Teil72

1.1K 47 10
                                    

Eine Woche verging und Cole würdigte mich keines Blickes. Ich versuchte ein paar Mal mit ihm zu sprechen, doch so lange es nicht um die Arbeit ging fing er an mir zu drohen, was mich immer mehr schmerzte. Der Doc meinte das es mir immer schlechter ging und er mir eigentlich empfiehlt nicht mehr zu arbeiten. Die Zeit die mir bleibt sinnvoll zu nutzen. Aber ich habe die Zeit die mir bleibt schon sinnvoll eingeteilt. Die nächsten zwei Jahre werde ich arbeiten, weil ich noch etwas bewirken will, etwas machen will und dann die letzten zwei Jahre werde ich reisen, bei meiner Familie sein. Vier Jahre... was würdet ihr tun, wenn ihr wüsstet, dass euch nur noch vier Jahre bleiben?

Momentan machte ich mich für die nächste Gala fertig. Ich zog mir ein weißes Top mit Steinchen an und dann noch einen weißen Rock, der fließend bis zum Boden ging und ebenfalls mit Steinchen besetzte war, aber zum Boden hin weniger wurde (siehe oben). Meine Kleiderauswahl hält sich ziemlich begrenzt aufgrund von Narben, Hämatomen oder Bandagen. Um so glücklicher war ich, als ich das Top gesehen habe und sah, wie es hinten zwar einen tiefen V-Ausschnitt hatte, aber dafür die Verletzungen an meinem Rücken kaschierte in dem es zum Ende länger wurde.

Ich versuchte meine Arme zu heben und mir einen Zopf zu machen, doch ich ließ sie schnell wieder sinken, als die Schmerzen in meinem Rücken zu groß wurden. Seufzend setzte ich mich meinem Spiegel gegenüber und versuchte es erneut. Es tat immer noch weh, aber der Schmerz war nicht mehr so stark. Trotzdem ließ ich mich dann schließlich erschöpft gegen meine Lehne fallen. Erst als es an der Tür klingelte bewegte ich mich wieder, wenn auch recht schwer. Die weißen High-Heels machten es unerträglich mich zu bewegen. Blöde Kleidervorschrift.

Ich begrüßte den in einem Anzug schick gemachten Josh mit einer Umarmung: "Du siehst gut aus!" sagte ich und ließ zu, dass er mir meinen Mantel hinreichte.

"Kann ich nur zurückgeben." sagte er lächelnd und half mir dann bis zum Auto "Sicher, dass du willst das ich mitkomme? Cole könnte mich erkennen."

Automatisch wurde mein Herz schwerer und meine Lunge fühlte sich von Sekunde zu Sekunde mehr an wie Stein. Ich hatte ein wenig angst davor, aber ich brauchte ihn. Alleine würde ich den Abend nicht überstehen.

"Willst du mich wirklich in meinem Zustand alleine dorthin lassen?" erwiderte ich, nachdem er ins Auto stieg.

"Nein."

Innerhalb von zwanzig Minuten waren wir schließlich da. Ich wartete bis Logan die Tür auf machte und mir raushalf. Alleine wäre ich bestimmt nicht fähig aus dem Wagen zu steigen und der plötzliche Schwindelanfall der mich überkam sagte mir, dass es trotz der Hilfe keine gute Idee war. Krampfhaft klammerte ich mich an Joshs Arm und ging weiter. 

"Gehts?" flüsterte er mir zu und steigte mit mir die Treppen hoch.

"Seit wann spielt das eine Rolle?" fragte ich und sah schon Mr. Clark "Guten Abend Mr. Clark, es sieht alles ganz wunderbar aus." begrüßte ich ihn Händeschüttelnd und lächelnd.

"Ms. Johnsons, es freut mich das sie kommen konnten und sie haben jemanden mitgebracht wie ich sehe." stellte er ebenso lächelnd fest und sah zu Josh.

"Ja, das ist ein Freund von mir, Joshua. Joshua, das ist Mr. Clark, mein Boss und der Gründer." stellte ich die beiden einander vor.

Danach folgte der übliche Begrüßungsmist. Ich freue mich, ja ich mich auch, blablabla... Erst dann wurden wir reingelassen. Und oh grundgütiger ich werde heute sterben.

Über all waren Stehtische. Alles war zwar schick, wunderschön, es gab eine Tanzfläche Stimmungsvolles blaues Licht und ein roter Teppich führte in den Saal, aber diese Tische... die werden mich umbringen. Ich schaffe es kaum zu stehen und dann das?! Schneller als ich blinzeln konnte bekam ich es mit Tränen zu tun und ein von der Angst verursachtes enge Gefühl in meiner Brust.

Ein Kampf ums LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt