Kapitel 27: Gefährliches Spiel

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"Woher weißt du, dass wir lügen", skeptisch musterte mich Masky. Ich zögerte. Soll ich es ihnen erzählen? Nur wie....? Ich kann es doch nicht mal selbst in Worte fassen.... "Das hätte jeder Idiot gemerkt", sagte ich spitz. "Grace, wir können es dir nicht erzählen. Wir kennen dich gut genug, um vorherzusagen, dass du dich in ein gefährliches, dummes und leichtsinniges Vorhaben verkeilst", erläuterte Hoodie. "Ach kommt schon. Das sagt ihr fast jedes Mal", ich rollte mit den Augen. "Weil's auch stimmt", konterte Masky. "Ihr habt gesagt, dass ihr mir helft", behaarte ich weiter. "Grace, dieses Mal ist es wirklich zu gefährlich", bekräftigte Hoodie Maskys Worte. "Erklärts mir wenigstens", bettelte ich. Die beiden warfen sich nachdenkliche Blicke zu. Manchmal glaub ich echt, dass sie sich allein auf diesen Weg unterhalten können. Jedenfalls wirkte es so. "Also gut", begann Masky, "Bei uns gibt es so eine Regelung, dass man die Leute, die mit der Vergangenheit einer anderen Creepypasta in Verbindung stehen, nicht töten darf". "Auch nicht ins Gefängnis bringen?", warf ich dazwischen. "Nein auch nicht. Ziemlich behinderte Regel, aber es geht darum das nur die Creepypasta, zu dessen Vergangenheit diese Leute gehören, und nur die, darf über sie bestimmen, ob oder wie sie bestraft werden". "Schön und gut, aber was hat das alles mit Johnny Williams zu tun?", fragte ich irritiert, da ich noch nicht schlau daraus geworden bin, worauf Masky hinaus will. "Tja, aber Leute wie Johnny Williams sind zu gefährlich um sie frei herum laufen zu lassen", erläuterte Masky weiter. Sagte der Stalker und Massenmörder, schoss es mir durch den Kopf. Kein guter Zeitpunkt für solche Witze, aber tut mir leid: Mehr Ironie geht nicht. "Seit ihr jetzt etwa der Geheimdienst fürs Babysitting von Kriminellen?", spottete ich. "Nein, eigentlich sind die uns scheißegal, aber Slender geht Sallys Sache so zu Herzen, dass er sich zusammenreißen muss, nicht selbst diesen Dreckskerl auseinanderzunehmen.". "Und jetzt kommen wir ins Spiel", unterbrach Hoodie Masky, "Wir behalten ihn im Auge und verhindern dass er irgendetwas dummes anstellt. Jedoch alles nur im Hintergrund. Im Prinzip wissen wir nur, was wir sehen, aber nicht, was in seinem Kopf vorgeht". "Das würde mich auch mal interessiern...", murmelte ich. "Außerdem wird er dir wohl kaum bei deinem Vorhaben helfen können", meinte Masky. Ich schaute ihm in die Augen und sagte fest entschlossen: "Und wie er mir helfen kann. Ich will wissen wie jemand wie er mit solch einer Schuld leben kann! Ich will wissen, was in seinem Kopf vorgeht! Verdammt noch mal ich will wissen wie er so was einem kleinem Mädchen antun kann und sie zur Creepypasta machen kann!". Den letzten Teil schrie ich schon fast, sodass die anderen beiden starr dastanden und es nicht wagten einen laut von sich zu geben. "Bitte, lasst mich wenigstens einmal mitkommen. Ich will nicht glauben, dass er so unschuldig geworden ist, wie es in euren Akten steht", meine Stimme war nun flehend. "Unschuldig hat niemand behauptet, aber gut, wir nehmen dich mit. Morgen um Mitternacht brechen wir auf und zieh dich passend an.", sagte Masky, drehte sich um und verließ den Raum. Hoodie folgte ihm.

Vorsichtig zog ich die Bettdecke weg. In Zeitlupe erhob ich mich vom Bett und zuckte bei jedem gequietsche zusammen. Jeff schlief tief und fest auf der Couch, Smile lag schnarchend auf ihm. Ein recht süßes Bild. Ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen, als ich auf Jeff's Schlafbrille blickte. Normalerweise ist sie langweilig weiß, aber Sally hatte ihm gestern ein paar schön große Glubscher aufgezeichnet. Anfangs war er ziemlich sauer, doch eine neue Schlafbrille wollte er sich deswegen auch nicht besorgen. Ich fand jedoch dass sie besser aussah als vorher. Nicht so eintönig und trostlos. Ein Blick auf den Wecker neben Jeff erinnerte mich, dass ich keine Zeit habe um zu warten bis einer der beiden doch noch aufwacht. Ich zog mir eine schwarze Leggins an und schlüpfte in einen pechschwarzen Hoodie von Jeff. Er wird ihn sowieso nicht vermissen, immerhin trägt er nur weiße. Ich vermute dass er nicht mal weiß, dass er so einen überhaupt besitzt. Den Pulli habe ich in den Tiefen seines chaotischen Bunker gefunden, der sich sein Schrank nennt. Zwar war mir dieser mindestens drei Nummern zu groß, aber die Hauptsache war dass er warm war. Das konnte ich bestimmt gut gebrauchen. Des Weiteren schlüpfte ich in schwarze Chucks und schnappte mir noch Taschenlampe und Taschenmesser, die ich dann in den Hoodietaschen verstaute. Fertig ausgerüstet verließ ich das Zimmer auf Katzenpfoten.

Bloody fate (Creepypasta Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt