„Es kam einfach anders, als ich dachte.", sagte Eliza. Jetzt fing sie an zu sprechen. „Was meinst du damit?" Ich sah sie verwundert an, bis sie irgendwann anhielt. „Mit Lilly, es kam anders als ich es dachte, es tut mir wirklich leid Nico, alles." Sie ging weiter. „Du hast die ganze Wahrheit verdient, du wurdest die ganze Zeit belogen." Mir wurde mulmig, schlecht war mir ja die ganze Zeit schon. „Welche Wahrheit? Eli, sag mir doch bitte einfach wo sie ist." Ich seufzte schwer. Sie schaute zu mir, versuchte leicht zu lächeln. Keine Ahnung ob es deswegen war, weil ich sie Eli nannte oder ob es ein aufmunterndes Lächeln war.
„Gleich Nico... wir sind gleich da." Ich blickte zu ihr. Sie sah komplett blass aus. Scheinbar machte sie auch irgend etwas fertig. Nach einiger Zeit, blieb sie wieder stehen. „Nico, es tut mir leid.", sagte sie leise. Sie ging nicht weiter. Ich schaute sie an. „Was tut dir leid?" Sie zeigte mit ihrem Kopf auf den Boden. Ist es das was ich denke? Ich schaute sie verwundert an. „Es tut mir leid Nico, es tut mir leid.", flüsterte sie. Ich sank auf die Knie. Schaute nochmal kurz nach oben. In der Ferne sah ich schon Kostas und Mik ankommen.
„Ist sie?", fragte ich nur und zeigte mit meinem Finger auf den Boden. Eliza nickte stumpf. Ich buddelte. Nach einer Zeit, sah ich ihren leblosen Arm. „Wie konntest du nur? Sie ist deine und meine beste Freundin!", stotterte ich. Jetzt waren auch Mik und Kostas da. Eliza drehte sich um, sah aber nicht den Sinn dahinter zu fliehen. „Ich musste es tun, sie wollte dir alles erzählen." Aus mir kamen Tränen. Mein Körper zitterte. Vor mir lag die Leiche meiner besten Freundin. Auch Kostas und Mik sahen blass aus. „Bist du bereit den Rest der Wahrheit zu erfahren?" Wie konnte sie immer noch auf nett machen. Und versuchen mir zu helfen.
„Was ist die ganze Wahrheit?", schrie Kostas. „Sag es jetzt!", fügte Mik hinzu. Sie atmete durch. Und setzte sich dann auch hin.
„Lilly hatte damals Gefühle für dich. Sie wusste aber, dass du vergeben bist. Shawn musste weg. Da sie aber wusste, dass ihr euch nicht trennen werdet, erfanden wir diesen Plan. Ich fuhr, Lilly auf den Beifahrersitz. Wir warteten vor eurer Wohnung, bis Shawn endlich rauskam. Als er rauskam, taten wir es. Er war weg. Lilly konnte dir danach nie wieder in die Augen schauen. Sie wollte es dir auf deinem Geburtstag erzählen, ich wusste davon und zwang sie nicht zu gehen. Ich wollte nicht ihretwegen ins Gefängnis. Dann kam die Mysteriöse Frau, von der du mir erzähltest. Ich dachte Lilly wäre es oder hätte jemanden beauftragt dir alles zu erzählen. Ich sprach sie darauf an, doch sie stritt es ab. Sie wollte zu dir, dir endlich alles sagen. Ich fand keinen anderen Weg, nahm den Baseballschläger und..."
Sie machte kurz eine Pause.„Sie war sofort tot. Ich wusste, spätestens morgen wird sie gesucht. Ich nahm ihr Handy, schrieb allen Kontakten, dass sie ihre Ruhe für sich braucht. Irgendwann hätte man gedacht, sie wäre untergetaucht. Ich wollte ihr Handy irgendwann vernichten, bis ich sah, dass Wo ist drauf ist und du der einzige warst, der sehen konnte, wo sie ist. Ich fuhr weit weg. Als ich in Potsdam umsteigen musste, sah ich, dass ihr mich verfolgt. Ich fuhr ins nächste Dorf. Schmiss das Handy auf die Brücke und rannte weg."
„Wie kann man nur so ein Monster sein.", sagte Kostas. „Ich ruf die Polizei, ich hoffe du bekommst deine verdiente Strafe." Mik kam auf sie zu und hielt sie fest. Sie wehrte sie nicht. Sie nickte nur und schwieg. Scheinbar gab sie sich mit ihrem Schicksal zufrieden. „Nico, es tut mir alles so leid, ich hoffe Jonas wird dir keiner wegnehmen." Ich beachtete sie nicht. Ich weinte nur. Ich konnte nicht mehr. Mir war schlecht. Mein Kreislauf brach zusammen. Ich erfuhr am selben Tag, dass meine zwei engsten Menschen tot sind. Das nur wegen Eliza. Das Lilly an dem Tod vom Shawn auch mitbeteiligt war, darüber dachte ich in diesem Moment nicht nach.
„Die Polizei ist gleich da, wir müssen aber wieder nach vorne zu Straße." Ich versuchte zu nicken. Kostas half mir hoch. Hielt mich aber die ganze Zeit mit seinem Arm fest. Ich dachte wirklich, ich würde gleich umfallen. Als wir an der Hauptstraße waren, setzte ich mich wieder hin. Eliza, die noch immer von Mik festgehalten wurde, versuchte immer noch mit mir zu kommunizieren, aber ich blockte ab. „Ich werde alles gestehen, es tut mir leid Nico."
„Das ist ja wohl das mindeste, was du machen kannst. Wie kann man jemanden nur das Leben nehmen. Lilly war noch so jung! Du bist so ein Monster!", Kostas schrie sie an. Worte können nicht beschreiben, wie ekelhaft dieses Mädchen ist.
Als die Polizei da war, erklärte Kostas ihnen kurz und knapp alles. Sie versuchten mich auch nochmal auszufragen, aber dazu war ich nicht in der Lage. Schließlich nahmen sie Eliza dann aus Mik seiner Hand. „Bevor du gehst Eliza, eins habe ich dir doch noch zu sagen." Ich machte eine kurze Pause. Versuchte aufzustehen und ging zu ihr. „Fahr zur Hölle, du Ekelhafte." Danach ging ich wieder zu Mik und Kostas, die mich beide sofort in den Arm nahmen. Ich hörte nur noch, wie die Polizei mit Blaulicht wegfuhr, zusammen mit Eliza. Kurz darauf kam die Mordkommission.
Ich brach wieder zusammen. Kippte auf den Boden. Mik und Kostas gingen runter. Ich fing stark an zu weinen. An zu schreien. Sie nahmen mich in den Arm. Drückten mich fest. Ich weinte. Ich konnte nicht mehr. Warum ich? Ich habe meine beste Freundin verloren...
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Who is that stranger guy?
Mystery / ThrillerDie ganze Familie ist seit langem wieder vereint. Nico feiert seinen 22. Geburtstag und hat dafür eine große Party geplant. Alle sind gekommen. Seine Eltern, Großeltern, der Rest der Familie aber auch alte Schulfreunde. Alles lief perfekt zu laufen...