Kapitel 8: Jeff's Plan

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Jeff's PoV:

Wie es ihr wohl geht? Ich habe sie schon eine Zeit lang nicht mehr gesehen... Ich musste oft an sie denken. Es hat mir so unglaublich wehgetan diese Show abzuliefern, aber was hätte ich tun sollen? Toby würde sie ohne weiteres killen. Verzweifelt versuchte ich mein schlechtes Gewissen zu beruhigen: So ist es aber am Besten! Es war richtig von mir, ihr etwas vorzuspielen. Es ist leichter für sie, wenn sie selbst sagt: 'Ich möchte dich nie wieder sehen', als wenn ich ihr sage: 'Wir können uns nie wieder sehen, weil mein Kumpel dich sonst um die Ecke bringt'. Doch es beruhigte mich kein bischen. Ich mochte Grace wirklich gerne, aber bei mir war sie einfach nicht sicher. Immerhin bin ich ein Mörder. Ein Monster. "Und sie ein Mensch mit einem Leben", seufzte ich leise zu mir selbst. In letzter Zeit war ich unglaublich durcheinander.
Ich tötete aus Frust noch mehr Leute als sonst, das Gefühl von Schuld und die Tatsache, dass ich Grace nie wiedersehen werde, wurden dadurch trotzdem nicht kleiner. Meine Verzweiflung wurde nur noch größer.
Heute war ich mit Toby, Masky und Hoodie unterwegs. Müde trottete ich ihnen hinterher und meine Gedanken waren wieder bei Grace. Toby ging ganz vorn, während Masky und Hoodie hinter ihm herum alberten. Alle waren mit Blut verschmiert und sein Geruch, gemischt mit Schweiß, umgab uns. Es war ein erfolgreiches Massaker gewesen, doch machte mir das Töten nur noch halb so viel spaß, wie sonst. Wir waren mittlerweile mitten in den Slenderwoods, als ich plötzlich etwas seltsames vernahm. Ein Schluchzen. Schnell war ich wieder hellwach. Ich fuhr herum und roch Blut. Nicht  Blut, das an uns klebte, sondern ein anderes. Ich konnte es nicht zuordnen, da der Blutduft, der uns umgab, meine Nase leicht betäubte. Die anderen gingen ungerührt weiter, während ich wie angewurzelt dastand und versuchte herauszufinden woher es kam. Ein leichter Luftstoß in meine Richtung half mir den Geruch intensiver wahrzunehmen. Auch das Schluchzen konnte ich besser vernehmen. Ist-ist das Grace? Besorgnis machte sich breit. Ich konzentrierte mich auf das Geräusch und raste dann in die Richtung aus der es kam. Dabei war es mir egal, dass Toby und die anderen beiden sich umdrehten und Masky mir hinterherrief: "Jeff wo willst du hin?"
Ich hetzte einfach weiter, ungerührt von den Ästen, die mir ins Gesicht pretschten. Der Geruch wurde intensiver, das Schluchzen deutlicher. Da lichtete sich endlich der Wald. Aprupt blieb ich stehen.
Ich wäre vor Schock fast umgekippt, als ich tatsächlich Grace an einem Baum zusammengekauert fand. Von ihrem linken Arm ronn das Blut in strömen und in der rechten Hand hielt sie ein Taschenmesser, dessen Klinge praktisch von Blut nur so tropfte. Langsam hob sie ihren Kopf und starrte mich an. Ihre grünen Augen waren jedoch nicht fröhlich und offen wie sonst. Ihre Auge waren trüb, entäuscht, kalt, aber vor allem waren sie wütend. Es beunruhigte mich. Für einen Moment dachte ich, ich sehe einer Creepypasta in die Augen und selbst mir gefrorr das Blut. Doch ihr Blick wurde weicher, als ich langsam auf sie zuging. Vorsichtig kniete ich mich zu ihr und nahm ihren Arm: "Sag mal was tust du da? Hast du dir das selbst angetan?". Sie nickte und fing an zu weinen. Ich nahm ihr behutsam das Messer aus der Hand und riss ein Stück meines Pullis ab, um es ihr um die Schnittwunden zu binden. Schluchzend flüsterte sie heißer: "Er ist tot. Dave ist tot und du warst auch nicht mehr hier". Sie fiel mir um den Hals und vergrub ihr Gesicht in meinen Kapuzenpulli. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken und flüsterte dabei: "Ist schon gut. Jetzt bin ich hier und verlass dich auch so schnell nicht wieder". Ich lächelte ruhig. Bedächtig hob ich sie auf die Beine und legte einen Arm um sie, als Stütze. So brachte ich sie nach Hause und kümmerte mich um die Wunden. Endlich hatte sie sich beruhigt und saß aufrecht auf dem Sofa und folgte mit ihren Augen meinen Bewegungen. "Ich verstehe nicht. Warum bist du wieder hier?", fragte sie unsicher, als ich ihren Arm Verband. "Ich glaube ich sollte besser mit der Wahrheit herausrücken", lächelte ich verlegen. Verdattert sah sie mich an. Ich holte Luft, denn begeistert war ich nicht davon, ihr alles zu erzählen: "Also das, was ich letztens abgezogen hatte, tut mir echt Leid. Das was ich gesagt hab war bis ins Deteil gelogen.", "Aber wieso?", "Weil es ist eigentlich Verboten, dass ich mich mit jemanden wie dir treffe und so. Deswegen wurde mir gedroht, wenn ich mich nicht von dir fernhalte, dann bringen sie dich um.". Grace schien noch verwirrter: "Sie?". "Jap. Ich wohn mit noch ein paar anderen Serienkillern zusammen.", "Also hast du das nur gesagt...", "...weil ich verhindern wollte, dass du mich suchst oder etwas dummes anstellst.", beendete ich ihren Satz. Sie atmete erleichtert auf und ein kleines Lächeln erhellte ihre Mimik: "Mach so was bitte nie wieder". Ich nickte leicht zur bestätigung. Es war ein gutes Gefühl, dass wir uns wieder verstanden. Mein Gesichtsausdruck wurde jedoch schnell wieder ernst, denn ich bin ja wieder zu ihr gegangen, was bedeutet, dass Toby es Slender petzten wird und dann bald hier auftauchen wird. "Ein Kerl, der sich Ticci Toby nennt, wird wohl bald hier aufkreuzen und will dich wie gesagt umbringen", sagte ich an Grace gewand. "Was haben die nur für ein Problem mit mir? Kann man ihn nicht irgentwie davon abhalten? Ich meine, was ist bitte an mir so schlimm?!". Ich zuckte nur die Schultern. "Das Problem ist nun mal, dass Toby ein Killer aus Leidenschaft ist ... Das wird schwierig werden". Nachdenklich biss ich mir auf den Fingernagel. Eine ziemlich heikle Angelegenheit. Man müsste ihm schon Fallen stellen, dann fesseln und knebeln, dass er einen in Ruhe lässt... Meine Augen begannen zu strahlen: "Natürlich!", "Hast du einen Plan?", fragte Grace iritiert. Mein Grinsen wurde wieder breiter: "Ich hätte da so eine Idee...."

Bloody fate (Creepypasta Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt