»Fertig Herzchen?« fragte Negan als ich auf ihn zuging um direkt an ihm vorbeizulaufen.
»Jap«
»Schöne Uhr« sagte er provokant, weil er eben wusste, dass ich keine habe.
»Ja, die war doch nicht so schön« rettete ich mich nur, nahm Daryl's Leine und setze mich mit ihm hinten auf die Ladefläche eines Trucks.
»Dad« sagte ich noch ungeduldig, damit er nun endlich kam.
»Ja, ja« er drehte sich schon um und wollte zu dem Truck laufen, in dem ich saß, da drehte er sich noch, nochmal zu Rick um. »Da fällt mir ein« er nahm sich eine Waffe aus seiner Tasche.
»NEIN« schrie ich noch. Doch es war zu spät. Er schoss.
»Das meine Freunde war dafür, dass euer absolut nicht erzogener Daryl hier« er ging ein paar Schritte auf uns zu »Meinen Liebling gestern fast ermordet hat, weil er versuchte, mit einem Glassplitter ihrer Halsschlagader zu durchtrennen« sagte er während Rick anfing zu schreien. So wie noch andere aus Alexandria. Ich sah die Frau tot auf dem Boden liegen. Mit einer Schusswunde direkt an der Wange.
»Du hast gesagt, wir machen, dass ein anderes Mal!« sagte ich wütend.
»Das sagte ich bevor du mich angelogen hast, Herzchen« mir stockte der Atem. Er hatte mich durchschaut. Doch ich konnte nichts mehr entgegnen, weil Rick anfing zu schreien.
»WIR HATTEN EINE ABMACHUNG!« schrie Rick »EINE ABMACHUNG!«
»Ja Rickiboy, das hatten wir. Aber wer versucht, mein Kind zu töten, der wird mit dem Leben bestraft. Beziehungsweise seine Freunde« sagte Negan lachend und lief zum Truck. An der Tür drehte er sich noch mal um und sah Rick an » Und außerdem. Die Gräber von dem Rotschopf und dem Reisgesicht sahen ganz fantastisch aus. Sieht aus als wäre das ein Hobby von euch. Dann sollte ein weiteres für diese kleine und zierliche Frau doch kein Problem sein« sagte er noch bevor er auf der Beifahrerseite einstieg und wir losfuhren.Ich sah Daryl an. Er hatte Tränen in den Augen, die er versuchte zu verstecken. Ich wusste, es war wegen der Frau, die Negan gerade erschossen hatte. Ich weiß nicht, ob es respektlos und auch irgendwie hart war ihn über die Frau auszufragen. Vor allem, weil er, wie bei diesem Glenn wieder an ihrem tot Schuld war. Dennoch siegte meine Neugier. Ich musste unbedingt wissen, wer sie war und was sie für ein Verhältnis zu Carl hatte. Ich wollte nicht, dass er wieder so verletzt und außer sich ist, wie heute. Wer weiß, zu was er fähig war, wenn man zum Beispiel seine Mutter oder Schwester erschoss. Deswegen beschloss ich zu fragen.
»Wer war diese Frau?«
»Wer« fragte Daryl nur desinteressiert, mit dem Blick nach unten gerichtet. Er wollte nicht darüber sprechen. Aber das war mir egal.
»Na die, die Negan erschossen hat« Daryl zuckte mit den Schultern.
»Er ist mein Bruder« sagte er mehr zu sich selbst als zu mir.
»Die Frau war dein Bruder?« fragte ich verwirrt. Nun wurde er wütend.
»Rick! Rick ist wie mein Bruder und ich habe seine Freundin getötet. Michonne.«
Ich sog entsetz die Luft ein. Diese Frau war die Freundin von Carls Vater. Ich wusste nicht genau, was jetzt in ihm vorging. Aber eins war mir klar. Das war eine Kriegserklärung.Ein paar Tage später habe ich das geschehene in Alexandria schon beinahe vergessen. Negan war noch einmal da, doch ich bin nicht mitgekommen. Ich habe mich seitdem öfters heimlich mit Carl getroffen. Wir sind durch den Wald spaziert und haben über unwichtige und teilweise uninteressante Dinge geredet. Doch wir waren nur Freunde. Das war zumindest das, was ich mir kläglich versuchte einzureden. Irgendwie sah ich in ihm etwas, was ich sonst noch nie in jemandem gesehen oder gefühlt habe. Ich vermisste ihn. Ich wusste nicht genau warum und was mich dazu verleitet hatte, ihn so sehr zu mögen aber ich wäre jetzt gerne bei ihm. Ich saß gerade in in meinem Zimmer und las ein paar Comics, die ich in Ricks Haus gefunden hatte als es plötzlich, nach einer Zeit, an der Tür klopfte.
»Ja?« rief ich genervt.
»Ich habe die Gurkenlieferung, die du haben wolltest« sagte eine Frau mittleren Alters mit einem Korb voller Gurken.
»Marsha« sagte ich glücklich und stand auf. Ich nahm ihr den Korb ab. »Danke dir, ich werde ihn mal direkt zu Negan bringen« obwohl es mir von ihm befohlen wurde ihn immer Dad zu nennen, nannte ich ihn bei anderen immer Negan. Besonders, weil ich noch etwas wütend bin wegen dieser Michonne.
»Oh, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass sie zu Negan sollten. Ich werde sie sofort dorthin bringen« sagte Marsha und wollte mir den Korb aus der Hand nehmen.
»Nein, nein. Ich muss sowieso zu ihm. Lass mich das regeln« sagte ich und ging aus meinem Zimmer. Sie lief mir hinterher.
»Marsha, sei so lieb und mach meine Tür zu, ja?«
»Natürlich« sie zog die Tür hinter sich zu.
»Ach weißt du was, ich habe hier so viele Gurken, nimm doch auch ein paar« sie war einer der Arbeiter, deswegen wusste ich, dass sie frisches Obst und Gemüse nur selten bekam.
»Oh das kann ich nicht annehmen« sagte sie und schüttelte die Hände und Kopf.
»Doch, doch ich befehle es dir. Die sind immer super lecker« ermutigte ich sie. Ich weiß, dass sie die unbedingt wollte, weswegen sie auch schnell nachgab und sich vier Gurken aus dem Korb nahm.
»Danke« stammelte sie noch und drehte sich um.
»Ach und Marsha« sagte ich und hielt sie somit auf. Ich nahm eine Gurke aus dem Korb und gab sie ihr.
»Sei doch so lieb und bring diese Gurke in Zelle fünf.« Sie nahm wortlos die Gurke und nickte.
»Aber heimlich. Zeig niemandem und sag niemandem, was du tust, ja? Das ist unser Geheimnis okay?« fragte ich und sah sie mit einem lächeln an.
»Ja okay« sagte sie nur kurz und knapp und ging in die Richtung der Zellen. Ich währenddessen ging ich in die andere Richtung in Negan's Zimmer. Es war fast neben meinem, weswegen der Weg nicht allzu lang war.Angekommen stürmte ich in sein Zimmer. Ohne zu klopfen, ohne zu warten, wie er es immer tat. Ich hoffte, dass der Boden aufgeräumt war, denn sehen konnte ich mit dem vollen Korb in der Hand nichts.
»Dad, Marsha war gerade bei mir und hat mir diese Gurken gegeben« sagte ich und lief in die Richtung seiner kleinen Küche, um den Korb dort abzustellen. »Die sind bestimmt wieder total lecker!«
»Das ist schön Herzchen, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt« sagte er. Ich stellte den Korb ab und drehte mich zu ihm. »Wa-« ich stockte. Das warum konnte ich mir sparen. Denn ich sah sofort warum.
»Carl?« fragte ich ungläubig. Er schaute auf mein, beziehungsweise sein Halstuch.
»Ihr kennt euch also« ergriff Negan das Wort.
»Kennen ist schon zu viel gesagt« sagte ich schnell um uns herauszureden. Mit genauerem begutachten merkte ich, dass Carl weinte. Beziehungsweise ein paar einzelne, kleine und leise Tränen vergoss. Auch bemerkte ich schnell, dass er seine Art Augenklappe nicht mehr trug.
»Warum hast du ihn hergebracht?« fragte ich leicht wütend und ging ein paar Schritte auf sie zu. Sie saßen gegenüber voneinander auf den Sofas.
»Ich habe ihn nicht hergebracht. Er hat sich in einen der Trucks verschanzt und hier im Sanctuary zwei meiner Männer erschossen«
»Was?« fragte ich geschockt und sah Carl an.
»Du hast Michonne erschossen!« rief Carl wütend »Und Abraham und Glenn die Schädel eingeschlagen! Dagegen sind Brand und sein Freund nichts« sagte er wütend. Bis er realisierte, was er eben gesagt hatte.
»Du weißt wie meine Leute heißen« sagte er leicht in Gedanken versunken. »Woher weißt du wie meine Leute heißen?« fragte er und sah mich an. Damit meldete ich mich ebenfalls zu Wort.
»Ist das jetzt so wichtig?« fragte ich und sah zwischen den beiden hin und her »Was willst du jetzt mit Carl machen?«
»Er sollte mir ein Lied vorsingen«
»Ein Lied vorsingen?« wiederholte ich, um sicherzugehen, dass ich das richtig verstanden habe. Er ignorierte meine Frage jedoch. »Und eine kleine Führung mit mir machen. Ich bin leider gezwungen das Eisen zu schwingen und ich wollte dem kleinen noch meine Ehefrauen zeigen.« er schaute glücklich zwischen uns her »Komm doch mit, Herzchen.« Mit voller Wut, weil Carl hergekommen und jetzt vermutlich noch jemand sterben wird, ging ich zur Tür. Eigentlich hatte ich nur Angst um Carl. Negan war unberechenbar und liebte es Leute zu quälen und zu brechen. »Nein danke« sagte ich nur und öffnete die Tür. »Ach und dad« ich drehte mich noch einmal zu den beiden um »du hast versprochen du gehst heute mit mir zum Doc wegen meiner Wunde und Daryl muss auch heute wieder hin.« ich sah ihn wütend an »immer brichst du deine Versprechen! Ich hasse es.« Ich drehte mich wieder um und wollte gerade die Tür zuknallen, da rief Negan mir hinterher.
»Herzchen du hast recht, es tut mir leid. Aber mir ist was dazwischen gekommen. Geh doch stattdessen mit Carl zum Doc und ich kümmere mich derweil um Mark und das Eisen. Und zeig ihm doch, wie Daryl so lebt. « Ich wusste, was er vorhatte. Er wollte Carl einschüchtern, aber das kann er schön alleine machen. Carl stand auf und ging auf mich zu. Nachdem er aus dem Raum ausgetreten war, schloss ich die Tür und ging in die Richtung des Arbeitszimmers unseres Arztes. Carl lief hinter mir her und sah mich an, was mich dazu veranlasste, das Wort zu ergreifen.
»Pff zwei Saviors erschießen. Du bist doch verrückt!«
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Déjà-vu || TWD Carl Grimes FF
Fanfiction»Als ich dich zum ersten Mal sah, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, dich zu reparieren.« »Und sieh mich jetzt an. Ich bin kaputter als je zuvor.« ----- Madison ist vierzehn als plötzlich eine Epidemie ausbricht und die Welt zum Stillstand bringt...