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Y/n Nagareboshi Pov.

"Warum darf ich nicht mitkommen ?"

Ich war gerade dabei ein paar Sachen von mir in meinen Koffer zu packen, der offen auf meinem Bett lag, als Eri mein Zimmer betrat und mich mit großen traurigen Augen ansah.

"Ach komm Eri, ich bestimme doch nicht ob du mit kommen darfst oder nicht. Außerdem wird es doch nicht so schlimm sein 2 Wochen bei Mirio, Tamaki und Nejire zu bleiben."
Sagte ich mit einem leichten seufzen, wärend ich ein weiteres Kleidungsstück zusammen faltete und in den Koffer legte.

"Aber ich möchte mit dir und Aizawa mit zur Klassenfahrt kommen."
Ich sah sie an, sie blickte mich etwas traurig und wütend zugleich an.

"Wenn du irgendwann einmal auch auf die U.A gehst, wirst du auch zur Klassenfahrt mitkommen."
Aizawa betrat mein Zimmer und kniete sich hinunter zu Eri um ihr leicht mit dem Zeigefinger gegen die Nase zu stupsen.
Eri lachte daraufhin und sah Shota fröhlich an.

"In Ordnung. Aber ihr kommt beide wieder gesund zurück ?"

"Ja na klar, wir versprechen es dir."
Sagte ich und widmete mich wieder meinem Koffer und den nicht zusammengelegten Klamotten, die neben meinem Koffer auf meinem Bett lagen.

"Na komm Eri, wir beide machen jetzt Abendbrot und Y/n packt ihre restlichen Sachen zusammen."

"Ja, okay."

Die beiden verließen mein Zimmer, doch Aizawa schenke mir noch ein Lächeln, bevor er meinen Raum verließ und die Tür hinter sich schloss. Sein Lächeln wärmte mein Herz und ohne es wirklich zu bemerken, schlich sich auch auf meine Lippen ein sehr leichtes Lächeln. Das Lächeln blieb jedoch nur so lange, bis mein Blick zu meinem Fenster glitt. Draußen war es bereits stock Dunkel und keine Menschenseele war zu sehen, auch keine Tiere ...
Die Realität holte mich wieder ein und die flashbacks, die mich mittlerweile auch in meinen Träumen verfolgten, überkamen mich mit einem Schlag. Sie war weg ...
Mein Erzeuger hatte sie getötet. Ihr flehendes und verängstigtes Miauen Drang in meinen Kopf und mir liefen heiße Tränen über meine Wangen. Ich konnte sie nicht retten, es war meine Schuld. Sie war tot, wegen mir, weil ich nicht stark genug war sie zu beschützen.

Mein Körper steuerte auf meinen Schreibtisch zu, innerlich am Ende sah ich meinen Schreibtischstuhl an, wo nur vor ein paar Wochen eine kleine schwarze Katze noch geschlafen hatte. Aber es spielte keine Rolle, sie war tot und ich würde sie nie wieder sehen. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl und griff mit einer Hand zu einer Schere. Der drang diesen Schmerz zu spüren, das Blut zu sehen übermannte mich, zusätzlich drückten die Schuldgefühle mich herunter und die Stimmen wurden lauter und lauter. Langsam setzte ich die Schere an meinen Unterarm an und ohne zu zögern ritze ich mit ihr ein Teil meiner Haut auf. Mein inneres Ich, was dies nicht wollte schrie, doch es war wie in einem Traum, mein Körper gehorchte mir nicht, der Teil von mir, der angefangen hatte die Klinge zu lieben, war größer und mächtiger.

Erneut setzte ich die Schere an und ritze nocheinmal in meine Haut, die sowieso schon bereits mit reichlichen dunklen Narben bedeckt war. Der Drang mich selber zu verletzten hatte schon an dem Tag angefangen, als ich mit Aizawa zurück kam und mein Zimmer betrat, das war vor ca. zwei Wochen und bis jetzt hatte ich diesem drang keine Chance gelassen, aber nun hatte er mich überwältigt. Ich hatte mir vor ein paar Tagen vorgenommen Aizawa davon zu erzählen und um Hilfe zu bitten, aber ich war zu feige und zu beschämt. Es war nun wieder mein kleines elendiges Geheimnis, was ich keinem sagen oder zeigen würde. Ich war wieder alleine mit diesen Gedanken und Gefühlen, aber es lag an mir selber, dass ich alleine war. Vielleicht war es aber auch besser so, vielleicht hätte ich schon längst sterben sollen, bin jedoch immer nur vor meinem Schicksal gerettet worden. Vielleicht hat mein Leben bald endlich ein Ende, der einzige der mich vielleicht noch retten könnte wäre Aizawa, doch dieser verhielt sich seit der Abreise aus dem Krankenhaus ziemlich zurück. Ich hatte das Gefühl, dass er versuchte vermehrt den Kontakt mit mir zu vermeiden, doch warum ? Was hatte ich getan ? Hatte er vielleicht erkannt, dass es für mich keine Hoffnung mehr gab ? Hatte er mich aufgeben?

My Silent Scream (Shota Aizawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt