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Y/n Nagareboshi Pov.

Als ich langsam aufwachte, blickte ich in das Gesicht von Aizawa. Draußen war es bereits schon hell und sie Sonne schien und erhellte selbst unser Zimmer.

Ich sah weiter in das Gesicht von Shota, er sah so friedlich aus. Natürlich nutzte ich diese Situation weiter aus um sein Gesicht genauestens zu mustern. Alles an ihm zog mich an, egal welche Teile ich seines Gesichtes anguckte, ich liebte sie.

Aufeinmal zog er seine Nase zusammen und kniff seine Augen gleichzeitig zu, danach drehte er sich auf den Rücken und drückte sein Kissen, was mittlerweile nicht mehr unter seinem Kopf lag, sondern auf seinen Bauch, nah an sich.

Wie gerne ich an der Stelle des Kissens wäre...

Ich war mir meiner Gefühle gestern klar geworden, doch wie wollte ich das ganze anstellen ?
Sollte ich versuchen ihn zu verführen ?
Jedoch wäre in meinem jetzigen Alter jegliche Beziehung verboten. Ich selber bringe mich nicht in Gefahr, aber Shota würde sich Straftätig machen.

Weiter in meinen Gedanken versunken zog ich das T-Shirt von Shota etwas höher, um seinen Geruch zu genießen. Als ich an gestern zurück dachte, wie wir dort standen, wie er meinen Arm sanft entlang küsste und danach meine Stirn, fing mein Bauch wieder an heftig zu Kribbeln und ohne es zu bemerken, schlich sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht.

Nach wenigen Minuten hörte ich ein leichtes verschlafenen Grummeln neben mir, weshalb ich mich wieder umdrehte. Sofort sah ich in Aizawa's offene, aber dennoch müden, Augen.
Er lächelte leicht und sah mich friedlich an.

"Gut geschlafen?"
Mein Herz setzte beinahe einen Schlag aus, als ich seine raue, dunkle und müde Stimme hörte.

"J-ja. Und du ?"

"Ich hab auch ganz gut geschlafen."
Sein Lächeln veränderte sich zu einem etwas verschmitzen Grinsen, als hätte er einen sehr interessanten Traum gehabt.

"Wir sollten jetzt langsam aufstehen, ich möchte nur ungerne das Frühstück verpassen." Aizawa richtete sich auf und streckte sich dabei.

In diesem Moment bemerkte ich, dass er nichts bis auf seine Boxershorts turg, weshalb ich jeden einzelnen Muskel beobachten konnte, wärend er sich ziemlich ausgiebig streckte. Plötzlich schaute er über seine Schulter zu mir und grinste mich an.

Ich räusperte mich etwas um wieder klar bei Verstand zu kommen und richtete mich ebenfalls auf.

"Ich gehe schon Mal ins Bad." Sagte ich und wollte gerade mit ein paar frischen Sachen ins Bad verschwinden, als jedoch jemand laut an der Tür Kopfte und im nächsten Moment eintrat.

Tiger, das männliche Mitglied der Pussycats streckte seinen Kopf durch den Türspalt und sah uns an.

"Guten Morgen?"
Fragte er eher als Begrüßung und sah den halbnackten Shota etwas verwundert an.

"Guten Morgen."
Versuchte ich so gelassen wie möglich von mir wieder zu geben und lächelte Tiger an.

Es musste ziemlich komisch aussehen, da ich nur in einem T-Shirt von Shota und untenrum nur Unterwäsche an hatte und Aizawa nur Boxershorts anhatte. Wenn wir Pech hatten, würde Tiger zu viel in diese Situation hinein interpretieren. Und wenn dass passieren sollte, wäre Aizawa's Job im Gefahr und nicht nur das.

"Guten Morgen."
Gab nun auch Shota leicht lächelnd von sich. Sofort entspannten sich die Gesichtszüge von Tiger und er sah uns fröhlich an.

"Ich wollte nur Bescheid geben, dass deine anderen Schüler bereits mit dem Frühstück fertig sind und wir gleich anfangen."

Shota sah Tiger etwas verwirrt an.
"Gab es das Frühstück doch früher ?"

"Nein, alles gut. Sie waren nur alle vor Aufregung schon wach, weshalb sie mit dem Frühstücken früher angefangen haben. Wenn ihr damit fertig seid, kommt einfach raus."

Tiger sah nun zu mir.
"Für dich habe ich mich schon ein fantastisches Spezialtraining ausgedacht. Iss gut beim Frühstücken, die Energie wirst du nähmlich brauchen."

So schnell und unerwartet wie Tiger gegangen war, verschwand er auch wieder.
Etwas perplext stand ich noch vor dem Bad.

Aizawa und ich hatten noch gerade so Glück gehabt , dass Tiger nichts hinein interpretiert hatte. Dennoch hatte ich panische Angst gehabt.

"Ich gehe dann jetzt ins Bad." Sagte ich und sah zu Aizawa, der meinen Blickkontakt erwiederte. Doch in seinen Augen spiegelte sich Sorge und Unentschlossenheit.

Ungewollt riss ich mich aus dem Bann seiner Augen und ging in das Badezimmer.

Shota Aizawa Pov.

Es hätte schief gehen können. Ich hätte meinen Job verlieren können. Ich wäre vielleicht ins Gefängnis gekommen. Er hätte in dieser Situation so viel hinein interpretieren können.
Gerade so hatten wir glück gehabt. Gerade so konnte ich ihn mit meiner Geste überzeugen, dass es nichts sexuelles war, dass ich halbnackt auf dem Bett saß und Y/n gerade einmal mein T-Shirt und einen Slip trug.

Diese Gedanken kreisten immer weiter in meinen Kopf hin und her.

Ich musste einen Schlussstrich ziehen, es war nicht richtig, was ich für Y/n empfand. Und es würde niemals richtig sein.
Doch mein Herz schrie und hämmerte wild gegen meine Brust, es wollte es nicht wahr haben.  Innerlich nahm ich dennoch meine Gefühle, Gedanken und mein Verlangen und schloss sie ein. Es war vorbei, ich konnte es nicht riskieren alles zu verlieren. Wobei, alles was ich hatte war Y/n, denn alles andere interessierte mich nicht.
All die Dinge die ich besaß und in meinem Leben angesammelt hatte, hatten keine Bedeutung mehr.
Und dort war es, der Grund warum ich auf meinen Verstand hören sollte -um Y/n beschützen zu können, musste ich da sein. Wenn ich mit ihr eine Beziehung eingehen würde und jemand dies herausfinden würde, könnte ich nicht mehr in Y/n's Nähe sein um sie zu beschützen. Und auch für meine Klasse könnte ich nicht mehr da sein.

Den letzten Rest meiner Unvernunft nahm ich ebenfalls und schloss ihn in mir ein. Wenn es nötig war um Y/n beschützen zu können, musste ich eben meine Gefühle einsprerren -dabei war es egal, ob sie mich irgendwann von Innen auffressen würden.
Ich musste loslassen, egal was es mich kosten würde.

Manchmal denkt man, es ist stark festzuhalten. Doch es ist das Loslassen, das die wahre Stärke zeigt.

30.12.2022


My Silent Scream (Shota Aizawa x Reader) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt