~Kuscheln~

1.4K 26 0
                                    

Leonardo kommt mit zwei Zimmerkarten zurück und überreicht mir eine.
,,Wir müssen morgen früh aufstehen" erklärt er und geht mit mir in den nächsten Aufzug, rechts von der Rezeption aus.
Kurz bevor sich die Türen schließen merke ich noch wie zwei Männer mich beobachten.
Sie stehen hinter dem Brunnen, weshalb man sie nicht wirklich sieht wenn man nicht auf sie achtet.
Sie sind jung und wirken dennoch bedrohlich. Sie haben einige Tattoos an ihren Händen und an ihrem Hals.
Zudem tragen sie Anzüge in schwarz.
Sie machen einem ziemlich Angst..... Ich muss hier sehr vorsichtig sein.
Die Türen schließen sich und ich schaue leicht besorgt zu Leonardo, der mich nur anlächelt.
Er hat die zwei Jungs vermutlich nicht bemerkt.
Etwas nervös wedele ich mit meiner Zimmerkarte wie mit einem Fächer vor meinem Gesicht.
,,Alles okey, mi Amor", frägt er sanft als er bemerkt wie nervös ich bin.
Ich nicke nur etwas nachdenklich.
Ich merke wie er seine warme Hand auf meine Schultern legt, was mir ein sicheres Gefühl gibt.
Ich bilde mir zu fiel ein.... Vielleicht sind das bloß angestellte von meinem Vater. Oder ganz normale Jungs....
Nach einer kurzen Aufzugfahrt öffnen sich die Türen und wir treten hinaus. Ich blicke in den Langen Gang.
Die Wände sind wie in der Lobby weiß. Sie haben auch ein paar Bilder im regelmäßigen Abstand, sowie die Gravierungen an der Wand. Zwischen den Bildern stehen kleine Tische mit Blumenvasen und Blumen darin.
Der Boden ist mit einem dunkelroten Teppich ausgelegt.
Er geht gerade aus und ein weiterer nach links.
Ich blicke kurz auf meine Karte.
Zimmer 569
Ich blicke auf Leonardos Karte: Zimmer 571.
Ich vermute mal das unsere Zimmer nebeneinander sind.
Ein kleines Schild zeigt das der Gang geradeaus zu den Zimmern 500-550 führt.
Und der linke Gang führt zu den Zimmern 551-600.
Also schreiten ich und Leonardo den Gang hinunter bis wir unsere Zimmer finden.
Unsere Zimmer liegen Tatsächlich nebeneinander, da alle Geraden Zimmernummern auf der linken und alle ungeraden auf der rechten Seite sind.
Ich halte meine Zimmerkarte an den Sensor und öffne die Zimmertür.
,,Wir sehen uns also morgen um 8.00Uhr in der Cafeteria?", frägt mich Leonardo und öffnet ebenfalls die Tür.
,,Die Cafeteria? Wo befindet sie sich?", frage ich ahnungslos.
,,Keine Sorge.. ich hole dich einfach 8.00 Uhr.. wir sind schließlich Zimmernachbarn", sagt er lächelnd.
,,Was für ein Zufall" sage ich sarkastisch und lächle noch kurz.
,,Gute Nacht, mi Amor, sag Bescheid sollte etwas nicht stimmen ", meint er und tritt in sein Zimmer.
,,Gute Nacht Leonardo.." antworte ich und trete ebenfalls in mein Zimmer.
Kurz bevor ich die Tür schließe nehme ich zwei Stimmen wahr.
Zwei männliche Stimmen.
Ich blicke kurz in den Flur und die zwei Jungs aus der Lobby laufen den Gang mit dynamischen Schritten entlang.
Als sie erblicken, wie ich aus dem Türspalt spicke schauen sie sehr lange zu mir.
Sie starren mich förmlich an während sie im gleichen Schritttempo weiterlaufen.
Bevor sie mein Zimmer erreichen schließe ich die Tür.
Ich höre bloß wie sie an meinem Zimmer vorbeilaufen.
Mein Herz rast wie verrückt und ich weiß nicht wie ich reagieren soll.
Wie wahrscheinlich ist es das die zwei Typen in einem Hotel von 800 Zimmern auf der gleichen Etage gebucht haben wie wir.
SEHR UNWAHRSCHEINLICH.
Es sei denn sie sind von der Mafia meines Vaters, oder einer anderen Mafia.
Ich bleibe eine ganze Zeit ziemlich still und lausche immer wieder ob jemand den Flur entlang läuft.
Ich versuche mich abzulenken und schweife durch mein Zimmer.
Rechts von der Zimmertür ist ein Bad in weißem Marmormuster.
Dir Tür zum Bad ist aus Milchglas.
Das Bad hat rechts eine Dusche, sowie eine Badewanne. Rechts ist eine Toilette und ein großes Regal für Handtücher.
Gegenüber zur Tür ist ein Waschbecken mit einem länglichen Spiegel, in welchem LED lichter eingebaut sind.
Ich trete wieder aus dem Bad in den kleinen Flur. Der Koffer steht neben der Tür zum Bad.
An der Wand Gegenüber von der Eingangstür ist eine längliche Glaswand.
Wenn man am Bad vorbeigeht ist um die Ecke ein Bett mit einem Sofa davor. Das Bett ist sowie das Sofa zur linken Wand gerichtet.
An dieser steht einem grauer Tisch mit einem gebogenen Fernseher.
Links neben dem Bett steht ein Regal für Klamotten.
Der Ganze Boden im Zimmer ist mit einem schwarzen Wollteppich ausgelegt. Dieser fühlt sich sehr weich und warm durch die Bodenheizung an.
Die kleine Roomtour hat mich etwas beruhigt. Jedoch habe ich immer noch eine Gewisse Sorge im Hintergrund.
Ich ziehe also meine Schuhe aus und schleppe meinen Koffer vor mein kleines Regal neben dem Bett.
Ich nehme mir Schlafsachen heraus und gehe damit ins Bad.
Ich gehe ziemlich schnell duschen und schlüpfe in die frischen Sachen.
Es macht mich verrückt nicht hören zu können ob oder wer im Flur ist.
Ich trage ein schwarzes Top mit dunkelgrünen Shorts.
Meine Haare binde ich zu einem Zopf zusammen.
Ich setze mich auf mein Bett und schaue ein wenig Fernseher. Jedoch wirken die Geräusche eher störend, da ich nicht hören kann ob jemand im Flur ist.
Ich schalte ihn aus und lausche den Geräuschen.
Immer wieder höre ich Getrampel oder Gerenne von Kindern die nicht schlafen gehen wollen.
Mein Herz macht bei jedem Schritt einen kleinen Ausetzter. Ich versuche mich hinzulegen und zu schlafen oder zu lesen, jedoch bleibt der Fokus meines Gehöres auf dem Flur.
Das hier jemand jeden Moment reinkommen könnte lässt mich kein Auge zumachen. Was ist wenn andere Mafias davon mitbekommen haben, dass ich hier bin.
Ich mag mir garnicht vorstellen was sie dann mit mir machen.
Als ich weitere Schritte höre nehme ich die Stimmen der Jungs von vorhin war.
Sie werden vor meinem Zimmer langsamer und bleiben schließlich vor meiner Tür stehen.
Ich spüre wie mein Herz schneller rast und ich langsam die Kontrolle über meinen Körper verliere.
Ich schaffe es noch aus meinem Bett zu kriechen. Ich verschanze mich zwischen der Bettkante und meinem Koffer.
Es wirkt gerade nicht so als wäre ich in meinem eigenem Körper, eher wie eine Person die herabschaut.
Ich habe eine Panikattacke.....
Eine noch viel schlimmere als an meinem ersten Abend in Madrid.
Denn die Leute hier in Russland machen mir mehr Angst. Dass weckt riesige Angst in mir.
Bei Leonardo war ich in einem geschütztem Viertel, während in diesem Hotel jeder ein und aus spazieren kann.
Die Schritte entfernen sich von der Tür und laufen den langen Gang zurück hinunter.
Ich verharre so einige Minuten bis ich mir absolut sicher bin das dort niemand mehr steht.
Ich rapelle mich zögernd und leicht zitternd auf als ich wieder die Kontrolle über meinen Körper habe.
Ich schaue auf die Uhrzeit:
2.00 Uhr.
Sollte ich das jetzt wirklich machen? Soll ich wirklich zu Leonardo laufen? Er schläft bestimmt schon, außerdem sah er sowieso schon richtig müde aus.
Andererseits.... Kann ich nicht schlafen.
Die Argumente Leonardo nicht zu fragen überwiegen eindeutig, weshalb ich mich wieder auf mein Bett setze.
Jetzt wird es still.
Im Gang ist keine Menschenseele mehr. Das ist noch schlimmer als Schritte zu hören.
ICH HALTE DASS NICHT MEHR AUS !!!!!
Ich stehe etwas zu schnell auf, weswegen mir etwas schwindelig wird.
Ich sollte wirklich mehr trinken..
Ich schaue aus dem Spickloch an der Tür und trete hinaus als ich mir sicher bin, dass niemand da ist.
Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und klopfe an Leonardos Tür.
Kurz darauf merke ich wie idiotisch das ist.... Ich meine... was soll er bitte daran ändern das ich Angst habe.
Ich hoffe einfach mal das er mein Klopfen nicht gehört hat. Ich drehe mich um und will wieder in mein Zimmer als sich die Tür ruckartig öffnet.
Ein total verschlafener Leonardo steht ohne Shirt und in Shorts vor mir.
Ich blicke auf seinen Körper.
Ist er noch muskulöser geworden oder warum sehen seine Bauchmuskeln noch besser aus?
Ich blicke in sein Gesicht. Er reibt sich die Augen vom grellen Flur-Licht.
,,Mi Amor", brummt er mit rauer stimme.
Ich kann immer noch so tun als würde ich schlafwandeln.....
Ich drehe mich wieder zu ihm.
,,Oh... du bist wach... ich wollte bloß sehen ob du noch wach bist", log ich ziemlich schlecht.
Meine Lügen werden immer schlechter und schlechter.
,,Wie haben 2:00 Uhr nachts.... Warum bist du noch wach?!" frägt er ziemlich verwundert, aber immer noch verschlafen.
,,Ich kann nicht schlafen.... Aber lass uns reden wenn du ausgeschlafen hast... vergiss es einfach", sage ich etwas nervös und öffne meine Zimmertür.
Ich hoffe er hat es bis morgen vergessen.
,,Du kannst nicht schlafen?" frägt er und zieht eine Augenbraue hoch.
Ich nicke langsam.
Er greift sanft meinen Arm bevor ich in der Tür verschwinden kann.
,,Wenn dass so ist kannst du bei mir übernachten... ich will nicht das du wieder mit Alpträumen einschlafen musst", meint er fürsorglich und zieht mich in sein Zimmer bevor ich reagieren kann.
,,Du bist sehr kalt," meint er als er meinen Arm loslässt.
Sein Zimmer sieht genauso aus wie meins, nur das es spiegelverkehrt ist und er seinen Koffer im Bad hingestellt hat.
Er schließt die Tür hinter uns und läuft aufs Bett zu.
Ich stehe noch etwas unbeholfen im Flur.
Als er sich an sein Bett setzt, deutet er mit seinem Kopf an das ich mich auch hinlegen soll.
Ich gehe auf die andere Seite und setze mich zögernd aufs Bett.
Ich blicke auf das Sofa und überlege mich dorthin zu legen. Obwohl es von der Länge her ziemlich klein ist.
,,Wir müssen uns die Decke teilen," meint er und legt sich auf eines der beiden Kissen.
Ich lege mich ebenfalls hin.
Ich weiß das diese Situation sehr seltsam ist und Leonardo ziemlich müde ist, weshalb ich kein Drama daraus machen will.
Er hält sein Augen gerade so noch offen und schaut mich an.
Ich liege mit dem Rücken zu ihm gewandt und krieche unter die Decke.
Ich spüre seine ruhige Atmung.
,,Ich hoffe es ist dir nicht unangenehm das wir in einem Bett schlafen", sagt er und ich kann schwören ein kleines grinsen in seinem Gesicht zu spüren.
,,Ist schon in Ordnung" antworte ich und drehe mich zu ihm.
Er rückt etwas näher und nimmt meine kalten Hände in seine warmen.
,,Warum ist du so kalt?" frägt er.
Ich spüre seinen warmen Atem auf meinem Körper weswegen ich eine Gänsehaut bekomme.
Seine Atmung und seine ausgehende Wärme beruhigen mich ziemlich. Ich merke wie ich kurz darauf einschlafe

Mi amor - The mafia girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt