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Shota Aizawa Pov.

Schwer atmend stürmte ich in das Krankenhaus um so schnell wie möglich bei Y/n zu sein.
Die Krankenschwestern versuchten mich etwas zu beruhigen, doch das einzige was ich wollte, war zu Y/n zu gelangen.
Da die Krankenschwestern jedoch mich so lange nicht in Y/n's Nähe ließen, bis ich mich etwas beruhigt hatte, riss ich mich zusammen.

"Bitte sein sie auch in Y/n's Nähe ruhig, sie ist gerade erst aufgewacht. Unruhe und Hektik tun ihr nicht gut."
Als Antwort nickte ich und versuchte dabei so gelassen wie möglich zu wirken.

Langsam öffnete die Krankenschwester Y/n's Zimmertür und sprach kurz mit Y/n, bevor sie mich zu ihr herein ließ.
Als ich in den Raum kam, schlug mein Herz wie wild, Y/n lebte.
Leise schloss die Krankenschwester wieder die Tür und ich war alleine mit Y/n.
Sie guckte mich an, doch ihre Augen hatten wieder dieses Leuchten, den Willen nach Leben verlassen.
Ja, sie lebte, aber nur Äußerlich. Innerlich schien sie wieder tot zu sein.

"Wie geht es dir ?"
Fragte ich sanft und ging direkt zu ihr und kniete mich vor ihr Bett hin, damit sie nicht zu mir aufblicken musste.

"Es geht mir relativ gut ..."
Sagte sie, dabei versuchte sie zu lächeln, doch ihr Gesicht war wie aus Stein.
Unter ihren Augen zeichnete sich tiefe Augenringe ab.

"Haben die Ärzte gesagt, wann ich wieder nach Hause darf ?"

Bei den letzten Worten ging mir ein wenig das Herz auf, wir waren für sie ihr Zuhause.

"Sie werden dich noch ein oder zwei Tage untersuchen und im Auge behalten wollen. Aber ich denke länger wirst du nicht hier bleiben müssen."
Als Antwort nickte sie dann nur und starrte mich gedankenverloren an.
Einige Minuten später sprach sie zu mir, mit einer bedauernden Stimme.
"Ich bin schuld an ihrem Tot. Ich hätte sie nicht mitnehmen sollen."
Sie wendete ihren Blick von mir ab und guckte dann an die Decke.

Sie sprach von der kleinen schwarzen Katze, eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus.
Ich hatte gesehen was passiert war, was ihr Erzeuger vor ihren Augen getan hatte.
Auch mich traf der Tod der Katze sehr hart, dennoch war ich froh, dass wenigstens Y/n es überlebt hatte.

Dennoch fand ich wieder einmal  keine Worte, die Y/n getröstet hätten, also nahm ich sie sanft in meine Arme.
Alles in mir schrie, ihr zu sagen, was ich für sie empfand.
Jeden einzelnen Tag könnte sie sterben und ich würde den Rest meines Lebens damit verbringen mir vorwürfe zu machen ihr nie von meinen Gefühlen erzählt zu haben.
Doch ich konnte es nicht, sie musste so viel ertragen, da konnte ich sie nicht mit meinen Gefühlen belästigen.
Ihr Körper fing an zu zittern, dennoch erwiederte sie meine Umarmung sanft, wenige Sekunden später rollte ihr eine Träne über ihre Wange.
Vorsichtig löste ich mich aus der Umarmung und wischen ihr die Träne mit meinem Zeigefinger sanft von ihrer Wange.

Y/n Pov.

Zitternd erwiederte ich seine Umarmung, auch wenn ich seine Nähe genoss, tat jede einzelne Berührung weh.
Die Ärzte hatten mir noch nicht erklärt, warum ich ohnmächtig geworden war, vielleicht wussten sie es aber auch selber nicht.
Vielleicht hätte ich auch einfach sterben sollen...
Bei diesem Gedanken rollte mich eine Träne über die Wange, die jedoch sanft von Shota weg gestrichen wurde.

Ich wusste nicht was ich denken sollte, was ich fühlen sollte, in mir war irgendwie nur noch eine unerbittliche schwere leere.
Noch nichteinmal diese liebevolle Geste von Shota ließ mein Herz schneller schlagen. War ich wirklich so kaputt ?

"Egal was ist Y/n, komm zu mir wenn du reden musst. Ich werde dir immer, wirklich immer, egal zu welcher Zeit zuhören. Du bist eine starke junge Frau.
Ich weiß was du denkst, was du fühlst, ich sehe es an deinem Gesichtsausdruck, bitte Y/n gib dein Leben nicht auf. Du bist mir wirklich unglaublich wichtig."

Plötzlich spürte ich dass mein Herz für einen kurzen Moment schneller schlug, ich war ihm unglaublich wichtig ?
Aber auf welche Art ?
Ich sah ihn an, seine wunderschönen schwarzen Augen waren von dunklen Augenringen umrandet.
Er musste sich solche Sorgen gemacht haben ...

Dieser Lebenswille, den ich gespürt hatte, als ich gegen mein Erzeuger gekämpft hatte, war komplett weg.
Am liebsten hätte ich mein Leben beendet, sobald ich aus dem Krankenhaus gekommen wäre.
Aber dennoch ...
Auch wenn mein Leben nicht mehr lebenswert war, so konnte ich Shota nicht einfach verlassen.
Alleine der Gedanke daran und die Erinnerung, wie er gegen die Spezialität meines Erzeugers gekämpft hatte, bis seine Hände bluteten und sich dabei seine Seele aus seinem körper geschrien hatte, ließ meinen Körper zittern.
Ich war ihm wirklich unglaublich wichtig...

Ich griff vorsichtig nach seiner Hand, die immer noch mein Gesicht hielt um die nächste Träne weg zu wischen.
Etwas verwundert sah er mich mit einem intensiven Blick an, doch ich brach den Blickkontakt ab.
Langsam fuhr ich mit meiner Hand seine Handinnenfläche entlang, sein Blick folgte meinen Fingern interessiert und aufmerksam.
Dann verschränkte ich meine Finger in seinen und hielt seine Hand fest und suchte wieder den Blickkontakt zu ihm.
Aufmerksam sah er mich an, wärend er leicht den Druck an meiner Hand verstärkte.

"Y/n ich ..."

"Du bist mir auch unglaublich wichtig, Shota."
Unterbrach ich ihn ohne zu erfahren, was er gerade sagen wollte.

29.9.2022




















My Silent Scream (Shota Aizawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt