetscher für Leonardo und deinen Vater spielen....," erzählt Adrian.
Na ganz toll.....
Ich muss erstmal realisieren, dass ich gleich meinen Koffer packe und nach Russland fahre um meinen Vater zu sehen....
,,Noch irgendwelche Fragen?", frägt Diego und reißt mich somit aus meinen Gedanken.
Ich schüttele bloß zögernd meinen Kopf und trinke meinen Tee langsam aus.
Gemeinsam mit den beiden Jungs gehe ich wieder ins Anwesen, wo sich unsere Wege trennen.
Ich gehe hoch auf mein Zimmer und schnappe mir meinen Koffer den ich noch von der Klassenfahrt habe.
Ich packe bequeme Sachen und Pflegeprodukte ein.
Eigentlich hätte auch eine große Reisetasche gekreischt, nur leider habe ich keine da....
Ich schließe den Koffer und betrachte mich kurz im Spiegel.
Meine Augenringe waren immer noch so tief und dunkel... ich habe das Gefühl sie sind noch schlimmer geworden seitdem ich das Valium genommen habe.
Ich kämme meine Haare und ziehe mich für den Flug lieber nochmal um.
Ich ziehe ein weinrotes enges T-Shirt und eine schwarze Hose an außerdem nehme einen dünnen grauen Zip-Hoosiers in die Hand, für den Fall das es am Abend kalt wird.
Ich schaue auf mein Handy... wir haben 12:00 Uhr mittags.
Da fällt mir gerade ein, dass ich noch Agnessa anrufen muss und ihr von meiner Reise erzählen sollte.
Zum Glück habe ich ihre Nummer gestern auf meinem Handy eingespeichert. Da ich jetzt mein normales Handy wieder habe kann ich auch endlich wieder Nummern einspeichern und Musik mit Kopfhörern hören.
Ich öffne den Chat mit Agnessa und fange an zu tippen....
Ich :>>Hi..... wie gehts mit deiner Mission voran?
Ich fahre gleich mit Leonardo weg... nach Russland. Ruf mich an wenn du zeit hast..>>
Die Nachricht hat bloß einen Haken.... Ich habe hier schließlich auch kein Internet durch den Internet-Blocker.
Vielleicht gibt es am Flughafen besseres.
Ich stecke mein Handy in eine kleine Handtasche die ich aus dem Schrank gefunden habe. Sie ist etwas größer als eine Klatsch sodass beispielsweise kleine Getränke oder ein Deo hineinpassen.
Sie ist schwarz mit einem eingedrückten karierten Muster, außerdem ist der Magnetische Knopf zum verschließen golden.
Eine Angestellte klopft an der offenen Tür.
,,Señiorita.... Ich soll Ihnen ausrichten, dass sie um 13:00 Uhr losfahren", erklärt sie und verschwindet wieder.
,,Danke.." sage ich noch bevor ich mich dem Koffer widme.
Ich gehe nochmal alles durch um sicher zu gehen dass ich nichts vergessen habe. Ich stelle ihn aufrecht hin und laufe schonmal los, da wir bereits 12.45 haben.
Draußen steht ein schwarzer Mercedes bereit und Leonardo schon bereit.
Sein Gesicht sieht besser aus als gestern, aber die Wunden sind immer noch ziemlich stark zu sehen.
Der Koffer ist ziemlich leicht weswegen ich ihn ohne Probleme die Treppe runtertragen kann.
Jedoch kommt mir Leonardo zuvor. Er joggt die Treppe hoch und nimmt mir den Koffer aus der Hand den ich schon einige Stufen hinunter getragen habe.
,,Ich helfe dir" sage er als er mir den Koffer aus der Hand nimmt.
,,Danke..." sage ich lächelnd.
Während er unsere Koffer verstaut setze ich mich schonmal hinten hinein.
Kurz darauf setzt sich Leonardo auf der linken Seite, neben mir ein.
Kurz drauf steigt ein Fahrer ein und wir fahren los.
Ich spüre jetzt noch keine Aufregung vermutlich weil alles so schnell geht.
Ich mustere Leonardo lange.
Er trägt die beige Hose die er auch an unserem gemeinsamen Essen getragen hat.
Sie steht ihm wie damals ausgesprochen gut. Dazu hat er noch einschwärzen Shirt an, durch das man seine Muskeln erkennen kann.
Um nicht zu auffällig zu ihm zu schauen blicke ich aus dem Fenster hinter ihm.
Ich blicke schweife immer wieder von der Aussicht zu Leonardo.
Er sieht ziemlich müde aus und seine Lockigen Haare stehen ihm im Gesicht.
Er hat die meiste Zeit seine Augen geschlossen aber kämpft ein wenig mit sich um nicht einzuschlafen.
Wir fuhren eine halbe Stunde, vor allem durch den verzögerten Verkehr und etlichen Staus.
Was hätte man auch anderes von Madrid im Hochsommer erwartet?
Als wir am Flughafen parken steigen ich und Leonardo aus.
,,Hast du heute schon etwas gegessen ?" frägt Leonardo mich.
,,Ja ein wenig" log ich da ich langsam spüre wie aufgeregt und nervös ich werde.
Ich kann nicht essen wenn ich nervös bin. Ich umschlinge meinen Bauch
Er schaut mich mit zusammengekniffenen Augen an.
Ich weiß, dass ich meinen Bauch umschlinge wenn ich nervös bin oder lüge ... aber weiß er das auch oder wieso schaut er mich so an?
Bevor er mich darauf ansprechen kann startet der Motor des schwarzen Mercedes und fährt weg.
Wohin geht der denn?
,,Dir ist bewusst das dort unsere Koffer waren.. oder?" wechsle ich das Thema.
,,Ja, keine Sorge. Sie werden gerade ins Flugzeug gebracht", erklärt er.
Eine seltsame Art seine Koffer abzugeben aber Nagut....
Warte mal... fliegen wir in einem Privatjet? Normalerweise gibt man seinen Koffer am Check- In ab, es sei den man fliegt in einem Privatjet. Ich war noch nie in einem........
Er deutet mit seinem Kopf an das wir zum Flughafen gehen sollten.
Gemeinsam laufen wir in den überfüllten Flughafen.
,,Ich hab Hunger" meint Leonardo und will auf die zweite Etage mit den ganzen Restaurants gehen.
Ich folge ihm einfach still.
Der Flughafen ist so voll, dass ich garnicht weiß wie man es rechtzeitig zum Flugzeug gelangen soll.
Als wir von der Rolltreppe absteigen und in irgendein Restaurant gehen wollen kommt uns ein große Touristen Gruppe entgegen.
Ich verliere Leonardo aus den Augen, als ich ausversehen von einem Tourist angerempelt werde.
,,Oh um Sorry" sagt der Tourist mit einem französischen Katzentisch und eilt wieder zu der Gruppe.
Na ganz toll.
Ich gehe in die Richtung in der ich glaube das Leonardo ist.
Ich komme an eine etwas nicht so überfüllte Stelle und versuche mir einen Überblick zu beschaffen.
Wenn man verloren geht sollte man an Ort und stelle bleiben, da die andere Person den Weg zurückgeht um dich zu finden.
Er weiß nicht das ich hier bin, deswegen gehe ich wieder zurück an den Ort an dem ich ihn verloren hat.
Und ich hatte recht, ich sehe wie Leonardo verwirrt in der Menge steht und nach mir sucht.
Er steht mit dem Rücken zu mir weswegen ich ihn an der Schulter antippe.
Er dreht sich um und schaut auf mich herab.
,,Hier bist du ..... ich hab dich gesucht", sagt er mit einem kleinen Lächeln.
,,Wir sollten aufpassen das wir nicht wieder verloren gehen" fügt er hinzu und nimmt mich bei der Hand.
Die Gestik verpasst mir das angenehme Kribbeln auf der Haut.
Wir setzen uns in einen Starbucks.
,,Also was willst du zu essen?" frägt er als wir uns hinsetzen.
,,Nichts, ich hab alles danke", antworte ich mit einem Lächeln.
Er nickt nur zögernd und stellt sich dann an die nicht allzu lange Schlange.
Vom Starbucks hat man eine gute Aussicht auf die Startbahn.
Dort steigt gerade ein Flugzeug in die Luft.
Ich mag Flughäfen. Sie geben mir immer ein Gefühl von Urlaub und Freiheit.
Ich bin nicht oft an welchen gewesen, jedoch ist die Atmosphäre immer gleich.
Leonardo kommt mit einem Sandwich und zwei Frappuchinos zurück.
Einer ist mit Erdbeere und einer mit Karamell.
,,Such dir einen aus", meint er als er die Getränke auf den Tisch stellt.
,,Das hättest du nicht kaufen müssen" meine ich als ich die zwei Getränke anschaue.
,,Mi Amor, ich weiß das du nichts gegessen hast... aber du solltest wenigstens das hier trinken wenn du keinen Hunger hast", meint er fürsorglich.
Ich schaue lange auf die beiden Getränke.
,,Ich schulde dir etwas" sage ich und nehme den mit Karamell.
,,Nein tust du nicht.... Ich schulde dir viel mehr", meint er und setzt sich hin.
Für solche Gestiken liebe ich ihn einfach. Ich wollte wirklich nichts, jedoch bedankt sich mein Magen bei ihm.
,,Vielen Dank", sage ich als ich einen Schluck genommen habe.
,,Nichts zu danken" meint er und beißt in sein Sandwich.
Nachdem wir beide fertig sind schlendern wir noch etwas über den Flugplatz.
Wir spielen unterwegs eine Art Spiel.
Wir erraten woher die Touristen kommen ohne sie sprechen zu hören. Dabei lachen wir uns über ein paar einzelne tot die meinen ein Flughafenplatz wäre der Red-carpet und sich demnach übertrieben kleiden.
,,Wir sollten los", meint Leonardo mit Blick auf seine Armbaduhr.
,,Der Jet sollte getankt sein", fügt er hinzu.
Wir fliegen also doch mit einem Privatjet.
,,Ich bin noch nie in einem Privatjet geflogen", erzähle ich ihm.
Dabei muss er leicht schmunzeln.
,,Was ist? Hab ich etwas falsches gesagt?" frage ich verwirrt.
,,Nein nein.. es ist nur... du bist schonmal in einem Privatjet geflogen, sogar in meinem", sagt er grinsend.
,,So bin ich also nach Madrid gekommen", sage ich als ich verstehe was er meint.
Ich muss bei dem Gedanken auch ein wenig schmunzeln.
Wir gehen an ein Gate von dem wir auf den Flugplatz gehen.
Wir laufen bis zum Jet, das ist ungefähr ein halber Kilometer.
Der Jet ist schwarz mit silbernen Umrandungen an den Turbinen und den Fenstern.
Er sieht wirklich sehr schön aus.
Der Pilot öffnet die Tür und begrüßt uns sehr freundlich.
,,Guten morgen... alles ist bereit", meint er und bittet uns einzusteigen.
Wir folgen der Anweisung und laufen hinein.Das Flugzeug ist innen cremefarben.
Wenn man reingeht ist links das Cockpit und recht ein kleiner Flur mit einer dunkelbraunen Küche.
Ich laufe weiter in den Passagierbereich.
Es sind vier Stühle links und rechts verteilt, welche queer stehen und zur Mitte gerichtet sind .
Dahinter steht auf der linken Seite ein großer Tisch mit vier Sitzplätzen um ihn umgeben.
Rechts ist ein längliches Sofa mit ein paar Fell-Kissen und einer Decke.
Der Flur ist komplett frei und mit Karamell-braunem Holz ausgelegt.
Ich setze mich an den Tisch für vier und lege meine kleine Tasche auf den Sitz neben mir ab.
Ich hab noch garnicht nachgeschaut ob Agnessa mir geschrieben hat.
Ich hole mein Handy heraus und schaue auf meine Nachrichten.
Agnessa:
>> Wie bitte? WAS? DU GEHST EINFACH SO WEG! Pass auf dich auf! Ich werde für eine Zeit kein Internet mehr haben....aber ich versuche dir zu schreiben. Ps. Hast du es Leonardo schon erzählt?>>
,,Mir was erzählt?" frägt Leonardo der hinter mir steht und auf mein Handy schaut.
Erschrocken mache ich es aus und drehe mich zu ihm um.
Woher kommt er denn, er hat doch noch eben mit dem Piloten geredet.
Notlüge! Ich brauche eine Notlüge! Zum Glück ist das einer meiner vielen Talente.
,,Das dass.... Ach nichts", was ist den los mit mir? Normalerweise kann ich das wie aus der Pistole geschossen.
,,Sicher?" frägt er mit ernstem Blick.
,,Ja.... Sicher." sage ich zögernd und schaue in seine blauen Augen.
Sein Blick durchbohrt meinen was mich etwas nervös macht.
,,Sollte irgendetwas sein kannst du es mir gerne sagen..." erklärt er und setzt sich auf den Platz gegenüber von mir.
Seine blauen durchbohren mich ich schaue jedoch aus dem Fenster.
,,Keine Sorge.. es war nicht wichtig", sage ich etwas leise und schaue wieder zu ihm.
Lange schaut er mich nachdenklich an bevor er nickt und es dabei belässt.
Kurz nachdem die Tür sich schließt fährt das Flugzeug auf die Startbahn.
Ich schnalle mich für den Start an, während Leonardo es mir gleich tut.
Das Flugzeug beschleunigt und wir steigen in die Lüfte.
Ich liebe das Gefühl wenn das Flugzeug startet.
Kurz danach schnallt sich Leonardo ab und bringt zwei Gläser mit einer großen Wasser Flasche an den Tisch, er setzt sich jetzt neben mich und legt meine Tasche auf den Sitzt gegenüber von ihm.
Ich bin von meinem Handy abgelenkt und lese den Klassenchat durch während ich mit den Kopfhörern etwas Musik höre.
>>Klassenchat>>
Lina: Hat jemand was von Anastasia gehört?
Maya: Nein
Kim: Nö
Jasmin: Ich glaube sie hat die Schule gewechselt
Ricardo: Besser so...
Kim: sie ist noch in der Gruppe....
-Du wurdest aus der Gruppe entfernt-

Mi amor - The mafia girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt