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Ich ergreife sie mit meiner linken Hand, öffne sie und kann nicht fassen, was ich da drin befindet.

Es ist eine Kette in der sich die Eheringe meiner verstorbenen Eltern befinden. Die Ringe wurden miteinander verbunden und dann in eine goldenen Kette gefädelt. Ich kann gerade noch so meine Tränen zurückhalten, ich dachte alles wurde vernichtet als unserer Haus explodierte. Mir ist nicht viel von meinen Eltern geblieben, doch durch die Eheringe fühlt es sich so an als wären sie jetzt immer bei mir.

Ich lege mir die Kette um und trage dazu schlichte kleine Ohrringe in Form einer Schlange. Außerdem suchte ich mir einen Ring aus und legte meine Uhr um.

Bevor ich runtergehe um mit Gramm und Pa zu Frühstück schaute ich mich im Spiegel an.

Es war ungewöhnlich, da ich das für sehr lange Zeit nicht gemacht habe. Ich merkte das ich dünner geworden war und meine Haut sah auch besser aus. Meine langen schwarzen Haare gehen fast bis zu meinem Hintern und zum Teil hängen sie mir auch im Gesicht, doch meine kalten eisblauen Augen konnten sie nicht verdecken. Ich fühlte mich in meinem Körper wohl, was ich vorher im Miami nicht tat.

Ich schnappe mir meinen Rucksack, den ich neben der Tür plaziert hatte und gehe runter ins Esszimmer. Es schien so als würden Gramm und Pa bereits am Esstisch auf mich warten.

Ich wünschte den beiden einen Guten Morgen und setzte mich neben Pa, sodass ich gegenüber von Gramm saß. Auf dem Tisch befanden sich eine Menge köstlicher Sachen, wie Rührei, ein Obstteller, Brötchen und dazu verschiedene Aufstriche. Maria, die Haushälterin meiner Großeltern, brachte mir einen Kakao.

Ich habe nicht wirklich viel Hunger, da mir nur der Gedanke an meinen ersten Schultag auf einer neuen Schule Bauchschmerzen bereitet. Vermutlich hat Gramm gesehen, dass ich mir über etwas Sorgen machte und so schwer war es dann auch nicht heraus zu finden, worüber ich mir den Kopf zerbrach. "Die Kinder von der St. Louis Lincoln High School werden dich mögen, also denkt nicht so viel darüber nach, sondern iss lieber etwas", sagte Gramm zu mir.

Pa stimmte ihr zu, doch ich gab nur ein Lächeln zurück. Ich habe bis jetzt niemandem erzählt, wie ich auf meiner alten High School in Miami behandelt wurde. Meine Klassenkameraden machten sich über mich lustig und mobbten mich wegen meinem Aussehen. Sie beleidigten mich, wenn ich Gute Noten bekam und das passierte häufig, da man mich schon als Streber bezeichnen konnte, doch ich verstand nie was es ihnen brachte mich runter zu machen. Ich wehrte mich nicht gegen sie, weil ich es für eine Zeitverschwendung hielt.

Ich aß ein wenig Rührei und trank meinen Kakao. Ich stand auf und wollte mich auf den Weg zur Schule machen, aber Pa hielt mich auf, er bat mich ihm zu folgen und ich tat es.

Wir standen vor der Einfahrt und ich fragte mich nur, warum?

Der Sohn vom Mafiaboss und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt