Kapitel 12: Mord

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Masky's PoV:

Äste und Blätter knacksten unaufhörlich unter meinen Füßen. Helle Sonnenstrahlen fielen sanft durch die Zweige der Bäume und erhellten den Nebelschleier, der sich seit heute Morgen hartneckig an den Bäumen hielt. Idyllisches Vogelzwitschern war von allen Seiten durch die Stille hörbar. Durch diese Stille wanderte ich grübelnd immerzu in eine Richtung. Wie bringe ich nun der Mutter am besten bei, dass ihre Tochter bei uns ist?... Wenn ich ihr die komplette Wahrheit erzähle, hält sie mich für Verrückt... Wenn ich mit meiner Maske vor ihr aufkreuze, dann ruft sie gleich die Polizei.... Ein Brief wäre schlauer gewesen... Vielleicht finde ich ja etwas, um dann ihre Handschrift zu kopieren, aber wahrscheinlich werde ich improvisieren müssen. Zielstrebig durchquerte ich den Wald. Ich kannte die Slenderwoods, wie meine eigene Jackentasche und es war mir somit ein Leichtes, mich in dem Urwald aus Bäumen und Sträuchern zu orientieren. Endlich konnte ich die ersten Umrisse der Häuser erkennen. Es waren einige Häuser, die sauber aneinander gereiht nebeneinander ruhten. Geschickt schlich ich durch die Gärten zu dem Haus des Mädchens. In der Einfahrt erblickte ich neben zwei aneinandergereihten Autos, einen Polizeiwagen, der mit den Blaulichtern unübersehbar war. Was ist denn hier los? Sag bloß sie sind wegen dem Mädchen hier! Ich versuchte mit Hilfe der Rosenhecke unbemerkt näher zu kommen. Wie komme ich jetzt bitteschön DA rein? Verzweifelt suchte ich die Hausmauern ab. Da erspähte ich, die Fenster vom Zimmer des Mädchens, die alle offen waren. Günstigerweise lag das Terrassendach direkt darunter. Der weiße Tisch würde gut stehen. Wenn ich mit dessen Hilfe auf das Dach kommen würde, könnte ich ohne Probleme und ohne viel Aufsehen zu erregen hineinkommen. Wie gedacht, schaffte ich es auch ohne Mühe in das Zimmer. Dort angekommen schnappte ich mir den einfachen, grauen Rucksack, der mitten im Raum herumlag. Wie lange wird sie wohl bei uns bleiben? Ach was solls. Ich packte einfach alles an Kleidung rein, was hineinpasste. Als der Rucksack kaum noch zuging, richtete ich mich auf und ließ meinen Blick nochmals im Raum umherschweifen. Jeff hatte mich doch noch um so ein Buch mit türkiesem Einband gebeten... Schon erspähte ich ein kleines Büchlein auf dem Schreibtisch: Bingo! Ich stopfte es noch irgentwie dazu und schwang mir dann den Träger um die Schulter. Ich glaube ich verschwind jetzt besser und lass das Mädchen eine Nachricht oder so etwas schreiben. Ersmals muss ich hier raus. Mit Sach und Pack kletterte ich wieder nach draußen. Man konnte angestrengte Stimmen aus dem Inneren hören. Ich wurde langsam neugierig und suchte die Stelle von der man die Stimmen am besten hörte. Durch ein Fenster konnte ich erkennen, wie ein Mann blutüberströmt am Boden lag. Verwirrt verfolgte ich, wie die Beamten die Mutter aus dem Zimmer führten. Sie nahmen ihr ein blutiges Messer aus der Hand. Ich wusste zwar, dass der Vater die Familie verlassen hatte... aber das die Frau so weit gehen würde, verwunderte mich. Ich huschte schnell um das Haus und spähte hinter der Ecke hervor. Die Polizisten hatten die Frau in den Wagen gesperrt und gingen dann  wieder zur Haustür. Sie besprachen irgentetwas, waren aber aufjedenfall abgelenkt. Ich zog mir schnell die Maske vom Kopf und huschte bedacht über den gepflasterten Hof zum Polozeiwagen. So geräuschlos wie nur möglich, setzte ich mich auf den Beifahrerstuhl."W-wer sind Sie?", fragte mich die Frau entrüstet. "Keine Sorge, ich bin ein Freund ihrer Tochter, Grace.", sagte ich monoton, während ich die Polizisten immer im Auge behielt. "Was ist mit ihr? Wo ist sie? Lasst sie sofort frei!", rief sie verzweifelt. "Ihr geht es gut. Sie ist derweil bei uns und dort ist sie auch sicher", beruhigte ich sie. "Aber warum haben Sie den Mann umgebracht?", hackte ich nach. Durch den Rückspiegel sah ich, dass sie den Tränen nahe war. Mit brüchiger Stimme antwortete die Frau: "I-ich habe ihn nicht umgebracht. Ich wollte das nicht. Er ist gekommen und wollte Grace und mich töten. Doch dann kam mein Exmann. Er hatte ihn dann eiskalt ermordet und mir das Messer in die Hand gedrückt. Ich bitte Sie beschützt Grace, er darf sie nicht bekommen!" Wer ist dieser ER? Von wem spricht sie immer? Sie begann zu weinen und ich spürte, dass es Zeit wurde für mich zu verschwinden. Die Polizisten warfen einen Blick auf das Auto und duckte mich hektisch. Schnell entgegnete ich: "Wir werden alles tun, um Grace zu beschützen", dann stieg ich aus und flüchtete in die Slenderwoods, wo ich dann wieder meine Maske aufsetzte. Erleichternd fühlte ich dessen Gewicht auf meinem Gesicht. Ich hasste es, wenn ich sie abnehmen musste. Ich war dann immer so unruhig und fühlte mich unsicher. Nachdenklich machte ich mich auf den Weg zurück. Steckt da wirklich etwas dahinter? Oder war das nur die verzweifelte Rechtfertigung einer überfoderten Mutter?

"Und du hast auch wirklich nichts ausgelassen?", fragte mich Slender, nachdem ich ihm davon berichtet hatte. Er saß angespannt in seinem Sessel und musterte mich eingehenst. Die Rollos verdeckten komplett die Fenster und ließen nur sperlich durch regelmäßige Spalten etwas Licht herein. "Nein", bestädigte ich. Slenderman wurde zunehmend nachdenklicher. "Ein Vater, der nicht ihr Vater ist.... Serienkiller, die es auf sie abgesehen haben... Eine Mutter, die uns anfleht, sie vor irgentwem zu beschützen....Vorhin ist Jack zu mir gekommen und hat mir berichtet, dass ihr Blut seltsame Eigenschaften aufweist, die er noch genauer untersuchen muss", sagte er grübelnd und stützte seine Ellenbogen auf die Tischplatte, um sein Kinn auf seine gefalteten Hände legen zu können. "Was?", entfuhr es mir. Ohne auf mich einzugehen meinte Slender dann monoton: "Ich glaube hinter dem Mädchen steckt mehr, als nur jemand, der vom Schicksal heimgesucht wurde...", "Denkst du sie verheimlicht uns etwas?", spekulierte ich, doch Slenderman schien überzeugt: "Das glaube ich kaum... Sie ist zwar unberechenbar, aber eine Lügnerin würde nicht zu ihr passen", "Woher bist du dir da so sicher?", entgegnete ich skeptisch. "Weil sie seltsamerweise meiner Tochter unglaublich ähnlich ist", antwortete er monoton. Slender's Aussage verwirrte mich. Sollte sie etwa seine... nein, dass wäre unmöglich...

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Hi Leute,

ich weiß, ich hab bei den letzten beiden Kapitel nicht meinen Senf dazugegeben, aber mir fällt immer fast nichts ein. ^^' Najaa.... Kapitel 12 ist nicht grad lang geworden. Dafür wird das nächste wieder länger versprochen!
Langsam wird es hier mysteriös und nicht gerade wenig. Wen meinte Grace's Mutter nur immer mit 'er'? Vor wem muss die Slendermansion sie beschützen?
Tjaa so viel zu meiner Seits. Ich würde mich natürlich weiterhin über Votes und Kommis freuen. (Ich freu mich auch immer über Vermutungen und Vorschläge ^^)
Also bis zum nächsten Mal

Eure Coco :)

Bloody fate (Creepypasta Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt