beerdigung

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Da war er, der zweite große Tag. Die Beerdigung von Lilly. Ich scheute mich. Wollte eigentlich nicht. Ich werde sie ein letztes Mal sehen können. Jonas, Mik, Kostas und ich fuhren in aller früh los. Schließlich fand sie in Dresden statt. Die Fahrt dahin wird auch erstmal dauern.

Ich war nervös und aufgeregt zu gleich. Jonas versuchte mich runter zu bringen. Es gelang ihm wenig bis gar nicht. Die Worte von Mik und Kostas brachten auch nicht viel. Ein letztes Mal weinen nachher, ab dann ist Ende. Dann lass ich sie gehen. Meinen Engel.

Als wir in Dresden ankamen, suchten wir in der Innenstadt erstmal ein Café auf. Kaffee tat so gut. Wir setzten uns rein. Frühstückten schön. Die Zeit danach, wird schon schlimm genug werden.

Als wir mit dem Frühstück fertig waren, schaute mich Kostas an. „Bist du bereit?" Ich zuckte die Schultern. „Es wird Zeit Abschied zu nehmen." Ich atmete ein letztes Mal stark durch. Bis wir dann schließlich das Café verließen. Wir machten die Kirche ausfindig. Vorne warteten schon Lillys Eltern. Sie begrüßten mich mit einer Umarmung.

Dann gingen wir rein. Es wurde viel zu Lilly gesagt. Wie sie war. Danksagen. Oder auch Erinnerungen. Danach sprachen ihre Eltern. Ich war gefühlt nur mit weinen beschäftigt. Jonas legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Alles wird gut." Danach nahm er meine Hand. Er streichelte sie langsam. „Ich kann das alles nicht, ich will sie einfach zurück in meinem Leben.", sagte ich mit zitternder Stimme. Jonas nahm mich in seinen Arm. „Wir sind da Nico, wir sind da." Kostas streichelte meinen Rücken.

Ich kann das einfach nicht." Mein weinen wurde immer mehr. Ich legte mein Gesicht auf Jonas Schoß. Er strich meinen Kopf. Dann legte er sein Gesicht auf meinen Kopf. „Du wirst es schaffen." Ich zitterte. Glauben wollte ich das erst recht nicht. Dennoch versuchte ich mich wieder einzukriegen.
Ich atmete tief ein und aus. Nahm dann meinen Kopf von Jonas.

Als die Beerdigung zu Ende war, durften wir noch zu Lillys Sarg gehen. Ich konnte sie ein letztes Mal sehen und ihr meine letzten Worte zu flüstern. Sie sah so schön aus. Auch als Tote. Ich lächelte leicht. „Ich hoffe du wirst immer über mich wachen, beschütz mich bitte vor scheiße. Du wirst immer in meinem Herzen und um meinem Arm sein. Du warst die schönste beste Freundin, die je jemand haben könnte." Ich strich ihr ein letztes Mal über die Wange. Und legte das Armband zu ihr. Da wo es die ganze Zeit schon hingehörte. Zu ihr. Ich schmunzelte kurz. Dann verließ ich den Saal.

Draußen angekommen, stieg ich sofort nach hinten ins Auto. Ich legte meinen Kopf in meine Hände und weinte einfach bloß. Jonas machte die Tür auf und fiel mir in die Arme. Er versuchte mich zu trösten. „Können wir los, bitte?" Jonas nickte. Zeigte dann mit einen Handzeichen Kostas, dass er fahren soll.

Während der Autofahrt war ich gar nicht ansprechbar. Ich ignorierte es, wenn Mik, Kostas und Jonas mir irgendetwas zusagten. Ich ignorierte es nicht mit Absicht. Ich wollte nur einfach nicht reden. Einiges überhörte ich wegen meinen Gedanken auch.

Zuhause angekommen, schmiss ich mich sofort ins Bett. Ich ließ meine Emotionen erneut kräftig raus. Ich hätte nicht gedacht, das es mir so schwer fallen würde. Jonas legte sich auf mich. Seinen Kopf legte er in meiner Schulterkuhle. „Brauchst du etwas?", flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf. Dann verschwand er.

Nach 10 Minuten kam er mit einer heißen Schokolade zurück. Ich saß im Bett. Hatte meine Beine mit meinen Armen umschlossen. Ich lächelte Jonas an. Versuchte es zumindest. Er kam auf mich zu und gab mir die Tasse. „Vielleicht muntert dich das etwas auf.", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

Ich denke.", schmunzelte ich. „Möchtest du alleine sein?" Ich nickte. Klar, ich hatte ihn echt gerne um mich rum, er ist auch momentan die einzige Person, die ich überhaupt so nah an mich ranlasse. Dennoch tut mir die Einsamkeit gerade besser. „Okay, Kostas hatte mich gefragt, ob ich vielleicht heute in seinem Video dabei sein will, ich bin dann erstmal für paar Stunden bei euch unten im Set." Ich nickte verständnisvoll. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und verließ dann das Zimmer.

Ich wollte mich gerade etwas hinlegen. Letzte Nacht hatte ich kaum Schlaf, doch das vibrieren meines Handys hielt mich ab. Amalia.
>Ich würde morgen nach Potsdam kommen. Lass uns an einen neutralen Ort treffen. Vielleicht Park Sanssouci?< Ich beantwortete ihre Nachricht mit ja. Danach legte ich mich wirklich hin.

Who is that stranger guy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt