Ich schrie, wie ich in meinem Leben noch nie geschrien habe. Das war wirklich der schlimmste Schmerz meines verdammten Lebens. Ich nahm vor Schmerz nicht mal mehr viel wahr. Außer den Hysterischen Carl, der meine Hand fast bis zum Brechen drückte. »Atmen Maddy atmen. Bleib wach, okay?« sagte er verzweifelt.
»Carl« sagte der Arzt. »Drück das auf die Wunde« Carl entfernte sich von mir und drückte etwas Kaltes, nasses und brennendes auf die Wunde. Daryl legte seine Hand auf meine Stirn. »Wie sieht es aus?« fragte er. Der Atzt sah hoch und sah ihn an. »Gut, gut. Keine Infektion, keine Gewebeschäden, keine Organschäden. Sie wird wieder.« Antwortete er. Mittlerweile hatte ich mich auch etwas beruhigt und schrie nicht mehr so laut. Der Arzt verband meine Wunde und sprach weiter. »Sie sollte hier bleiben. Mindestens vier Wochen. Der Verband muss einmal täglich gewechselt werden und hiermit-« er nahm eine Flasche in die Hand zu zeigte sie hoch. »Muss ihre Wunde vor jedem Verbandswechsel gesäubert werden. Sie sollte im Bett liegen bleiben. Mindestens zwei Wochen besser wären vier.«
»Zwei Wochen?« sagte ich entsetzt. «Das kommt nicht in Frage.« fügte ich noch hinzu. Carl sah mich böse an. »Du wirst hier bleiben so lange der Arzt es will.« Sprach er. »Ich bleibe auch hier, bis es dir besser geht.« Erzählte er zu Ende.
»Ich auch« sagte Daryl knapp. «Ein Erwachsener muss auf euch aufpassen.«
Ich lachte leise, doch meine Wunde fing wieder an zu schmerzen. Deswegen lächelte ich Carl und Daryl nur einmal kurz an, bevor sich meine Augen automatisch vor Erschöpfung schlossen. Das werden lange, vier Wochen werden.»Guten morgen Schönheit« Sagte Carl mit einem breiten Lächeln als er mir einen selbst gepflügten Blumenstrauß neben das Bett stellte. Ich setze mich auf. Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen und Carl kümmerte sich überwiegend um das Wechseln meines Verbandes. Diese Prozedur jeden morgen erinnerte mich an den Moment als er die Wunde an meinem Hals versorgte. Ich zog mein Shirt schon aus Reflex hoch als er sich auf meine Bettkante setzte. Er zog das Pflaster langsam ab. »Gibts was Neues?« fragte ich währenddessen. »Was sagt Daryl?« Daryl ist die letzen Tage in Alexandria gewesen und kam gestern zurück. Carl schaute kurz hoch, dann aber wider direkt auf meine Wunde. »Alles wie vorher. Du hattest recht, es waren Saviors und nicht deine Eltern beziehungsweise Mutter. Sie haben unseren Plan an Negan verraten, aber das weißt du ja. Dad meinte zu Daryl, dass sie uns Sachen geklaut und dann wieder abgehauen sind.« Ich atmete aus. »Scheiße« sagte ich.
»Aber der junge« begann Carl »Er könnte immer noch dein Bru-«
»Carl!« sagte ich laut und genervt. »Ich will davon nichts mehr hören! Nie wieder.«
»Aber deine Kette.« Er zeigte auf meine Kette. »Sie-«
Ich schlug wütend seine Hand von meiner Wunde und nahm das Desinfektionsmittel in die Hand. »Du hast soviel Feingefühl wie ein Presslufthammer.« sagte ich genervt während ich das Mittel auf ein Tuch und das dann auf meine Wunde drückte. Carl versuchte es mir aus der Hand zu nehmen.
»Lass mich da-« fing er an, doch ich unterbrach ihn.
»Fass mich nicht an.« sagte ich genervt und schlug seine Hand wieder weg. Er hat das Thema mit meinem Bruder schon einpaar mal wieder angesprochen, was mich jedes Mal wieder nervte. Und jedes Mal wieder habe ich ihn gebeten es nicht mehr anzusprechen. Ich verband meine Wunde neu und zog mein Shirt wieder runter.
»Hunger?« fing Carl wieder an. Ich schaute ihn mit einem bösen Blick an und schüttelte den Kopf. Plötzlich kam Daryl rein. Ich stellte mich langsam hin und streckte meine Arme nach ihm aus. Er umarmte mich fest und streichelte mir leicht den Rücken. Wir sind in letzter Zeit wirklich gute Freunde geworden. Er löste sich von meiner Umarmung und sah mich mit einem Lächeln an. »Wie geht es dir Maddy?« fragte er.
»Gut, gut« sagte ich nur und nickte leicht. »Wie war's in Alexandria?« Daryl ging einen Schritt zurück und lächelte. »Ich hab ein neues Bike.« Sagte er glücklich. Er ging raus und ich lief ihm langsam hinterher. Hilltop war wirklich schön und ich bin gerne hier. Negan oder seine Leute sind auch weder hier noch in Alexandria aufgetaucht. »Tada!« sagte er lächelnd und lief einmal um sein Bike herum. »Hab eine Woche gebraucht, um das zu reparieren.«
»Naja dann hat es sich ja gelohnt dein altes in die Luft zu sprängen.« Lachte ich. »Konntest du das Teil aus meinem Bauch noch verwenden? Habe es extra als Geschenk mitgebracht.« Sagte ich sarkastisch weiter. Daryl hob einen Finger. »Tatsächlich ja« ich sah ihn fragend an. Er zeigte auf das Teil.
»Aber es hat doch gar keine Funktion?«
»Aber eine Bedeutung.« Ich lächelte leicht.
»Fährt es denn gut?«
»Mega!« sagte er. »Willst du auch mal?« Ich sah ihn eine Weile an.
»Weißt du, seit der Sache mit Dwight-«
»Stimmt.« Unterbrach er mich.
»Aber wenns mir besser geht, auf jeden Fall! Kannst mich mal mitnehmen zum Plündern.« Daryl nickte nur.
»Ganz schön anstrengend« sagte ich und beugte mich etwas vor. Seit meinem Unfall sind für mich die kleinsten Dinge schon eine Riesenbelastung. Daryl kam auf mich zu und stütze mich. »Ich bringe dich rein.« Sagte er noch und führte mich zurück ins Krankenzimmer. Als wir drinnen ankamen, saß Carl immer noch genau so da wie als wir gegangen waren. Gerade als wir zusammen durch die Tür traten, hörte ich wie etwas umfiel. »Scheiße mein Bike« sagte Daryl nur. Ich drückte mich von ihm weg. »Na geh schon.« Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Daryl stürmte nach draußen, um sein Bike zu retten. Ich sah Carl bemitleidenswert an und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Als ich vor ihm stand, stand er auf und machte einen Schmollmund. »Hast du mich wieder lieb?« sagte er gespielt traurig. Ich lächelte nur leicht und drückte vorne seinen Hut etwas runter, sodass er ihn im Gesicht hatte. »Nein« sagte ich nur, aber mit einem gewissen ironischen Unterton. Ich legte mich zurück ins Bett und kurz darauf drehte Carl sich schon um und legte sich auf mich darauf. Beziehungsweise war er über mich darüber. Er stütze sich mit den Knien und Händen ab, um mich nicht zu berühren. Erstens, weil ich es ihm ja ausdrücklich verboten hatte und zweitens wegen meiner Wunde. »Ich mache auch alles, was du willst« sagte er weiter mit dem Schmollen. Ich lächelte und zog seinen Kopf mit meiner Hand zu mir runter, um ihn zu küssen. Nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten, klopfte ich ihm freundschaftlich auf die Brust. «Mehr kriegst du heute nicht und jetzt runter von mir.« Sagte ich gespielt sauer. Carl ging mit einem traurigen Blick von mir runter und stellte sich neben mein Bett. »Ich liebe dich, Maddy.«
»Ich liebe dich, Carl« sagte ich und lächelte. »Gott ist das langweilig.« Beschwerte ich mich.
»Wir können spazieren gehen oder uns draußen irgendwo hingehen.« schlug Carl vor.
»Okay, Okay« Sagte ich nur »Aber erst später ich bin echt müde«
»Alles klar Chef.« Carl kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Dann bis später.« Sagte er noch bevor er sich umdrehte und ging.
»Bis später.« Murmelte ich noch leise, bevor ich mich umdrehte und versuchte etwas zu schlafen.
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Déjà-vu || TWD Carl Grimes FF
Fanfic»Als ich dich zum ersten Mal sah, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, dich zu reparieren.« »Und sieh mich jetzt an. Ich bin kaputter als je zuvor.« ----- Madison ist vierzehn als plötzlich eine Epidemie ausbricht und die Welt zum Stillstand bringt...