Ich war motiviert. Ich machte mich fertig. Duschte, föhnte meine Haare glatt, schminkte mich und scheiterte am Eyeliner. Ich stellte mir vor wie der Tag wäre, wenn wir nicht in der beschissenen Situation wären. Ich könnte sie anschauen und denken Damn sieht sie gut aus. Es könnte so unbeschwert und schön sein. Aber es wird wohl eher ein schmerzhaftes sieht nicht schlecht aus und eine awkward, vermeidende und belastende Stimmung.
An der Schule angekommen, traf ich als erstes auf Luna. Unsere Mütter verstanden sich gut. Es war keine Überraschung, die haben beide einen Schaden. Dann kamen irgendwann noch Luana, Melinda und Mica. Als letztes kamen Sven und Kris. Mein erster Gedanke, als ich sie erblickte war.
Sie trägt komplett schwarz und ich komplett weiß. Einfach Ying und Yang. Was ein Zufall.Die Zeugnisvergabe war jetzt nichts berauschendes. Ich wollte einfach nur so schnell wie möglich wieder nach Hause schlafen und dann zu Luna steppen.
Gegen halb Acht stieg ich in die Bahn dazu und setzte mich Kris gegenüber. Sie trug Ringe. Sehr sehr wild. Am liebsten hätte ich sie gefragt, ob sie einmal ihre zeigen kann, damit sie ihre Hände vorstreckt und ich sie beim begutachten halten kann. Aber sie hat eine Freundin.
Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde dass ich nicht die ganze Zeit in ihrer Nähe sein wollte. Denn das wollte ich. Neben ihr sitzen, neben ihr stehen, neben ihr laufen, mit ihr im Bierpongteam sein. Ich mochte ihre Nähe wirklich, das merkte ich an dem Abend.
Zu irgendeinem Zeitpunkt saßen Kris und ich und zwischen uns Mica. Ich weiß nicht mehr was sie gesagt hat, ich weiß nur dass es um uns ging und mir Todes unangenehm war.
,, Lass mal im Wald von so einer Wiese wie am Rhein runterrollen!" schlug Luna vor.
Das ließen Kris und ich uns nicht zwei Mal sagen und verschwanden im Wald. Hand in Hand liefen wir den Kiesweg entlang und redeten. Sie fragte mich was ich am Tag so als Veganer esse. Ich wollte ihr nicht sagen, dass ich momentan dazu zwinge einmal am Tag zu essen und dass es immer nur Kartoffeln sind, weil anderes kann ich nicht essen momentan. Also zählte ich irgendwelche Gerichte auf die ich irgendwann mal gemacht habe. Als wir an einer Infotafel ankamen lasen wir uns die etwas durch. Wir waren beide schon wieder mal so anders betrunken. Dann liefen wir weiter, bis eine Schranke kam, da blieben wir stehen und umarmten uns. Es tat weh. Es tat weh, dass es nur heute Abend so sein wird und morgen wieder komisch. Ich würde gerne immer ihre Hand halten können, wenn ich es möchte oder sie umarmen können wenn ich es möchte oder küssen können, wenn ich es möchte. Als wir von Weiten sahen, dass die anderen hinterher kamen, liefen wir auf sie zu. Wir gingen dann alle zurück. Kris und ich legten uns dann auf die Couch im Wohnzimmer und kuschelten. ,, Alex, du hattest gerade einen Mozzarella Stick gegessen." ,, Nein, habe ich nicht." ,, Doch, ich habe es doch gesehen," beharrte Kris. Ich wusste dass ich keinen gegessen hatte, doch ließ sie mich daran zweifeln, dass ich so betrunken sein könnte, dass ich ein Milchprodukt esse. Das ist impossible. Doch zweifelte ich an mir, dass ich dazu in der Lage wäre, obwohl ich wusste dass es nicht möglich ist. Irgendwann schliefen wir dann Arm in Arm ein.
Als ich morgens aufwachte, weil mein Wecker klingelte und merkte dass Kris abgewandt von mir lag, wusste ich dass es wieder vorbei ist. Ich vermisste sie jetzt schon.
Mein Vater fuhr uns alle dann nach Hause.
Ich fügte das Lied Problems von Hey Violet in die Playlist ein.
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Lost
FanfictionFuck, jetzt bin ich ja doch Gay. (Story auf wahrer Begebenheit LOL, deshalb manchmal bisschen verwirrend)