silvester

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Es vergingen einige Wochen. Weihnachten mit meiner Familie, brachte mich echt auf andere Gedanken. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, fuhren Jonas und ich nach Österreich, bis zum 30.12. Was mit Lilly ist, ist uns immer noch unklar. Ich will nicht sagen, dass ich mich daran gewöhnt hatte, dass sie weg ist aber vielleicht brauch sie einfach Zeit für sich. Wie sie sich ohne Handy melden will, fragte ich mich jedoch immer noch.

Soll ich noch Pfannkuchen holen?", fragte Jonas. Er und ich waren mittlerweile ein Paar. Es war Silvester. Wir wollten in einer kleinen Runde mit Mik, Kostas, Heide und Mara feiern. Mehr wollten wir nicht da haben. Zumal Jonas auch gar keinen Kontakt zum Freundeskreis von Mik, Kostas und mir hat.

Kostas holt nachher welche, ich denke das müsste eigentlich reichen.", sagte ich. Ich ging an ihn vorbei und gab ihm vorsichtig einen Kuss auf die Stirn. Er lächelte. „Wann kommen die drei ungefähr?" Ich drehte mich nochmal um. „20 Uhr, dann essen wir erstmal Abendbrot und dann natürlich Karaoke." Ich freute mich absolut auf den Karaoke Abend. Bei Jonas hielt sich die Freude etwas in Grenzen. Dennoch wollte er kein Spielverderber sein und es trotzdem bei Karaoke versuchen.

Wir bereiteten alles vor. Machten Kartoffelsalat und vegane Buletten. Selbst die Wohnung schmückten wir noch. Versuchten es zumindest. Das klingeln riss uns jedoch aus der Arbeit. „Mik und Kostas?", fragte Jonas, der gerade zur Tür gehen wollte. „Es könnte auch Mara sein." Voller Elan ging Jonas zur Tür. Tatsächlich hatte er recht. Es waren Mik und Kostas. Mit einer Umarmung begrüßten sie ihn. Mittlerweile hatten die beiden Jonas auch ins Herz geschlossen.

Das habt ihr aber toll dekoriert.", schmunzelte Kostas. „Wozu überhaupt die Arbeit? Sind doch eh bloß wir.", rief Mik dazwischen. „Für euch doch natürlich nur das beste.", lachte ich. Wir setzten uns alle an den Tisch und begannen die ein oder anderen Gespräche. Mit dem Essen wollten wir noch warten. Schließlich waren Mara und Heide noch nicht da.

Wie sieht es jetzt mit Lilly aus?", fragte Kostas. Es war klar, dass das Thema aufkam. Schließlich hatten wir die letzten Wochen das Thema eher versucht zu verdrängen. Ich seufzte. „Ach hör mir auf, gibt auf jeden Fall nichts neues." Ich rollte meine Augen. „Ihre Eltern scheinen aber auch nicht all zu viel Wert drauf zu geben, dass ihre Tochter verschwunden ist.", stellte Mik fest. Ich zuckte meine Schultern. „Sie machen sich genauso Gedanken, da sie aber 22 ist, obviously kein kind mehr, denken sie, dass sie gerade einfach nur Zeit braucht."

„Naja, vielleicht ist das ja auch so.", versuchte Mik dann das Thema zu beenden. Als er das Thema beendet hatte, klingelte es in dem Moment auch schon an der Tür. Mara und Heide. Freudig stürmte ich beiden in die Arme. Obwohl wir drei in der selben Stadt leben, machen wir dennoch nicht all zu viel. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer und nahmen Platz. Jetzt konnten wir endlich mit dem essen beginnen.

Nach dem Essen, fingen wir mit Karaoke an. Obwohl Jonas anfangs komplett dagegen war, gab er dennoch sein bestes. Im Endeffekt zählte ja nur der Spaß. Kostas und Mik waren wie immer an oberster Spitze. Als es 10 Minuten vor Mitternacht war, hörten wir auf und sprachen darüber, was wir uns für das nächste Jahr vornahmen.

Mein eigenes Album rausbringen und Lilly finden.", sagte ich. Die anderen nickten leicht. „Bei mir das Buch rausbringen, an dem Kostas und ich gerade schreiben." Ich nickte Mik zu. „Da bin ich auch schon so gespannt drauf." Er schmunzelte. Kostas sagte ungefähr das gleiche. Mara hatte nicht all zu viel sich vorgenommen. Bei ihr läuft halt nun mal alles perfekt. Bei Heide ebenfalls. „Ich nehme mir auf jeden Fall vor, nach Potsdam zu ziehen und hier mein Studium zu beenden." Ich nahm Jonas in meinen Arm. Diese Worte waren sogar für mich zu süß. Ich kannte ihn seit der Schule und erst jetzt sind wir zusammen gekommen. Krass, wenn man darüber nachdenkt.

5 Minuten vor Mitternacht gingen wir auf die Straße. Es war so schön zu sehen, wie viele draußen standen. Jonas nahm meine Hand und lächelte mich an. Als es schließlich Mitternacht war und alles in die Luft ging, legte Jonas seinen Arm um mich. „Mich wirst du nicht verlieren, ich bin der, der dich auch nicht gehen lässt.", flüsterte er. Ich grinste auf und küsste ihn. Alles schien gerade gut zu laufen, wenn man Lilly rausnimmt. „Hey, frohes neues Jahr!", schrie Kostas und kam von hinten auf uns zu gesprungen. Alle fingen an zu lachen. „Ich bin so froh euch kennengelernt zu haben, ehrlich!" Mik und Kostas lächelten. „Ach, das sind wir doch auch."

Der Silvester Abend gab mir nach langem wieder einen echten Happiness Kick. Die Menschen, die ich liebe, waren bei mir. Selbst mit Jonas, war ich unendlich glücklich. Lange hatte ich keinen mehr an mich so rangelassen wie ihn.

Who is that stranger guy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt