2. Umzug

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Georgina's POV

Endlich war ich die bescheuerten Krücken los. Seit einer Woche konnte ich mich wieder ohne sie bewegen, allerdings musste die Schiene an meinem Knie noch bleiben. Doch ich konnte mich wieder normal bewegen. Genau rechtzeitig zu Saisonbeginn. Glücklicher Weise war ich, nachdem Unfall in der Formel 1 und bei Ferrari geblieben. Bald ging es wieder los. Erst die Testwochen und dann der erste Rennstart in Bahrain.

Im Moment war ich wieder viel in Deutschland unterwegs, da Lilly und Lea noch vor Saisonstart nach Monaco ziehen würden. Ich half ihnen beim Umzug. Beide wollten dort hin, da ich dort war und wir so immer mehr Zeit zwischen den Rennen verbringen konnten. Bei Lilly waren wir fast fertig. Sie lebte am Stadtrand von Dortmund. Von hier kam ihre Mutter. Wer Lilly Anne Evans kennt, würde sie als hübsch, mutig, höflich, ehrlich, fleißig, hilfsbereit und fair, aber auch sachlich, stur und manchmal auch besserwisserisch beschreiben. Sie hatte rote, füllige und bezaubernde Haare, die ihr in sanften Wellen über die Schulter fielen, und smaragdgrünen Augen mit einem Hauch mintgrün. 

Lilly hatte eine Deutsche und Englische Staatszugehörigkeit. Da ihre Mutter halb Engländerin und halb Deutsche war. Über ihren Vater wusste niemand etwas, weshalb sie schlecht wusste, ob sie noch eine andere Staatszugehörigkeit hatte. Ihr älterer Bruder Jonas, dessen Vater ebenfalls unbekannt war, lebte in Nizza, wo er seit kurzem als Lehrer für Englisch, Biologie und Erdkunde an einem erfolgreichen College arbeitete. Ihre Mutter hingegen, war gemeinsam mit ihren Eltern, als 13 Jährige nach London gezogen, wo sie heute noch lebte. Wo aber sie ihre Liebe für den Motorsport her hat ist unklar. Feststeht das sie darin gut ist. Ich kannte sie schon seit Kindertagen von Kartrennen. Heute für sie für RedBull Racing in der Frauen Formel1 unter der Deutschen Flagge an der Spitze.

 Lea Marie Vettel dagegen wohnte bis jetzt noch bei ihren Eltern. Sie hatte einen Altersunterschied von 12 Jahren zu ihrem Bruder Sebastian, der ebenfalls in der Formel 1 fuhr. Sie würde dieses Jahr für AlphaTauri das erste mal in der Königsklasse an den Start gehen und vielleicht einen ähnlichen Weg, wie Seb einschlagen. Sie würde man als mutig, optimistisch, aufgedreht, quengelig, unvorsichtig, frech, chaotisch und stur bezeichnen. Manchmal war ihr Optimismus ansteckend. Das war nach Anthoine's Tod so gewesen. Sie hatte uns alle mit ihrem Lebensfreude an gesteckt und hat uns ermutigt für Anthoine zufahren. Sie hatte es verdient hier zufahren. Bei ihr zu Hause waren wir fertig.

„Lilly, wo sollen die Kartons mit den Trophäen hin?," brüllte Lea neben mir so laut durch das Haus, dass ich meinte mein Trommelfeld würde explodieren. Lilly kam gerade die Treppen wieder hoch und antwortete:„ In mein Auto." „ Welches?," fragte die blondhaarige Deutsche wieder. Lilly warf ihr ein Schlüsselbund eines McLarens zu. Lea murmelte zu sich selbst:„ Also der schwarze McLaren." Damit war sie verschwunden. Ich räumte sie letzten Möbel zusammen, die allerdings Lilly und Lea tragen musste , da ich mich noch nicht vollkommen belasten sollte. Ich war endlich fertig:„ Mädels! Die letzten Möbel sind Transport bereit." Von Lilly kam gleich eine Antwort:„ Alles klar. Ich räume sie gleich in den Möbelwagen. Guck du mal nach Lea, die ist beim Trophäen wegbringen mit eben diesen und meinen Schlüsseln verschollen." Ich schüttelte lächelnd den Kopf und machte mich auf die Suche nach der deutschen AlphaTauri Fahrerin. Ich lief runter in die Garage, wo die Autos meiner rothaarigen besten Freundin standen. „ Lea! Wo bist du?," rief ich, während ich die Garage durchsuchten. Ich hörte ein lautes deutsches Fluchen. Schnell lief ich dort hin und sah Lea, wie sie verzweifelt versuchte die Türen eines orangenen McLarens zu öffnen. Ich begann zu lachen:„ Du weißt aber schon, dass du zum schwarzen sollst, oder?" Lea brummte nur genervt und schlurfte mit der riesigen Kiste zum richtigen Auto, um die Kisten endlich einzuladen. Dann liefen wir gemeinsam wieder zu Lilly, dort räumten sie und Lea schließlich die letzten Möbel in den Möbelwagen. Das restliche Zeug war auch schon alles weg gepackt. Lilly und ich nahmen ihren orangenen McLaren 720S, während Lea den schwarzen 2020 Mercedes-Benz AMG. Der schwarze McLaren würde morgen ihr Bruder Jonas nach Monaco bringen, da er hier bei einem Freund war. 

La corsa della vitaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt