-2-

1.2K 52 3
                                    

Shota Aizawa Pov.

Ich stand vor dem Büro des Direktors um meine neue Schülerin ab zu holen, sie sollte am ersten Tag zu erst zu ihm gehen, da er ihr ein wenig von der Schule erzählen wollte, außerdem erklärte er ihr auch bereits, wie der Unterricht ablaufen würde.

Langsam öffnete sich die Tür und heraus trat ein Mädchen mit langen blonden Haaren, ihre Augen waren strahlend türkis mit ein wenig blau, dennoch lag in ihnen etwas, was mich an mich selbst erinnerte, die Sehnsucht endlich zur Ruhe kommen zu können. Ihre Augen waren sehr distanziert und obwohl sie wunderschön strahlten, waren sie kalt, kalt wie Eis und so leer.
Ihr Körperbau war relativ schlank, aber dennoch sehr kurvig.

Sie musterte mich ebenfalls von Kopf bis Fuß mit einem sehr konzentrierten Blick.

"Ich bin dein neuer Klassenlehrer es freut mich dich heute in meiner Klasse willkommen zu heißen."
Sagte ich knapp und musterte sie weiterhin, sie war das komplette Gegenteil von dem was Mina erzählt hatte. Sie war keine sehr offene Person und erst Recht keine lebensfrohe, das sah man ihr an.
Jegliche Freude oder Gefühle schienen sie verlassen zu haben.

"Dann sind sie also Herr Aizawa. Mein Name ist Y/n Nagareboshi. Der Rektor meinte sie würden mich ein wenig in der Schule herum führen ?"
Ihre Antwort war kalt und zurück weisend, auch wenn sie ansatzweise versuchte nett zu sein, so bemerkte ich dennoch die Ablehnung die ihr ganzer Körper ausstrahlte.

Aber warum ist sie an die U.A gekommen, wenn sie sowieso nicht hier her wollte ?

Ich nickte als Antwort nur knapp und drehte mich dann auch schon um und ließ dabei meine eine Hand in meiner Hosentasche.

Sie folgte mir schweigsam und machte keinerlei Anstalten ein Gespräch mit mir anfangen zu wollen oder mich über ihre neue Klasse ausfragen zu wollen.

Auch wenn ich selber nicht wirklich Lust darauf hatte zu reden, so versuchte ich dennoch mit ihr ein Gespräch an zu fangen.

"Warum hast du beschlossen auf die U.A zu kommen ? Ich habe mir deine Zeugnisse angeguckt, du warst vorher auf keiner Superhelden Schule, wie kommt es, dass du ausgerechnet zum Halbjahr auf eine wechselst ?"
Ich hatte nicht sonderlich Lust Smalltalk mit ihr zu führen, daher beschloss ich gleich auf den Punkt zu kommen.

Wir befanden uns mittlerweile draußen auf dem Pausenhof, ein paar Meter weiter vor uns war der Sportplatz.

Ich wartete auf ihre Antwort, als sie mir aber nach 5 min. immer noch nicht antwortete drehte ich mich zu ihr um.

Ihr Gesicht war mit Wut, Trauer und Verzweiflung gefüllt, ich wusste nicht, dass meine Frage solche Gefühle in ihr auslösen würde.

"Mein Vater hat mich ohne meine Zustimmung hier angemeldet. Und unglücklicher weise wurde ausgerechnet ich zum Halbjahreswechsel hier angenommen."

Sie war also nicht freiwillig hier, es war ihr Vater der da hinter steckte.
Da ich dieses Mädchen noch nicht gut genug kannte und auch ihr Verhältniss zu ihren Eltern nicht kannte, beließ ich es bei dieser Frage, für diesen Moment.

Wir liefen noch zu dem Sportplatz und machten uns dann wieder auf den Weg in das Schulgebäude zu unseren Klassenraum.

Vor der Tür blieben wir stehen und ich musterte sie noch einmal ganz kurz und unauffällig.
Irgendetwas in mir sagte mir, dass ich auf sie acht geben sollte, dass ich hinter dem kommen musste, was es mit ihrem Vater auf sich hatte.

Ich wand meinen Blick von ihr ab und öffnete die Tür, ich trat an den Lehrerpult und Y/n stellte sich etwas weiter weg von mir, allerdings so, dass alle sie sehen konnten.
Sie stand mit geraden Rücken da und wartete auf meine Ansage.

"Das ist eure neue Mitschülerin."
Sagte ich nur knapp und wartete darauf dass sie sich selber etwas genauer vor stellte.

"Guten Tag, mein Name ist Y/n Nagareboshi, meine Spezialität ist Telekinese, sobald ich sie benutze leuchten meine Augen in einem hellen blauen türkisen Licht."
Ihre Stimme war monoton und vollkommen desinteressiert.

Aus dem Augenwinkel konnte ich Mina beobachten, die innerlich ein wenig zusammenzuckte. Man konnte es ihr in keinster Weise verübeln, sie hatte erwartet ihre beste Freundin nach mehreren Jahren wieder zu sehen, doch das Mädchen was sie jetzt zu Gesicht bekam, schien nicht mehr das Mädchen zu sein was sie einst kannte und liebte. Scheinbar war das, was Y/n Ende des dritten Schuljahres wiederfahren war, der Grund dafür.

Ich richtete meinen Blick wieder auf Y/n, die immer noch Kerzen gerade vor der Klasse stand.

"Y/n, setzte dich bitte neben Bakugou."
Ich war mir nicht sicher, ob es eine gute Idee war sie neben Bakugou zu setzten, dennoch hatte ich nicht den Nerv dazu mir Gedanken darüber zu machen, was Bakugou für Ärger deswegen anstellen würde.

Y/n guckte in die Klasse hinein, klar, sie wusste ja nicht wer Bakugou war, doch dieses Problem löste sich schnell, als Bakugou sich wütend und genervt zu Wort meldete.

"Ich sitze hier, du Idiot."

Sie musterte ihn nach dieser Beleidigung von Kopf bis Fuß und kurze Zeit später fingen an ihre Augen zu leuchten, es sah unglaublich aus, gleichzeitig fingen an ihre Haare zu schweben.
Sie hebte leicht einen Finger und Bakugou fing an sich langsam vom Boden zu entfernen.

"Wenn du mich schon beleidigts, dann mach das wenigstens richtig. Es wäre richtig gewesen, wenn du mich Idiotin genannt hättest. Würde mich nicht wundern, wenn du im Deutschunterricht der schlechteste von allen bist."

Sie ließ ihn wieder unsanft auf den Boden aufprallen und beendete dann ihre Spezialität, ihre Augen leuchteten nicht mehr und ihre Haare wurden Opfer der Schwerkraft, sie vielen herunter und landeten ein wenig durcheinander auf ihre Schulter und ihren Rücken.

Sie ging zu ihrem Platz und ignorierte dabei jeden einzelnen Blick, den ihr ihre Mitschüler zu warfen.

Auch die weiteren Beleidigungen von Bakugou interessierten sie keines wegs, sie ignorierte ihn, da sie scheinbar sowieso nicht vor hatte sich weiter mit ihm ab zu geben.

Ich ließ mir nicht anmerken, dass ich mir Gedanken machte um Y/n, wärend ich mit dem Unterricht anfing.

Zwischendurch musste ich den Unterricht jedoch kurz unterbrechen, da Bakugou einfach keine Ruhe gab und sich von Y/n's Ignoranz noch mehr angegriffen fühlte.

Ich hatte mit meiner Klasse bis zur Mittagspause Unterricht.
Als es endlich zur Mittagspause klingelte, sorgte ich dafür, dass alle Schüler so schnell wie möglich den Klassenraum verliessen, damit ich endlich Ruhe vor ihnen hatte.

Nur noch Y/n saß auf ihrem Platz, alle anderen hatten bereits den Klassenraum verlassen.
Sie starrte an die Tafel und zuckte nicht ein wenig mit der Wimper.

Sie saß dort wie eine Puppe, die jemand dort platziert hatte und vergessen hatte.
Leise seufzte ich und ging zu ihr hin, ich hockte mich vor ihrem Tisch hin und sah ihr in ihr starres Gesicht.

Sie bemerkte mich scheinbar nicht, oder sie tat es, ignorierte mich aber.
Was sollte ich nur mit ihr machen ?
Dieses Mädchen war innerlich kaputt und zerbrochen, doch wie könnte ich ihr helfen ?
Meine Seele, meine Gedanken und mein Empfinden Unterschieden sich kaum von ihrem.

Wie sollte jemandem mit einer gebrochenen Seele helfen, wenn man selber innerlich zerbrochen war ?

10.7.2022

My Silent Scream (Shota Aizawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt