Als ich die schwere Tür des Sancuary's öffnete, lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich war lange nicht mehr hier und ich verbinde viele schlimme Dinge mit dem Ort, doch das ließ ich mir nicht anmerken. Mit einem falschen Lächeln stürmte ich das Sancuary. Ich lud meine Waffe, hielt sie in die Luft und feuerte mehrfach auf die Decke, um auf mich aufmerksam zu machen. »Ratet, wer zurück ist« sagte lächelnd. Sofort bekam ich die Aufmerksamkeit, die ich wollte. Ich steckte die Waffe wieder weg und wartete noch kurz, bis sich alle um mich rum versammelt haben. Währenddessen stellte ich mich auf einen Tisch. »Also Freunde« begann ich »Ich bin zurück« ich zeigte auf mich »Und ihr werdet jetzt mit mir kommen« während ich das sagte, zeigte ich auf die Menge. Sofort fing das Murmeln an. »Ihr werdet heute das tun, für das Negan euch vor langer Zeit vorbereitet hat« Ich bekam nur fragende Blicke zugeworfen. »Krieg« sagte ich nur und damit löste ich eine laute und heiße Diskussion unter den Menschen aus. Um wieder die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen, schoss ich wieder ein paar mal in die Luft. »Beziehungsweise« begann ich wieder »Werden wir einfach nach Alexandria fahren und die ganze verdammte Stadt in die Luft jagen« erklärte ich. »Das wird ein Kinderspiel, weil ich gerade sehr Rachsüchtig bin und die nicht mal richtige Waffen haben« erzählte ich. »Also lasst uns die ganze Stadt niedertrampeln!« sagte ich überzeugend. Sofort bekam ich lautes klatschen und Gejubel entgegengeschrien. Mit einem aufgesetzten Lächeln und wirklich einer gewissen Vorfreude sprang ich vom Tisch und machte mich fertig für den Krieg.
Als wir vor den Toren von Alexandria standen, bekam ich tatsächlich ein leicht grummelndes Gefühl im Magen. Ich wartete noch einige Stille und friedliche Momente ab, bevor ich das Zeichen gab und mit einer Handbewegung das Leben aller in Alexandria veränderte. Beziehungsweise beendete. Es war mir egal, wer und wie viele sterben. Ich wollte nur Rick töten und der erste Akt ist sein Zuhause zu zerstören. Ich hob die Hand. »Jetzt!« schrie ich während ich sie wieder fallen ließ. Sofort ließen die Saviors in Alexandria Bomben regnen. Ich lief los, um in den Bunker zu kommen, wo Negan noch immer saß, um ihn abzuholen. Doch ich wurde böse überrascht. Als ich in den kleinen Raum strömte, wurde ich sofort von der Seite zu Boden gerissen und festgehalten. Als ich mich auf die Knie stellte und mich wutentbrannt umdrehte, sah ich, dass es Daryl war. Er hatte eine dicke Platzwunde an der Stirn und sah sehr wütend aus. Ich versuchte mich aus seinen Zwängen zu befreien, doch wie erwartete, schaffte ich es nicht. Ich fauchte ihn wütend an »Lass mich los« doch er reagierte nicht.
»Du hast gelogen« fing er an »Mit allem hast du mich angelogen!« sagte er wütend. Ich atmete hörbar laut aus.
»Das ist das Problem, Daryl« fing ich an »Nicht alles« ich musste kurz überlegen, was ich überhaupt gesagt hatte, und als es mir wieder einfiel, schämte ich mich dafür. »Such dir aus, was gelogen war« konnte ich nur noch sagen bevor ich Negan ausmachte. Mittlerweile war alles voller Rauch. »Dad!« sagte ich glücklich und versuchte mich wieder raus zu zehren. Erst war ich glücklich und lächelte, doch schon einen Wimpernschlag später, sah ich auch Rick hinter mir. Wütend sah ich ihn an, doch er lachte nur. »Zerstör meine Stadt und ich zerstör dein Leben« sagte er lächelnd. Negan kniete vor ihm und Rick hielt ein Messer an seine Halsschlagader. Sofort fing mein Herz an, schneller zu schlagen. »Ok, ok« fing ich an »Es tut mir leid, ich rufe sie zurück« sprach ich schnell weiter und sah Negan an.
»Zu spät« sagte er und setzte das Messer an. Sofort fing ich an, zu schreien. Es war wie damals. Daryl hielt mich fest, die Person die mir am meisten bedeutet kniet vor einem kaltblütigen Mörder.
»Herzchen« flüsterte Negan gebrochen.
»DAD!« schrie ich. Durch den Rauch musst ich unaufhaltsam husten. »Tu es nicht! Bitte!« rief ich weiter »Ich brauche ihn Rick, ich habe nur noch ihn« sprach ich weiter.
»Und ich habe niemanden mehr« sagte er während er das Messer an Nagan's Hals drückte. Sofort schoss Blut aus der Wunde. »Ich weiß noch« fing Rick wieder an »Als mein Carl vor Negan gekniet und geweint hat« er wurde leiser »Wie du gebettelt hast aber es ihm scheiß, egal war« er lies das Messer fallen. »Weißt du noch, was er damals gesagt hat?« fragte er während er auf mich zulief. Als er vor mir stand, griff er mir in die Haare und sah Daryl an. »Wirklich nett, dass du mich so unterstützt und Herzchen zurückhältst, aber jetzt übernehme ich das Ruder wieder« sagte Rick lachend. Genau das hatte Negan auch gesagt. Das waren seine Worte. Rick zog mich an den Haaren hoch. »Rick« stammelte Daryl noch, doch er verstummte sofort als Rick mich zu Negan zog und mich wieder auf die Knie zwang. Weinend sah ich ihn an. Auch er hatte Tränen in den Augen. »Ich hatte recht« sagte er mit einem leichten lächeln. »Du hast ihnen gezeigt, wo es lang geht« sprach er weiter.
»Du wirst den anderen zeigen, wo es lang geht«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe versagt« sprach ich »Bei allem, immer« Nun meldete sich auch Rick wieder zu Wort. »Guck ihn dir genau an«
»Guck ihn dir genau an«
»Guck ihn dir noch ein letztes Mal an«
»Guck ihn dir noch ein letztes Mal an, bevor seine Gehirnmasse die Straße runterläuft wie da, als die Scheiße im alten Rom«
»Du bist mitten in einem Krieg und wenn du ihn verlierst, verlierst du den Grund warum du ihn führst« sagte er triumphierend. Er sagte alles genau so, wie Negan es damals gesagt hatte. Böse guckte ich ihn an. »Wenn du ihn schon so schön zitierst und alles nachspielst, sollte dir doch klar sein, dass Negan Carl letztendlich nicht getötet hat« sagte ich.
»Genau« sagte Rick »Aber ein Beißer« im nächsten Moment holte er einen noch lebenden Beißer Kopf aus einer Kiste.
»RICK!« schrie ich als er den Kopf gefährlich nah an Negan's Hals hielt. »Ich hatte nichts mit Carls tot zu tun!« schrie ich weiter. Er guckte mich nur böse an.
»Das denkst du, Madison. Das denkst nur du« er heilt den Kopf noch näher ran. »Du hast es nicht verdient, mit deinem Vater zu leben, wenn ich keinen Sohn habe. Du hast keinen Brief von meinem Sohn verdient! Keine Liebe, keine Aufmerksamkeit« er fing an zu schreien. »Du hast mit ihm seinen letzten Tag verbracht! Seine letzten Augenblicke und seine letzten Worte!« Ich schluchzte laut. »Sag mir Madison« fing er wieder an. »Sag mir, was waren seine letzten Worte?« fragte er. »Was hat er dir gesagt, dass du diesen scheiß, machst?« schlagartig erinnerte ich mich wieder daran, in welche Situation ich gerade war. Ich war in einem kleinen Bunker mit Daryl, Negan und Rick während Saviors gerade ganz Alexandria zerstören und alle ihre Bewohner tötete.
»SAG ES!« schrie er nun, um mich wieder ins Geschehen zu holen.
»Mach's gut« flüsterte ich.
»Was?«
»MACH'S GUT!« schrie ich jetzt wütend. »Er sagte« fing ich wieder an »Mach's gut« wiederholte ich. Rick winkte Daryl wieder her. Sofort merkte ich, wie er mich wieder festhielt. Der Beißer versuchte vergeblichst, Negan zu beißen. Fragt sich nur, wie lange.
»Was hat er noch erzählt?« fragte er weiter. Betrübt schaute ich zu Boden und zitierte alles, was ich schaffte, über die Lippen zu bringen. »Vergiss mich nicht, pass auf dich auf und sowas halt« sagte ich leise.
»Du darfst mir nicht folgen, hörst du?«
»Du musst leben«
»Du wirst die Welt nicht bezwingen, Maddy. Das hast du schon«
»Vergiss mich nicht«
»Pass auf dich auf«
»Mach's gut«
All das durchlief gerade meine Gedanken. All das strömte gerade durch meine Erinnerungen und ließ mich erblassen und weinen« Ich zehrte wieder an meinen Armen doch Daryl hielt mich fest.
»Was stand in deinem Brief?« fragte er.
»Ich weiß es nicht«
»SAG ES«
»ICH WEIß ES NICHT« schrie ich »Ich habe ihn nicht gelesen« sagte ich wieder leise. Wütend sah Rick mich an. »Du hättest in jener Nacht sterben sollen. Du hättest gebissen werden sollen, nicht mein Junge!« sagte er wütend. Ich nickte weinend »Ja« schluchzte ich leise. »Ich würde alles dafür tun an seiner Stelle zu sein« sprach ich weiter.
»Aber es ist zu spät« sagte Rick nur noch bevor er den Beißer an Negan's Hals hielt.
»DAD!« schrie ich noch, doch er konnte es nicht hören, weil er so laut schrie. Der Beißer durchbohrte seinen Hals.
»AUFHÖREN!« schrie ich heulend. Sofort lies Rick den Beißer los und schoss ihm in den Kopf. Danach ließ er ihn fallen. Negan lag blutüberströmt auf dem Boden. »DAD!« schrie ich »Lass mich zu ihm, bitte« heulte ich. Sofort lies Daryl mich los. Ich krabbelte zu Negan rüber und begutachtete seine Wunde. Sie war tief und ekelerregend. Weinend sah ich ihn wieder an. »Du warst der einzige den ich noch hatte, dad« weinte ich. Negan schüttelte leicht den Kopf. »Vergiss nie, was ich gesagt habe, Herzchen. Niemals« ich überlegte kurz.
»Respekt ist der Schlüssel« flüsterte ich.
»Respekt ist der Schlüssel. Ohne Respekt überlebst du nicht«
»Jetzt bist du an der Reihe« flüsterte er. »Jetzt musst du meinen Platz einnehmen und mich stolz machen«
»Eines Tages wirst du meinen Platz einnehmen, Herzchen«
»Ich weiß, du hast viel verloren, Herzchen. Aber du darfst nicht aufgeben. Niemals« ich schüttelte den Kopf.
»Es ist okay aufzugeben, Maddy«
»Nicht nochmal« flüsterte ich »Nicht noch einmal. Warum dad? Warum? Du sagtest, wir sind unsterblich!« ich schluckte »Wir beide«
»Du und ich. Wir sind unsterblich«
»Das hier muss passieren, um dich unsterblich zu machen« erklärte er. Ich weinte und legte meinen Kopf für einen kurzen Moment auf seiner Brust ab. Es ist wie damals auf der Straße und es ist wie damals auf dem Sofa.
»Du bist ein unfassbar starkes und tapferes Mädchen«
»Du wirst der Welt zeigen, wo es lang geht, süße«
»Du wirst die Welt bezwingen Maddy«
»Schau nicht zurück, halt nicht an, mach keine Umwege!«
»Lauf« Das war sein letztes Wort. Lauf. Ich sah Negan wieder an, um festzustellen, dass er nicht mehr atmete.
»Dad?« flüsterte ich »Ich liebe dich« das hatte ich noch zu ihm gesagt. Aber vielleicht hörte er das noch. Plötzlich räusperte er sich. Ich erschrak, weil ich dachte, er wäre nun ein Beißer, doch das war er nicht. Er sprach. »Ich dich auch Herzchen. Ich liebe dich auch« flüsterte er. Es war das erste Mal, dass ich es zurückbekam. Noch einmal hören durfte. Und das ausgerechnet von jemandem, der es noch nie zuvor gesagt hatte. Noch nie.
»Herzchen« sprach er gebrochen. »Lauf« waren seine letzten Worte. Während seinem letzten Atemzug stammelte er das Wort "Lauf"
»Lauf« Wie die von meinem Vater.
»Ich laufe« flüsterte ich »Ich fange an zu laufen und bleibe nie wieder stehen«
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Déjà-vu || TWD Carl Grimes FF
Fanfiction»Als ich dich zum ersten Mal sah, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, dich zu reparieren.« »Und sieh mich jetzt an. Ich bin kaputter als je zuvor.« ----- Madison ist vierzehn als plötzlich eine Epidemie ausbricht und die Welt zum Stillstand bringt...