~Pause~

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„WACH AUF DU SCHLAFMÜTZE" rüttelt jemand an mir nicht gerade sanft und weckt mich somit aus meinem kurzen Tiefschlaf.
Ich setze mich langsam auf und reibe den Schlafsand aus meinen Augen.
Noch halb im Schlaf murmele ich etwas vor mich hin, dass nicht mal ich verstehen kann.
„Steh auf... wir fahren los", meint Agnessa, die die mich aus dem Schlaf gezerrt hatte.
„Wohin dennnnnnn" murmele ich verschlafen.
Musste sie mich so aufwecken? Was ist denn überhaupt los und warum müssen wir weg?
Agnessa verlässt dass Zimmer wohin auch immer sie geht.
Es kann ja wohl nich so wichtig sein...
Also Gute Nacht.
Und damit lege ich mich wieder ins Bett und schließe meine Augen.
Doch kurz darauf wird mir die Decke weggezogen wodurch ich aufschrecke und aus dem Bett falle.
„Was sollte dass denn?" frage ich Agnessa verwirrt und halte eine Hand an den Kopf auf den ich gefallen war.
„Na steh jetzt endlich auf! Wir fahren an den Strand", meint sie und wirft mir einen Badeanzug hin.
„Zieh dass unter deine Klamotten an" befiehlt sie mir und geht wieder aus dem Zimmer.
Strand?
Welcher Strand?
Ich schaute mir den schwarzen Badeanzug an.
Wenigstens war es ein Einteiler. Er hatte nur einen Träger auf einer Seite, der mit einem silbernen Ring an der Vorderseite befestigt wurde.
Zudem war der Badeanzug am Bauch in einer runden Form ausgeschnitten.
„Na toll... da hätte sie mir gleich einen Zweiteiler geben können..." flüstere ich seufzend.
Warum gehen wir überhaupt an den Strand? Ich war schon auf Klassenfahrt nicht wirklich offen für Strandausflüge und es hat sich bis jetzt auch nicht wirklich geändert...
„Na komm... es wird spaß machen" meint sie und wirft mir ein Strandkleid aus ihrem Schrank zu.
Sie will gerade den Raum verlassen als ich ihr noch eine Frage zuwerfe.
„Kommt Marco mit" frage ich mit einem verschmitzten Grinsen als ich das Kleid geschickt fange.
Anders kann ich mir ihre Freude nicht erklären.
Sie verharrt sofort in ihrer Bewegung, dreht sich um und läuft rot an.
ALSO HATTE ICH RECHT!
„Naja... also er hat es vorgeschlagen" meint sie schwärmend.
Gerade als ich etwas entgegnen wollte klingelt es an der Tür.
„Du hast Glück das er mich immer unterbricht" sage ich und stehe auf damit ich die Tür öffnen kann bevor sie es tut.
Sie kommt mir jedoch zuvor und reißt schon fast die Tür heraus.
Doch vor uns stand nicht Marco wie wir es gedacht hatten... sondern Diego....
Verwirrt schaut er uns an als wir ihm geschockte Blicke zuwerfen.
Was will Diego hier? Es war mir schon klar, dass ihn sein bester Freund geschickt hat um nach mir zu sehen.
„Was willst du denn hier?" frage ich verwundert.
„Hey Diego wie gehts dir?
Mir gehts gut und dir ?" meint Diego schnippisch und spricht den ersten Part in einer absichtlich hohen Stimme die mich imitieren soll.
„Mir würde es gut gehen.. hätte sie mich nicht geweckt" meine ich und zeige dabei auf Agnessa.
Sie wirft mir bloß ein verschmitztes Grinsen zu.
„Wie auch immer ... ich sollte nachsehen wie es dir geht" meint er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
„Ich hab ihm doch geschr-" fange ich an doch werde von meinem Gegenüber unterbrochen.
„Ja ich weiß... du hast ihm geschrieben das du zeit brauchst und er möchte dir auch deine Zeit geben... er wollte bloß sehen ob du wohl auf bist nach dem... Vorfall" erklärt er um mich zu beruhigen.
Ich verschränke meine Arme vor der Brust und schaue ihn nachdenklich an.
„Wie geht es ihm... habt ihr euch um seine Wunden gekümmert?" frage ich etwas schuldbewusst.
Ich hätte diejenige sein sollen, die seine Wunden heilt.
Agnessa wirft mir einen scharfen Blick zu.
Sie hatte ja recht... ich war an der Pause nicht komplett alleine schuld.
„Ihm geht es... besser... er ist aufjedenfall nicht mehr High und hat seine Wunden selbst versorgt. Seither hat er kaum gesprochen" meint Diego.
Wenigstens hat er seine Wunden versorgt.....
Wir machen eine Pause, dass heißt aber nicht dass er mir egal ist.
„Nagut, wenn dass jetzt endlich geklärt ist können wir ja losfahren" meint Agnessa freudig und holt eine Tasche aus dem Bad die sie gerade gepackt hatte.
„Wohin geht ihr?" fragt Diego mit zusammengezogenen Augenbrauen, während er zur Strandtasche blickt.
„And den Strand" antworte ich kurz.
„Alleine?" hakt er verwundert nach.
Was hat er denn? Seid wann interessiert ihn was wir so treiben...?
„Marco kommt auch noch mit soweit ich weiß" sage ich schulterzuckend, wobei ich mich umdrehe und aus Agnessas Zimmer dass Kleid und den Badeanzug hole, die sie mir eben gab.
Währenddessen stellt Agnessa die Tasche in den Flur und sucht ihre Schuhe.
„Marco? Dieser Innenarchitekt? Der ist doch absolut besessen von dir..."meint er zu Agnessa, diesmal mit einem Hauch von.... Eifersucht in seiner Stimme....
Als ich wieder aus dem Zimmer trete um ins Bad zu gehen blicke ich kurz zu Diego der seine Arme wie ein wütendes Kind vor der Brust verschränkt hat und zu Agnessa schaut.
Ich kann meinen Augen nicht trauen... er war doch tatsächlich eifersüchtig.... DIEGO WAR EIFERSÜCHTIG!
Auf Agnessa...
Ich muss mir ein kleines Schmunzeln verkneifen und begebe mich schnell ins Bad.
„Ja genau der... aber es kommen noch ein paar meiner Cousinen und Cousins mit" erklärt sie, was ich durch die abgeschlossene Badtür nur gedämpft verstehen kann.
„Wir müssen jetzt auch los... sag Leonardo es geht ihr gut" meint sie noch schließlich.
Kurz darauf höre ich wie die Tür ins Schloss fällt und Agnessa in die Küche geht.
Ich vollzog solange meine Hygiene Routine mit der Zahnbürste und dem Handtuch was mir Agnessa noch gestern gab.
Danach zog ich mich an.
Wie ein Wunder passte mir der Badeanzug.
Irgendwie fühlte ich mich ganz und garnicht schön oder wohl darin....
Ich war nie zufrieden mit mir oder meinem Körper. Aber ich redete mir einfach ein, dass es jedem so ging... was bestimmt auch vermutlich jeder Mensch im Leben mindestens einmal empfunden hat, oder?
Bevor ich also im Selbstmitleid versinke ziehe ich mir das Kleid über und trete in die Küche.
„Das Kleid steht dir wirklich gut" sagt Agnessa lächelnd und packt ein paar Obstriegel in die Strandtasche.
„Danke dein Kleid ist aber auch ziemlich hübsch" sage ich mit Blick auf das hellgrüne taillenbetonte Kleid mit V ausschnitt.
„Du hast mir noch garnicht gesagt wohin wir genau fahren.." meine ich nun und suche meine Schuhe im Flur.
„Wir fahren ans Strandhaus meiner Cousine für den ganzen Tag.. ich dachte es wäre gut wenn du dich ein wenig ablenkst... außerdem wollte ich einfach meine Familie mal wieder besuchen das sie so weit weg wohnen" gibt sie zu.
Ich nicke bloß verständnisvoll. Sie versucht mir immer zu helfen wo sie bloß kann... wie kann ich sie nicht lieb haben.
Und sie war wie eine Mutter die irgendwie immer das richtige tat. Sie war so viel mehr als meine beste Freundin.
Sie kennt meine ganze Seele und ich ihre. Auch wenn ich dass Gefühl habe ich gebe ihr nicht so viel zurück wie sie mir...
Nachdem ich meine Schuhe angezogen habe und wir unsere Sachen fertig gepackt haben steigen wir ins Auto und fahren Richtung Bahnhof.
Agnessa hatte keine Lust 4 Stunden zu fahren deswegen nahmen wir den Zug.
Marco würden wir dort antreffen weil er lieber selbst fahren wollte.
Mit dem Zug dauerte es nämlich bloß 2Stunden und ca. 30 Minuten.
Wir kauften also die Tickets und stiegen in den Zug nach kurzem Warten.
Dieser war zum Glück fast komplett leer in unserem Wagon, weswegen ich mir kaum Sorgen machen musste, dass etwas hier drinnen passiert.
Ich war aber immer noch ein wenig paranoid. Ich muss schließlich aufpassen, nicht dass wir nochmal einen Vorfall wie den von gestern erleben...
Wir saßen uns auf einem Viererplatz gegenüber und machten es uns gemütlich. Agnessa stellte die Strandtasche auf den sitz neben sich und ich legte meine Beine auf den sitzt neben mir.

Mi amor - The mafia girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt