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Capital Cities
Safe and Sound
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“I could lift you up
I could show you what you want to see
And take you where you want to be
You could be my luck
Even if the sky is falling down 
I know that we’ll be safe and sound”

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Nya
Bin in ein paar Minuten ausm Bus :D
Zugestellt um 13:24

Aufgeregt wippte ich auf meinen Füßen hoch und runter, während mein Handy sich fest in meinem Griff befand. 
Nach dem Cole und ich mit offenen Armen zu Hause empfangen wurde, erzählten wir erstmal, was alles los war, wie es uns aufm Schiff ging und so weiter. Dad war ganz außer sich, dass wir so viel zu berichten hatten und dann auch noch so viel gutes!
“Also diese Nya musst du echt mal vorbei bringen, sie scheint einen guten Einfluss auf dich zu haben.”, hatte er , nach ein paar Tagen an denen ich viel von meiner Freundin gesprochen hatte,  zu mir gesagt und freudig nahm ich seine Idee an. Also kam ich Donnerstags morgen gut gelaunt in den Bus und teilte ihr den Plan mit. Sie selbst war total begeistert davon gewesen und fragte noch am selben Tag den Sensei, der allem auch zustimmte.
Nun war es Freitag Mittag und Nya befand sich auf den Weg zu mir. Ich hatte ihr versprochen sie abzuholen und so aufgeregt, wie ich war, ging ich viel zu früh los und musste auch dementsprechend lange warten. 
Ein Kopfhörer lag ohne weitere Bedenken auf meiner Schulter, während der andere in angenehmen Tönen Musik in mein Ohr spielte. Natürlich war es keine Absicht, dass Lloyd’s Playlist lief - es war meine zuletzt abgespielte und der Junge hatte eben Geschmack, wenn es um Musik ging!  Das Lied war gerade am Ausklingen, als ich den Bus, in dem Nya sich aufhielt, um die Ecke kommen sah. Schnell stöpselte ich meine Kopfhörer vom Handy ab. Diese stopfte ich unbehutsam in meine Jackentasche, während mein Handy den Weg in meine Hosentasche fand. 
Nicht in der Lage still zu stehen, verlagerte ich mein Gewicht abwechselnd von dem linken auf das rechte Bein. Ein breites Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit, aufgewühlt von dem bevorstehenden Treffen.

“Nya!!!”, rief ich laut und wedelte mit den Armen in der Luft, als meine Freundin endlich aus dem Bus trat. Auf ihrem Rücken trug sie einen größeren Rucksack - nicht den, den sie für die Schule benutzte, einen anderen.
“Y/n!!!”, rief sie ebenso begeistert und kam auf mich zu gestürmt. Freudig umarmten wir uns.
Okay, okay, ich würde sagen, wir bringen erstmal deine Sachen zu mir, und dann keine Ahnung.”, schlug ich vor und sie nickte. “Klingt doch nach nem Plan.”
“Hast du Englisch dabei??”, fragte ich sie. Nya jedoch schaute zur Seite. “Also kann sein dass ich vielleicht mein Buch nicht dabei hab.”
“Du meinst wohl, dass du es absichtlich nicht mitgenommen hast?” 
“Kann sein, womöglich.”
“Mensch Nya!” Ich boxte ihr leicht gegen den Arm. “Wir schreiben nächste Woche die Arbeit und ich weis, dass du es nicht checkst!” 
“Uuuugh….” Sie ließ ihren Kopf in den Nacken fallen. 
“Wir sind doch hier um Spaß zu haben! Schule ist unter der Woche und Wochenende ist für Freizeit da!”, beschwerte sie sich.
“Tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber so funktioniert es leider nur in der Grundschule.” Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter, während sie den Kopf hängen ließ. “Themawechsel. Wir sind da.” Nun schaute sie wieder hoch.
Vor uns stand ein zwei-stöckiges Haus mit Vorgarten und Hintergarten, die aber beide nicht benutzt wurden. Ein Fenster musste repariert  werden und hatte improvisiert Zeitung über dem Loch kleben.
Ich holte meinen Schlüssel aus meiner Jackentasche und schloss die Tür auf.
“Daaad! Wir sind da!!”, rief ich einmal Laut durch den Flur, doch keine Reaktion. 
Vielleicht ist er ja einkaufen oder so.
“Komm mit, wir können in mein Zimmer.”, wandte ich mich an Nya und lief die Treppe hoch. WIr liefen in den Raum am Ende des Flurs. “Stell die Tasche einfach irgendwo ab. Hier schläfst du, hoffe das ist okay für dich.” Ich zeigte auf eine Matratze, die , mit etwas Abstand, neben meinem Bett lag. Auf ihr befanden sich bereits Kissen und eine Decke, also brauchte Nya nichts selber mitzubringen. Meine Freundin nahm den Rucksack von den Schultern und legte ihn auf besagte Matratze.
“Und jetzt?”, fragte Nya mich. 
“Stadt?”, schlug ich vor, doch in dem Moment hörte man unten die Haustür zuschlagen. “Oder vielleicht nachher.” 
Ich streckte den Kopf aus der Tür heraus. “DAAAD?”, rief ich die Treppe herunter. Er lief aus dem Wohnzimmer heraus und blieb am Treppenabsatz stehen. “Ist Nya schon da?”
Bevor ich nicken konnte, öffnete sich meine Zimmertür einen Spalt mehr und Nya trat heraus.
“Hi.”, sie winkte leicht. Nun kam auch Cole aus dem Wohnzimmer gerannt. Hatte gar nicht bemerkt, dass er auch weg war. “Smith!!” Er zeigte mit dem Finger auf Nya, nur damit Dad ihm auf die Hand schlug. “Man zeigt nicht mit dem nackten Finger auf Menschen, das is unhöflich Cole.”
“Dad! Das ist ein Insider!”, beschwerte er sich. Nya neben mir fing an zu kichern und ich schüttelte den Kopf. 
“Ich fang jetzt mit dem Essen an, sollte in einer halben Stunde fertig sein.”, sagte Dad trocken, bevor er wieder aus dem Flur verschwand. Ich wollte ebenfalls wieder in mein Zimmer zurück, doch mein Bruder ergriff meine Aufmerksamkeit: “Y/n, du schuldest mir 5 Euro!!”
“WAS?!”, rief ich die Treppe herunter. Er winkte mich zu sich. Schnell sprintete ich herunter und Cole lief mit mir ins Wohnzimmer, Nya war mir dicht auf den Fersen.
“Ich hab mich gestern Abend umgeguckt uuund-” Er holte ein Buch aus einem der zahlreichen Schränke und klappte es auf. Es war ein Fotoalbum. Oh nein- 
“Hier!!”, er zeigte auf ein Bild, von einem Kleinkind, dessen Mund - inklusive Gesicht - komplett mit Eis zugeschmiert war.
Ich nahm ihm das Bild aus der Hand und drehte es um. “Sorry dich zu enttäuschen, aber ich krieg das Geld von dir und nicht andersrum.”, sagte ich halbabwesend und las die Schrift auf der Rückseite des Bildes. “WIE??”, er riss es mir aus der Hand und schaute ungläubig auf die Schrift. 
“Cole, 3, brauchte eine Abkühlung”
Nya blickte mir über die Schulter und erhaschte so ebenfalls einen Blick auf klein Cole, der mit Schokolade im Gesicht in die Kamera strahlte. Ich grinste sie an und wir beide fingen an zu lachen. 
“Na guuuut, das Geld gehört dir.”, gab mein Bruder zu und steckte das Bild zurück in die Hülle, aus der es ursprünglich war.
“Wir hatten vor, nachher in die Stadt zu gehen, kannst ja mitkommen.”, erwähnte Nya und wuschelte durch seine - sowieso schon unordentlichen- Haare.
“Gut, dann ist das geklärt.”, stimmte er zu und steckte das Album in den Schrank zurück, doch ich holte es erneut hinaus. “Was willst du denn jetzt noch?”
“Ich will gucken was da sonst so drin ist. Denkst du ich finde Bilder von Mom??”, teilte ich hoffnungsvoll meine Idee, aber umsonst. “Ich hab selber schon nachgeschaut Y/n, von Mom wirst du nichts finden.”
Eine Sekunde verfinsterte sich mein Blick. Dann lächelte ich falsch und schob das Album ins Regal. “Dann sind die Bilder wahrscheinlich einfach wo anders drin, können ja irgendwann mal nach suchen.”
Genau im passendem Moment kam ein Ruf aus der Küche: “Essen!!”
Ich verließ als erstes das Wohnzimmer, Nya und Cole folgten mir kurz darauf.

Can you love me again? | Lloyd. G (GER) !2021/22!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt