Kapitel 33

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Lange Zeit liege ich nur im Dunkeln. Ich kann nicht sagen wie lange ich bewusstlos bin. Ab und zu kann ich mal einen meiner Sinne nutzten und kann mal ein paar Worte hören oder kurzzeitig meine Hand spüren. Doch diese Momente sind nur für ein paar Augenblicke, dann liege ich wieder nur in tiefen Schwarz. Lange geht das nur so. Mal bekomme ich ein bisschen von meiner Umwelt mit, dann nur noch Schwärze. Ich weiß nicht wie lange es dauert aber irgendwann bemerke ich plötzlich, dass ich meine Umgebung deutlicher wahrnehmen kann. Ich kämpfe mich von der Schwärze los. Langsam gelingt es mir mich von der Schwärze zu lösen. Ich spüre plötzlich meinen Körper wieder. Ich spüre, dass jemand neben mir sitzt und meine Hand hält. Ich versuche meine Augen zu öffnen und wundere mich, das es funktioniert. Ich nehme langsam undeutlich und verschwommen meine Umgebung wahr. Ich Blinzle ein paar mal und versuche meinen Blick zu klären. Endlich kann ich eine Person erkennen, die sich über mich beugt. Es ist Taddl. Ich versuche zaghaft zu lächeln. Er schaut mir in die Auge und lächelt vorsichtig zurück: "Annie! Du bist endlich wach! Wie fühlst du dich?", fragt er besorgt. Mir fällt auf, dass Taddl fürchterliche Augenringe hat und im Allgemeinen nicht sehr gut aussieht. "Mir geht's gut", flüstere ich, denn zu mehr bin ich nicht fähig. Er wirft mir einen besorgten Blick zu. Meine Mutter kommt, gefolgt von meinem Vater und meinen Schwestern, herein. Linda stürzt sich auf mich und umarmt mich stürmisch: "Ich hab mir solche Sorgen gemacht!", sie fängt an zu weinen. "Nicht so doll!", ruft meine Mutter besorgt und zieht sie von meinem Bett weg. Meine Mutter setzt sich neben mich. Sie streichelt mir über den Kopf dann schaut sie Taddl an: "Oh mein Gott! Junge! Wie siehst du denn aus? Geh nach Hause und ruh dich aus. Wir kümmern uns schon um Annie! Wie lange bist du denn schon hier?" "Ich kann nicht nach Hause fahren. Dafür wohne ich zu weit weg", antwortet er. "Dann frag, ob du hier ein Bett kriegen kannst. Also als Besucher. Wie lange wachst du jetzt schon über sie?", meine Mum lässt nicht locker. "Ähm... Als ich gehört hab, dass Annie dem Unfall hatte, bin ich sofort gekommen. Also seit drei Tagen." Was? Ich war also drei Tage bewusstlos? Und Taddl war die ganze Zeit da. Wie süß! Eine Schwester steckt den Kopf ins Zimmer: "Ihre Zeit ist um! Bitte verlassen sie nun das Zimmer. Die Patientin braucht Ruhe." Meine Mutter geht zu der Schwester und spricht kurz mit ihr. Danach sagt die Schwester: "Herr Tjarks? Sie können in dem Nachbarbett schlafen." Taddl nickt dankbar. Er geht zu einer kleinen Tasche in der Ecke und nimmt eine Jogginghose und ein Shirt heraus und verschwindet kurz im Bad. Fertig umgezogen legt er sich ins Bett. "Du solltest jetzt auch schlafen Annie!", sagt meine Mutter. Sie sitzt immer noch neben meinem Bett und 'bewacht' mich. Ich schließe die Augen und schlafe ein.

Liebe? ||Taddl FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt