Kapitel 19: Hoodie

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Masky's PoV:

Erschöpft ließ ich mich in meinem Zimmer auf den Schreibtischstuhl fallen. Ich streckte mich ausgiebig und warf nebenbei einen Blick auf mein sortiertes Chaos auf dem Tisch, der irgendwo darunter lag (glaub ich zumindest). Ich sollte mich mal wieder darum kümmern... Aber nicht heute. Vielleicht ja morgen oder nächste Woche, wenn ich Lust hab... Ich richtete mich wieder auf und griff instinktiv nach dem Griff der Schublade, in der ich meine wichtigste Akte versteckte. Müde kramte ich die Sachen auf die Seite, um den doppelten Boden etwas anheben zu können. Doch das, was ich eigentlich erwartete darin zu sehen, war nicht da! So gleich war ich wieder zu 100% voll auf der Höhe. Wo ist sie? Die hat doch etwa nicht... "Hoodie! Mach sofort die Tür auf du Dreckskerl", hämmerte ich aggressiv gegen seine Zimmertür. "Willst du meine Tür durchschlagen?", ertönte es hinter mir. Ich wirbelte um mich herum und erblickte Hoodie, der ungerührt mit den Händen in den Taschen seines Pullis vor mir stand. Er schob mich lässig beiseite und ging in sein Zimmer. Aufgebracht folgte ich ihm hinein. Hoodie setzte sich wie die Ruhe selbst auf das Bett und meinte locker: "Also, schieß los: Was willst du?". Etwas sprachlos von seinem entspannten Verhalten, wusste ich erst nicht recht was ich sagen sollte. Bald darauf fing ich mich aber wieder und fuchtelte wie wild herum: "Wo ist sie? Wo ist meine Krankenakte?", "Wenn du sie verlegt hast, kann ich dir auch nicht weiterhelfen.", "Spiel nicht das Unschuldslamm. Sie ist nicht dort, wo sie eigentlich sein sollte und ich weiß genau dass du sie hast!", zischte ich. "Wieso sollte ich?", lachte Hoodie. "Du bist der einzige der davon weiß, denn Slender würde sie mir ja wohl kaum klauen", deutete ich sarkastisch an. "Aber mal ehrlich: Was würde mir deine Krankenakte bringen? Ich weiß doch eh alles, was es zu wissen gibt", sagte mein Freund spitz. "Wer sollte es denn sonst sein", fügte ich verächtlich hinzu. "Es sei denn..", murmelte Hoodie. "Es sei denn, was?", "Naja mir bringt die Akte nichts, aber jemand anderen würde sie sehr viel bringen", Hoodie hatte plötzlich einen nachdenklichen Ton in seiner Stimme. Ich konnte ihm nur noch nicht recht folgen: "Was willst du damit sagen?", "Ich meine.. Ich will hier jetzt niemanden beschuldigen, aber Grace ist doch diejenige, die alles hinterfragt und alles herausfinden möchte. Ich kann sie ja verstehen, ich würde dasselbe tun... Ich hab sie aber auch schon erwischt, wie sie mein Zimmer durchsuchte...", "Das würde Sinn ergeben....", in Gedanken versunken verließ ich Hoodies Zimmer. Das würde sogar mehr, als nur Sinn ergeben. Um endlich herauszufinden, was wir ihr verschweigen durchforstet sie unsere Zimmer und dabei ist sie auf meine Krankenakte gestoßen. Ich ging in die Küche, wo ich auch wie erhofft auf Grace traf, die sich gerade um den Abwasch kümmerte. "Eigentlich wärst du dafür zuständig", protestierte sie ohne sich umzudrehen. Doch dann schaute sie doch hinter sich und meinte schnell: "Äh sorry Masky, ich dachte du wärst Jeff." Ihr stieg eine leichte Röte ins Gesicht. "Schon gut, ich muss mich sowieso mit dir unter vier Augen unterhalten", sagte ich ernst. Grace trocknete ihre Hände ab und schien sichtlich überrascht: "Okay... Um was geht es denn?", "Warst du in meinem Zimmer? Hast du dort meine Krankenakte aus der Schublade geklaut?", "Bitte was? Wovon redest du? Welche Akte?", gab sie schockiert von sich. Fast schon zu schockiert. "Sei ehrlich zu mir", forderte ich etwas ruhiger, aber eindringlicher. "Ich bin ehrlich. Ich weiß wirklich nicht wovon du redest. Ich war noch nie in deinem Zimmer.", sie klang schon irgendwie überzeugend. "Aber Hoodie hat mir erzählt, dass du schon mal in seinem herumgeschnüffelt hast und es ist nun mal so dass meine Krankenakte weg ist, von der nur noch Slender und Hoodie wissen. Slender ist ausgeschlossen und Hoodie würde sie nichts helfen", "Einen Moment mal. Dass ich in Hoodies Zimmer war geb ich ja zu, aber von deiner Krankenakte weiß ich wirklich nichts", Graces Augen hatten dabei soviel Ehrlichkeit in sich, dass sie es unmöglich sein konnte. "Ich kann nicht glauben dass Hoodie mich verpetzt hat!", fügte sie ungläubig hinzu. Sie redete weiter: "Ich weiß zwar nicht was er dir sonst noch so alles erzählt hat, aber ist jetzt auch schon egal, wenn ich dir die komplette Wahrheit erzähle. Er wollte eigentlich alles in die Wege leiten, damit ich dich zu deiner Vergangenheit ausquetschen kann". "Was? Ihr steckt unter einer Decke? Na ganz toll", seufzte ich. "Wir machen uns nur sorgen um dich. Wir wollen dich verstehen. Wir wollen nur wissen wieso du den Vertrag mit Slender eingegangen bist, welche Auslöser deine Anfälle haben und was damals mit Alex und Jay alles passiert ist", "Warte", unterbrach ich sie, "wie viel weißt du eigentlich?!". Grace erzählte mir geduldig alles, was sie bisher herausgefunden hatte, wie sie auf Jay gestoßen ist und was sie von Hoodie erfahren hatte. "Hoodie sagte er hat selbst kaum eine Ahnung?!", rief ich empört nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte. "Gibt es dabei irgendein Problem?", wollte Grace wissen. "Nein, nein. Ich finds toll von dir, dass du mir alles gebeichtest hast. Ich werde keinem was sagen, versprochen. Ich geh dann mal zu Hoodie und sag ihm, dass ich alles weiß.", winkte ich schnell ab und machte mich auch schon auf dem Weg zu meinem Freund. Ich bemerkte dabei nicht mehr den misstrauischen Blick, den sie mir zuwarf, da ich währendem bereits aus der Tür verschwunden war.

Bloody fate (Creepypasta Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt