Teil52

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Er ließ mich hier alleine! ER LIEß MICH HIER WIRKLICH ALLEINE! Ich... ich bringe ihn um! Das kann er doch nicht machen. Und was soll das heißen, ich übernachte bei ihnen? Das kann er doch nicht entscheiden! Ich will auch gar nicht bei ihnen schlafen! 

Ich werde ihn erwürgen!

"Eh..., 'tschuldige kann mir jemand erklären was das gerade war?" fragte Matt überfordert.

"Mummy..."

"Wie bitte?" fragte Cole überrascht und sah zu mir.

Erschöpf rieb ich mir übers Gesicht, keine gute Idee. Ich zuckte zusammen und zischte laut ein, als ich über meine blutigen Wunden kam. Argh, scheiße brennt das!

"Wie ist das passiert?" fragte Cole und nahm meine Hände vom Gesicht, um sich meine Wunden genauer anzusehen. Es war als würden seine Hände brennen.

Schnell ging ich wieder auf Abstand und seufzte: "Für Probleme habe ich heute erstmal die Nase voll, also lass uns dieses Gespräch morgen führen." sagte ich und legte meinen Kopf auf den Tisch, damit ich die Augen schließen konnte. Gott, bin ich fertig. Ich bin fast eingeschlafen, als plötzlich das Bild von der Explosion vor meinem inneren Auge auftauchte und ich panisch hochschrack. Verdammter Mist, der nächste Schlaf wird die Hölle! Dabei bräuchte ich ihn jetzt wirklich. Fast wimmernd ließ ich meinen Kopf auf den Tisch fallen. Warum kann es nicht jetzt einmal einfach sein? Ich meine ich wurde gerade verprügelt und habe erfahren, dass ich vermutlich bald sterben werde... Warum darf ich dann nicht jetzt wenigstens schlafen? 

"Ich krieg noch einen Kuchen!" meinte ich und sah auf dem Tisch zur Seite zu Cole, der mich skeptisch ansah.

"Jetzt?"

Ich nickte: "Ich will meinen Kuchen!"

Er begann leise zu lachen und den Kopf zu schütteln, aber er stand auf: "Und was für einer darf es sein?" fragte er übertrieben.

"Mir egal, hauptsache es ist süß und schokoladig!" Antwortete ich und dann klingelte mein Handy.
Ich sollte es wegschmeißen, im Meer versenken. Jedes Mal, wenn es klingelt fällt eine neue Sache auf meinen Kopf. Stopp, warte ich habe ja gar kein Handy mehr. Es ist kaputt.... Ein Stein viel mir vom Herzen. Erleichterung machte sich in mir breit. Doch dann wurde ich von hinten angetippt. Ich hatte die leise Hoffnung es wäre Cole mit meinem Kuchen, aber es war Liam. und er hielt mir sein Handy hin...
„Sie hat meinen Boss angerufen." erklärte er entschuldigend.
Was hatte ich auch erwartet. Kate war nicht die Art von Mensch die irgendwas einfach so stehen lässt. Ich nickte verständnisvoll und nahm das dargebotene Handy: „Nein!" blaffte ich ins Mikro und legte sofort wieder auf, um es Liam zufrieden zu geben.
„Du wirst ihr nicht ewig entfliehen können. Du weißt wie das ist, am Ende klopft jemand an deine Tür." meinte Liam, als er sich auf die Bank mir gegenüber niederließ.
„Das klingt so als wäre sie Teil der Mafia." brummte ich.
„Sie ist Teil der Regierung, sie ist schlimmer. Für das was sie tut, wird sie nämlich nicht bestraft." sagte Liam und sah mich eindringlich an. Die anderen sahen mich schockiert an. Das jetzt auch noch...
„Oh bitte, dass schlimmste das sie machen wird ist an meiner Tür zu klopfen."
„Kate..."
„Kate interessiert mich jetzt wirklich nicht, Liam. Ich bin viel zu kaputt, als dass ich mich jetzt auch noch mit ihr rumschlage, ok?" unterbrach ich ihn gleich und eigenartiger Weise fragten die anderen auch nichts weiter.
„Dein Gesicht?"
„Marcus." antwortete ich schlicht. Kurz darauf flammte Wut in seinen Augen auf und sein Kiefer spannte sich an.
„Umzug?" presste Liam hervor.
„2 Tage." erklärte ich, was die anderen nun doch wieder zu uns zurückkehren ließ.
„ZWEI TAGE?!" wiederholte Stacy schreiend und geschockt.
Es kam so schnell, dass ich zusammenzuckte.
„Was ist denn los?" Fragte Cole der mit meinem leckerem Schokokuchen zurück gekommen ist.
„In zwei Tagen zieht sie um!" erklärte Logan mit großen Augen.
„WAS?!" schrie er und die anderen begannen zu diskutieren, über was genau? Keine Ahnung. Ich hab auf Durchzug gestellt. Das wollte ich nicht hören. Erschöpft stand ich auf, nur um zu sehen wie mir schwarz vor Augen wurde. Von einem Schwindelanfall übernommen klammerte ich mich an meinen Stuhl und begann Blut zu schmecken. Auf einmal kamen mir die Worte von Jack in den Sinn, dass was er immer versuchte mir einzutrichtern: denk daran, du bist krank. Du bist nicht unzerstörbar. Du musst besser auf dich aufpassen.
Ich hasse es, wenn er recht hat. Er ist ein schlechter Gewinner. Ich hab ihn einmal gewinnen lassen. Einmal und nie wieder mehr. Er hat es mir zwei Wochen unter die Nase gehalten!
„Alex?" fragte Cole besorgt und klang unendlich sanft.
Ich atmete tief durch : „Es ist nichts. Bin nur zu schnell aufgestanden." Log ich leicht hin „Wir sehen uns morgen." wollte ich mich verabschieden.
„Dein Freund meinte doch, dass du bei uns schläfst." hielt Stacy mich auf.
„Er hat nur rumgespinnt." sagte ich, umarmte sie kurz und ging zum Auto. Ich werd bei Elisabeth ein Zimmer wieder nehmen. Denn Ben hatte recht. Zurück konnte ich wirklich nicht und er wird wissen wo ich als Nächstes hin würde. Aber ich brauchte jetzt wirklich Ruhe.
„Dir gehts nicht gut." stellte Liam plötzlich fest, als ich in mein Auto steigen wollte.
Ich seufzte und schloss die Tür wieder: „Nein, tut es nicht. Aber wann war es jemals anders?" verharmloste ich die Situation maßlos.
„Ist es ernst?" fragte er nach.
Ich musste lachen: „Ein wenig, ja.", als ich ihn ansah war da aber nur Sturheit zu sehen „Ich schicke dir ne Mail." fügte ich ernst hinzu.
„Dein ernst?" fragte er gekränkt.
„Ich will wirklich keinen Stress. Also ja, tut mir leid, aber du wirst es durch eine Mail erfahren, darf ich jetzt endlich in meinen Wagen und weg?"
Als er nichts darauf antwortete stieg ich schlicht ein und fuhr los. Es tat mir wirklich leid, dass ich es ihm so sagen würde, denn das hatte ich wirklich vor. Aber ich hatte einfach keine Kraft um die ganzen darauffolgenden Fragen und alles zu ertragen. Deshalb habe ich es auch immer so wenigen Leuten wie möglich erzählt. Die Reaktion ist nämlich immer dieselben. Geschockt, wütend, traurig, wieder wütend und dann vorgetäuschte Hoffnung machen...
Ich fuhr direkt zu Elisabeth und verschanzte mich in mein Zimmer, bis zum Abend als ich unten was zu essen aß. Ich schlurfte gerade meine Suppe da setzte sich ein wütender Ben mit gegenüber.
„Was soll das? Du solltest doch bei deinen Freunden bleiben." fauchte er mich gleich an.
Unbeeindruckt musterte ich ihn. Es ist bei weitem nicht das erste mal das ich nicht auf ihn gehört habe. Und außerdem: was ist denn mit ihm passiert? Er sieht aus als wäre er gerade gekaut und wieder ausgespuckt worden. Seine Haare und Klamotten durchnässt, Klamotten zerrissen und teilweise mit Blut beschmiert und außerdem... stinkt er. Mein Gott, wurde er wirklich wieder ausgekotzt?
Er schien meinen Blick bemerkt zu haben: „Lenk nicht ab." sagte er schlicht.
„Ich wollte meine Ruhe und die bekomme ich sicher nicht bei Stacy und co." antwortete ich ruhig.
„Sie würden aber wenigstens den Notruf wählen können, wenn du einen Anfall hast."
Ich legte meinen Löffel weg: „Wenn ich einen Anfall bekommen würde, wäre es wohl am schlechtesten bei ihnen zu sein oder sie allein Notruf wählen zu lassen." meinte ich „Sie würden als erstes Panik schieben. Dann wenn sie den Krankenwagen gerufen hätten würden sie mich vermutlich wiederbeleben müssen, was defibrilator bedeutet und das ist auch keinen gute Idee, wenn der Patient einen Metallsplitter im Herzen hat."
„Tja, dann wirst du es ihnen wohl sagen."
„Nein und darüber werde ich auch nicht mit dir streiten. Ich werde es ihnen jetzt sicher nicht sagen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, wann anders, aber nicht jetzt."
„Alex..."
„Ben!" flehte ich „Bitte, ich will nicht. Wenn du unbedingt willst das sie es wissen, dann nur zu! Erzähl es ihnen, aber dann erklärst du es auch." , denn das ist der schwierigste Teil.
„Also, du wolltest meine Sachen holen?" erinnerte ich ihn.
Er deutet auf den Boden, wo ein kleiner Koffer lag. Irgendwie wurde mir unwohl dabei, dass er auch in meiner Unterwäsche rumgewühlt hat. Als ich den Koffer in meinem Zimmer durchwühlte stellte sich heraus, dass er nur Pullover eingepackt hat. Was hat er gegen t-Shirts? Ich meine zum Teil erreichen wir inzwischen 26 grad, will er das ich vor Hitze sterbe? Ganz nach dem Motto lieber vor Hitze sterben als durch Schmerzen? Wirklich feinfühlig war das jetzt nicht gerade.

Ein Kampf ums LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt