Was, wenn du in eine Welt tauchst, die du niemals für möglich hältst?
Das erlebt die junge June Glayton, die auf einen dunklen Pfad des Unwirklichen gerissen wird. Sie erkennt schnell, dass Realität und Fantasie nahe beieinanderliegen.
Dinge gesche...
»Verfluchte Scheiße!«, keuche ich mutlos und hetze weiter durch dichtes fast undurchdringbares Unterholz. Jeder Schritt zehrt schmerzvoll in meinen Knochen. Ich komme mir vor, als falle ich jeden Moment vor Schwäche in Ohnmacht. Meine Fußsohlen brennen. Einzig und allein die Angst treibt mich weiter in ein schwarzes endloses Nichts. Meine Atmung hört sich stockend, fast hechelnd an, da der Sauerstoff nur träge in meine Lunge zu strömen scheint. Ich komme mir vor, als würde ich regelrecht ersticken, obwohl ich immer wieder kurz anhalte und mich ängstlich gegen die raue Rinde irgendeines Baumes lehne, um wenigstens kurz verschnaufen zu können. Leider bleibt mir nicht viel Zeit. »Ich muss sofort von hier verschwinden!« Aber wohin denn? Ich weiß nicht einmal wo ich mich genau befinde.
Ich kann nicht warten bis ich geschnappt werde, sondern muss weiter. Leider habe ich keine Ahnung, wie ich hier herauskommen soll. Ganz im Gegenteil. Eigentlich weiß ich überhaupt nicht, wie ich an solch einen Ort kommen konnte. Dieser riesige Wald verschluckt mich, lässt mich nicht nach draußen und alles sieht so verdammt gleich aus. Als ich einen Moment lausche ist nichts zu hören. Als hätten die Tiere schon längst die Flucht ergriffen. Schnaufend drücke ich meinen Kopf gegen die Rinde und versuche den Himmel zu sehen, doch der ist genauso schwarz wie der Rest vor mir.
Nur ganz wage erinnere ich mich, wie ich im Dreck erwachte. Sonst sind da bloß die aufflackernden Bilder vor meinem inneren Auge. Die Farbe Rot versucht mich stetig heimzusuchen. Dunkles Rot. Blut. Auch an meinen Händen klebt es. Eigentlich überall an meinen Klamotten. Andererseits bin ich nicht verletzt, was mich sichtlich wundert. Ich besitze lediglich eine Wunde an meiner Hüfte; wobei ich allerdings in diesem Moment auch nicht die Zeit habe, um mich darum zu kümmern und mir einen Kopf darüber zu machen woher diese stammt. Außerdem ist es auch scheißegal. Hauptsache ich komme von diesem düsteren unheimlichen Ort weg, der so dunkel zu sein scheint, dass man fast gar nicht die Hand vor Augen sieht.
Wild blicke ich mich schließlich hastig um. Bäume. Hecken. Büsche. Nur Natur, die wahrscheinlich schön wäre, wenn Strahlen der Sonne diesen Flecken Erde erhält hätten. Allerdings ist hier nichts. Kein Weg, der mich herausbringt. »Verflucht!«, schluchze ich ängstlich auf und wische mir den Rotz von der Nase. Hier muss doch irgendetwas sein? Doch blöderweise werde ich natürlich mal wieder enttäuscht, als ich mit aufkeimender Hoffnung in weiter Ferne etwas Helles sehe. Leider weiß ich auf der Stelle was das ist. Das Flackern zeigt Flammen. Flammen wie an langen Stöcken züngeln. Flammen, die von Männern getragen werden.
Hektisch reiße ich die Lider weit nach oben; lasse meine Beine erneut über den Waldboden sausen und sehe mich beim Rennen um. Anbei probiere ich etwas mehr zu erkennen und stürme ohne nachzudenken, in die Richtung des Mondes, der langsam hinter einer Wolke hervorlugt. Er lässt nur wage etwas Licht durch die dichten Baumkronen scheinen. In der Hoffnung lediglich in einem Traum zu stecken eile ich somit weg von den hellen Punkten, die in weiter Ferne zu sehen sind; genau in die entgegengesetzte Richtung.
Mein Hirn schaltet sich nebenbei ständig aus. Einen klaren Gedanken zu fassen ist fast gar nicht möglich. »Ich will doch nur hier weg«, höre ich meine zittrige Stimme flüstern und der Hauch meines heißen Atems wird deutlich sichtbar. Es ist kalt, aber ich habe keine Zeit zum Frieren. Wie ein scheues Reh suche ich weiterhin die Freiheit. Einzig und allein das Geräusch meiner stampfenden Füße auf dem knorrigen Untergrund ist zu hören. Es klingt laut. So laut, dass man mich definitiv in unmittelbarer Nähe hört. Allerdings ist das egal. Ich muss meine Beine in die Hand nehmen. Umso schneller ich aus diesem Wald kommen, umso eher bin ich in Sicherheit. Hoffentlich.
Plötzlich höre ich jemanden rufen: »Habt ihr sie?« und aus einer anderen Ecke kommt das Wort: »Nein.« Diese Männer jagen mir einen Schrecken ein. Erneut ziehen Erinnerungsfetzen an meinen Nervenenden, aber ich kann sie nicht zuordnen. Nur, dass sie mir Angst machen. Furchtbare Angst. Und auch, wenn ich nicht weiß, was zuvor genau passierte, ist mir bewusst, dass sie mich töten wollen. Ich kenne diese Menschen nicht. Warum sind sie dann hinter mir her? Was habe ich gemacht?
Bedrohlich dringen ihre dunklen Stimmen weiterhin durch Bäume hindurch, bis ins Mark meiner Knochen. Ich bin der Grund. Sie stürmen durch den Wald und sind erpicht darauf mich unbedingt einzufangen. Sie wollen mich zu jedem Preis. Mich allein. Doch weswegen? Ich habe noch nie jemandem etwas angetan, oder? »Sie hat zu viel gesehen. Also bringt mir verdammt noch mal ihren Kopf«, plärrte es lautstark durch den Wald, sodass mir alle Nackenhaare nach oben stehen und dieses Mal scheinen sie näher zu sein, als ich dachte, weshalb ich erneut eilig die Beine in die Hand nehme. Dann ein lautes Heulen eines Wolfes. Es lässt mir die Adern in meinen Gliedern regelrecht gefrieren, doch ich hetze mich weiterhin verzweifelt über den Waldboden. Ich werde mich nicht töten lassen. »Niemals!«
Das ist der Anfang zu meiner neuen Geschichte »Midnight – Ruf der Wölfe«. Wann es weitergeht weiß ich noch nicht so genau. Aus diesem Grund steht in der Beschreibung »Coming soon...« Ich will noch einige Kapitel vorschreiben, bevor auch bei dieser Geschichte dann wöchentlich ein Kapitel hochgeladen wird. Wer möchte, kann sich in dieser Zeit in meinen Werken etwas umschauen. Immerhin gibt es dort 15 abgeschlossene Geschichten. ;) Bis dahin.
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