Kapitel 6: Drohung

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Jeff's PoV:

Ich treff mich nun schon seit.... lass mich mal überlegen... seit fast drei Wochen regelmäßig mit Grace. Sie ist wirklich sympathisch. Das ich das mal von einem Menschen behaupten kann grenzt an ein Wunder. Natürlich mach ich das eher heimlich, denn Slender würde mich killen, wenn er das wüsste! Und nicht nur mich. Es ist außerdem nicht einfach ein haufen Leute zu töten, wenn man die meiste Zeit jemanden besucht. Aber leider würde der gute alte Slendy sonst verdacht schöpfen. Was unglaublich schlecht wäre. Wieso ich das alles tue, nur um bei ihr zu sein? Das weiß ich selber nicht. Sie ist echt nicht übel und wir verstehen uns gut. Wenn ich nur nicht immer so durcheinander wäre, wenn ich bei ihr bin. Aber ich musste einfach immer zu ihr! Oje jetzt werd ich schon richtig sentimental! Das Problem ist nur, wie gesagt: Slenderman. Er kümmert sich um praktisch alles in der Mansion. Leider hatte er seine Augen und Ohren wirklich überall! (Natürlich nur im Wörtlichen Sinn. Er hatte ja weder Augen, noch Ohren) Heute war wieder einer der Tage an denen es schwerer war an ihm vorbei zu kommen. Gerade wollte ich mich vom Wohnzimmer aus, die Tür nach draußen schleichen, doch ich wurde aufgehalten: "Wohin des Weges Jeff?". Ich habe Slenderman glatt übersehen, der an der Nordfront des Zimmers stand. Neben ihm war Ticci Toby und hatte sich bis grad eben mit ihm über einen neuen Auftrag unterhalten. Auf eine Antwort wartend, starrte mich der große Mann an. "Ich geh ein paar Leute kalt machen. Was sonst?", gab ich zurück. "Schon wieder? Du bist aber in letzter Zeit sehr fleißig". Slender war eher skeptisch über die Absicht meines Vorhabens. Nicht, weil es unnormal wäre dass ich in so kurzer Zeit viele Menschen umbringe, sondern eher weil ich so ruhig blieb. Im Normalfall müsste jemand mitkommen, weil mein Blutdurst sonst so groß ist, dass ich Gefahr laufe ein ganzes Dorf auszumerzen. Er studierte mich weiterhin, was mich noch nervöser machte. "Na und! Ich bin halt gründlich. Darf ich jetzt gehen oder muss ich das erst schriftlich vorlegen?", sagte ich ironisch. Slender war nicht wirklich überzeugt, nickte aber erstmals. Umgehenst setzte ich mich wieder in Bewegung. Nicht das er es sich noch anders überlegt. Dabei bemerkte ich aber nicht mehr, wie Slenderman sich zu Toby beugte und flüsterte: "Ich hätte eine Bitte an dich: Masky und Hoodie sind noch beschäftigt. Könntest du also ein Auge auf Jeff werfen? Er scheint in letzter Zeit etwas abgelenkt zu sein. Denn obwohl er oft zum morden geht, bringt er nur die Hälfte der für ihn eigentlich normale Menschenzahl um. Folge ihm und erstatte mir dann Bericht. Deine neue Mordliste kann warten.", "Verstanden", stimmte Toby zu, doch ich war schon längst aus der Tür und verschwunden.

Heute hat Grace Schule. Ich seufzte. Jetzt heißt es warten. Ich lehnte mich derweil gut geschützt an einen Baum, hatte aber die Straße der Siedlung noch gut im Blick. Um die Langeweile etwas zu bekämpfen, spielte ich mit meinem Küchenmesser herum. Ich rammte es in die Baumrinde, zog es wieder heraus. Immerwieder. Das brummen eines Automotores riss mich aus den Gedanken. Ich spickte leicht aus meinem Versteck und erkannte Grace, die gerade schwungvoll aus einem silbernen Golf stieg. Im schlepptau einen seltsamen Typen. Das muss der sein, der erst vor kurzem in ihre Straße gezogen ist. Ich sah ihn zu ersten Mal und verzog spöttisch mein Gesicht. Irgentwie konnte ich ihn überhaupt nicht leiden. Er wirkte so arrogant und wenn es nach mir ginge, hätte ich ihn schon längst abgestochen. Wahrscheinlich fühlte er sich besonders "toll" mit seinen braunen, gegeelten Haaren, seiner lässigen kastanienbraunen Hose und seinem weißen T-Shirt. Nein, den mag ich definitiv nicht! Für's erste beschloss ich in meiner Deckung zu bleiben und das ganze von hier aus zu beobachten. Der Typ folgte Grace, wie ein Schoßhündchen: "He Grace warte doch mal!" Sie drehte sich um und sah ihn erwartungsvoll an. Er blieb vor ihr stehen, wobei er von einem Ohr zu anderen grinste: "Also wegen dem Treffen am Samstag..." Treffen? Grace mit DEM?! "Lass mich bloß damit in Ruhe, Sven", sie verdrehte genervt die Augen, "Ich hab gesagt dass....", Sven schnitt ihr das Wort ab: "Ich versteh das du noch Zeit brauchst, um über Simon hinweg zu kommen" Was? Wer ist Simon? "Jetzt fängst du schon wieder damit an! Ich hab nie...". Ohne Vorwarnung schlang diser Geier seinen Arm um Grace und meinte auch noch: "Keine Sorge mit mir kommst du schneller über ihn hinweg, als du denkst". Grace's Miene verzog sich angewiedert. Eigentlich wollte ich mich aus der Sache raushalten, doch als dieser Kerl immer näher zu ihr rückte, sah ich nur noch rot! Wie ein Irrer stürmte ich auf den Kerl zu und warf mich auf ihn. Ich hielt ihm das Messer ganz dicht an die Kehle. "Nimm deine Griffel von ihr!", brüllte ich Sven an. Dieser hob unschuldig seine Hände, um mich zu beruhigen: "Ganz ruhig Mann. I-ich wusste echt nicht das die Süße schon vergeben ist...". Wütend drückte ich ihn noch fester auf den Boden: "Wenn du sie noch einmal antatschst, dann bring ich dich um die Ecke, klar?". Plötzlich zogen zwei Hände an meinen Schultern und eine Stimme rief verzweifelt: "Lass ihn los Jeff!". Mein Blick wanderte zum Besitzer der vertrauten Stimme: Grace stand hinter mir, mit der Entrüstung ins Gesicht geschrieben. "D-d-du bist Jeff the Killer?! ... B-b-bitte lass mich am Leben. Ich belästige Grace auch nicht mehr.... Ver-v-versprochen!", bettelte Sven zittrig. Na geht doch. Damit er das sicher nie mehr vergessen wird, ging ich nochmals mit meinem Gesicht näher an ihn dran und hielt ihm das Messer direkt vor die Nase. Rauchig flüsterte ich dabei: "Vergiss das ja nicht, sonst...". Ich beendete den Satz dramatischer Weise nicht und er nickte eifrig. "Jeff!", hackte Grace nach und ich ließ Sven (wohl oder übel) laufen. Dieser rannte dann auch wirklich halb stolpernd zu den Häusern und verschwand. Haha! Den sieht man nie wieder, dachte ich selbstsicher, doch ein kräftiger Schlag auf meinen Hinterkopf, ließ das Gefühl schwinden. "Aua", beschwerte ich mich und bemerkte, währendem ich mich am Hinterkopf rieb, das Grace wütend mit veränkten Armen dastand. "Das hast du verdient! Idiot, was wenn er das der Polizei sagt?", "Wie wär's mal mit 'danke'? Immerhin habe ich dich gerade vor dem gerettet!", rechtfertigte ich mich. "Ich hatte alles im Griff. Bis DU gekommen bist, ihn umgemäht hast und dann noch halb ermordet hättest!", "Pff... Was hätte ich sonst tun sollen? Außerdem was willst du überhaupt mit so einem?". Grace stützte ihre linke Hand in die Taille und in die rechte legte sie ihr Kinn: "Jetzt versteh ich. Wenn du die Sache mit dem Treffen meinst: Meine Freundinnen dachten ich wär noch nicht über Simon, meinem Ex, hinweg. Deswegen haben sie Sven solche Flausen in den Kopf gesetzt, dass wir uns treffen könnten. Natürlich habe ich abgelehnt. Ich konnte ja nicht wissen...", sie begann zu kichern. Ich wurde aus dem Mädchen einfach nicht schlau! Iritiert fragte ich deshalb: "Du konntest WAS nicht wissen?". Sie fuhr fort: "... Ich konnte ja nicht wissen, dass du gleich eifersüchtig wirst" Mein Mund klappte auf: "Ich und eifersüchtig? Auf so einen Geier? Nie im Leben!", ich merkte wie mir immer wärmer wurde und mein eigentlich bleiches Gesicht farbig wurde. Lachend zog sie mich zu sich nach Hause. "Sind deine Eltern auch wirklich nich da?", fragte ich zur Sicherheit. "Meine Mutter ist einkaufen und fährt dann noch ins Krankenhaus... Und mein Vater ist wieder auf Geschäftsreisen". Grace ging in die Küche und ich folgte ihr. "Ist dein Vater eigentlich mal zu Hause?". Sie stoppte in ihrer Bewegung: "Du musst wissen, mein Vater ist kein schlechter Mensch. Eigentlich ist ein guter Vater und liebt die Familie sehr. Er kann nur nicht so gut mit Emotionen umgehen, weswegen er sich eher distanziert.". Bevor ich überhaupt richtig antworten konnte, hatte Grace den Kühlschrank geöffnet und fragte: "Möchtest du was trinke?", "Äh, klar". Schwungvoll warf sie mir eine kühle Colaflasche entgegen und wir gingen gemütlich in ihr Zimmer. Ich lehnte mich an ihren Schreibtisch während sie sich im Schneidersitz auf das Bett saß. "Sei ehrlich", forderte sie mich auf. Ich sah Grace nur schief an und sie fuhr fort: "Du bist eifersüchtig geworden, hab ich recht?", grinste sie über's ganze Gesicht. "Kannst du bitte mal damit aufhören! Ich war nicht eifersüchtig.", schmollte ich und wechselte das Thema: "Wie war das eigentlich nochmal mit Simon?". Grace rollte ihre Augen, blieb aber geduldig: "Vergiss den Kerl. Der ist ein Vollidiot genau wie Sven", "Darf ich ihn dann umbringen?", "Nein, darfst du nicht. Er ist zwar ein Schwein, aber trotzdem brauchst du nicht gleich alle abstechen.", "Schade", grinste ich. Ich stützte eine Hand auf die Tischplatte und rutschte dabei leicht ab, wobei ein Buch herunterflog. "Tollpatsch", lächelte Grace. Etwas verlegen kniete ich mich auf den Boden um es wieder aufzuheben. Was ist das? Das Buch hatte sich im Fall aufgeschlagen und lag nun offen auf dem Boden. Ein paar Blätter sind ebenfalls rausgefallen. Neugierig begutachtete ich die Papiere. Bin das ich? Tatsächlich auf den herausgefallenen Blättern und auch im Buch, überall waren Zeichnungen von MIR. Grace's Augen weiteten sich und sie stolperte vom Bett, um mir die Zettel aus der Hand zu reißen. Dabei rief sie: "G-gib das wieder her!" Mit überraschter Mimik kniete ich immer noch am Boden, während Grace das Buch und die Blätter geschnappt hatte und nun das Material an sich pressend, vor mir stand. Schälmisch begann ich zu grinsen: "Zeig! Was hast du da schönes gezeichnet?". Sie hüpfte auf die Seite und ich versuchte ihr die Zettel aus der Hand zu nehmen. Ihre Ausweichversuche schlugen bald fehl, da ich als Creepypasta einen Vorteil hatte, was Geschwindigkeit und Stärke betrifft. Mit meinen Händen um ihren Bauch geschlungen, konnte sie nicht mehr entwischen und gab sich mehr oder weniger geschlagen. "Ich hab dich! Zeigst du mir jetzt, was du da versteckst?", sagte ich siegesicher, während ich mein Kinn auf ihre linke Schulter legte. "Muss das sein?", fragte sie mit der Hoffnung mich doch noch umzustimmen. Die Antwort stand jedoch fest: "Natürlich muss das sein". Ich ließ sie los und Grace setzte sich murrend auf ihr Bett. Ich setzte mich zu ihr. Die Zettel breitete sie dann zwischen uns aus, während sie das Buch vor sich hinlegte. Eingehend musterte ich eine Zeichnung nach der anderen. Es waren gute Zeichnungen. Nur warum zeichnete sie mich? Und auch noch so oft! Ich blätterte auch durch das türkis eingebundene Zeichenbuch. In ihm waren mehr verschiedene Zeichgnungen enthalten und natürlich auch zwei von mir. Ich lächelte: "Warum machst du das?". Grace schaute auf den Boden und murmelte: "Lass mich doch". Diese Antwort stellte mich jedoch nicht zufrieden und ich hakte grinsend nach: "Nein ich lass dich jetzt nich. Sag mir wieso". Dabei beugte ich mich zur Aufforderung leicht nach vorn. Fast noch leiser als zuvor wisperte sie: "Vielleicht weil ich dich mag". Eine leichte röte stieg ihr ins Gesicht. Überrascht von dieser Tatsache fragte ich: "Ehrlich?". Doch Grace schnappte sich ein Kissen und schlug mich damit, während sie energisch sagte: "Natürlich nicht!". Sie war immer richtig süß, wenn sie sich so aufregte. Lächelnd zog ich sie an mich und flüsterte: "Ich mag dich auch". Grace war iritiert und fragte verwundert: "Ehrlich?". Ironisch antwortete ich: "Naürlich nicht". Sie kicherte amüsiert und kuschelte sich näher an mich. Mann Jeff was tust du da? Sie ist ein Mensch und du ein Mörder!, ermahnte ich mich selbst. Innerlich ohrfeigte ich mich. Doch ich fühlte mich lebendiger als je zuvor. Ihre Nähe erfüllte meine kalte Aura jedesmal mit Wärme.

Es war spät geworden und die Dämmerung brach bereits herein. Grace war mittlerweile in meinen Armen eingenickt und döste nun sanft dahin. Vorsichtig stand ich auf und versuchte sie nicht zu wecken. Ich streckte mich ausgiebig und ging leise zum Fenster. Dort schaute ich in den Garten. Er war von einer Hecke mit wunderschönen, blutroten Rosen umgeben. Nur etwas störte mich: Ich konnte es nicht genau erkennen, weil das Terrassendach dazwischenkam, aber es sah so aus als würde sich in der nähe der Hauswandt eine Axt spiegeln. Ein ungutes Gefühl stieg in mir hoch. Besorgt warf ich einen Blick auf Grace, die seelenruhig weiter schlummerte, bevor ich mich nach draußen begab. Skeptisch stand ich im Garten und suchte nach dem, was ich vom Fenster aus gesehen haben könnte. Ich suchte die Stelle bei der Terrasse ab. Nichts. Was könnte das gewesen sein? Plötzlich wurde eine Hand auf meine rechte Schulter gelegt. Erschrocken drehte ich mich um und hielt mein scharfes Küchenmesser bereit. "Toby?", fragte ich verwundert, als ich die vertraute orange Brille meines Gegenübers erkannte. "Was tust du denn hier? Wolltest du mich zu tode erschrecken?", fauchte ich ihn an. Toby stützte sich auf eine seiner beiden Äxte, während er sich die andere lässig um den Hals legte. "Das gleiche könnte ich dich auch fragen", sagte er mit einer ruhigen Stimme. "Ich war zuerst hier, also verzieh dich Toby!", ich wurde etwas nervös, weil ich eine gewisse Vorahnung hatte. "Wolltest du sie nicht umbringen?", fragte er selbstsicher. Bevor ich überhaupt etwas darauf antworten konnte meinte Toby: "Warum lebt sie dann noch?". Seine klare, aber dennoch dunkle Stimme, klang trotz des Tuches vor seinem Mund unglaublich deutlich. "Ich wollte sie grad umbringen, aber dann bist du aufgetaucht", versuchte ich mich zu rechtfertigen. "Spiel nicht den Unschuldigen, Jeff", "Tu ich gar nicht. Seit wann bist du eigentlich zu den Verfolgern gegangen? Warum hetzt Slender nicht seine kleinen Stalker auf mich?". Toby rollte seine Augen: "Wenn du damit Masky und Hoodie meinst: Die machen ihre Arbeit und DU solltes das auch mal tun!", "Warum bist du mir gefolgt?", hakte ich nochmals nach. Toby ließ die Axt um seinen Hals kurz baumeln und schob seine Brille nach oben: "Ich hab eine Nachricht von Slender", "Bist du jetzt schon unter die Dienstboten gegangen?", spottete ich. Doch Toby war heut wohl nicht nach lachen zumute. Mit ernster Miene sagte er: "Lass deine Scherze. Es ist ernst! Slender stellt dir ein Ultimatium". Ich schluckte. Toby fuhr fort: "Ihm ist nicht entgangen, dass du dich mit einem Menschenmädchen triffst. Deswegen soll ich dir ausrichten: Du musst dich von ihr fernhalten und darfst sie nie wieder sehen". Ungläubig starrte ich ihn an: "Bitte was? Das werde ich ganz bestimmt nicht tun!", "Slender dachte schon, dass du das sagst und deswegen: Solltest du dich weigern oder dich trotzdem weiterhin mit ihr treffen....". Er machte eine Pause und sein Gesicht kam so nah zu meinem, dass ich seinen Atem spüren konnte. Energisch flüsterte er: "dann werde ich sie eigenhändig töten!"

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Hi Leute,

Kapitel 6 ist widermal ein ziemlich langes Kapitel geworden ^^' Tja... wenn man Ferien hat, hat man auch mehr Zeit zu schreiben.
Langsam wird es interessant :) Ihr könnt gespannt sein wie Jeff sich entscheiden wird oder könnt euch auch gerne Gedanken drüber machen. Wenn ihr wollt könnte ich beim nächsten Kapitel wieder ein Bild von Jeff the Killer hinzufügen. Immerhin hat er ja einige Bilder von sich bei Grace gefunden. Schreibt mir einfach in die Kommis, wenn ich ein Bild hinzufügen soll. :)
Bis dahin sag ich mal 'Au revoir'

Eure Coco

Bloody fate (Creepypasta Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt