Treffen bei den Evans

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Wir betraten das Haus. Im Haus befanden wir uns in einem altmodisch eingerichteten Flur. Liliane Evans, stand neben der Tür, die scheinbar in die Küche führte. Ihre roten Haare mit den vereinzelten grauen Strähnen lagen ihr auf der rechten Schulter. Ihre smaragdgrünen Augen begannen zu strahlen, als sie uns sah, und in ihrem Gesicht erschien ein erlich, liebevolles Lächeln. 

Als Lilly Jacke und Schuhe aus hatte, was ich ihr gleichtat, zog Miss Evans ihre Tochter in eine zärtliche Umarmung. Sie murmelte irgendwas, was ich ich nicht verstand. Beide lösten sich von einander und Lilly's Mom kam auf mich zu und umarmte mich. 

„ Schön dich mal wieder zusehen Georgina! Als wir uns das letzte mal gesehen haben warst du noch so klein, gerade mal 13 Jahre alt. Sieh dich an! Jetzt ist aus dir eine richtige, schöne, junge Dame geworden!," begrüßte mich Liliane. Lilly und ich folgten ihr durch die Küche im das Esszimmer. Dort saßen drei Personen.

Lilly's Großeltern, Connor und Anna Evans, und eine junge Frau mit blauen Augen und blonden, welligen Haaren. Sie schien so in meinem und Lilly's Alter zu sein. Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Ich war mir sicher sie schon mal gesehen zu haben. „ Grandpa, Oma, Annabelle? Was macht ihr den hier?," fragte Lilly verdattert. „ Wir wollten nur deine Mutter besuchen und deine Cousine wollte aus Frankreich auch mal wieder her," erklärte Anna. „ Madrid! Oma, Madrid ist in Spanien nicht Frankreich. Ich wohne nicht mehr bei Dad und Maman," entgegnete die junge Frau.

Jetzt entdeckte mich Connor:„ Schön dich mal wieder zusehen, Georgina. Das letzte mal warst du noch kleiner. 13 Jahre glaube ich." Ich nickte lächelnd. Nachdem ich auch Lilly's Großeltern begrüßt hatte widmete ich mich ihrer Cousine und hielt ihr die Hand hin:„ Georgina Elen, Georgie reicht. Ich bin eine gute Freundin von Lilly und auch ihre Kollegin, wenn man es nicht ganz so genau nimmt." „ Annabelle Virginie Antoinete Ferreira, Anne reicht," entgegnete sie lächelnd. Den Namen hatte ich auch schon mal, wo gehört. Ich wusste bloß nicht woher. 

„ Was arbeitet ihr eigentlich? Lilly hat es bis jetzt nie so wirklich gesagt," fragte Connor nun wieder. Ich schaute unsicher zu Lilly, die tief Luft holte und dann sagte:„ Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht. Ich hatte euch ja mal erzählt das es eine Frauen Formel 1 gibt, oder? Jedenfalls sind wir beide dort Fahrerinnen. Und sind so Kollegen, wenn man es nicht zu genau nimmt, da wir bei zwei unterschiedlichen Teams fahren. Ich bei Redbull Racing und Georgie bei der Scuderia Ferrari." Die Augen der drei Besucher wurden groß. 

 Connor sah zu seiner Tochter:„ Du wusstest davon und hast nie etwas gesagt?" „ Lilly wollte es euch selber sagen," erklärte sie. Er wandte sich an uns und setzte zu sprechen an, als plötzlich ein Handy begann zu klingeln bzw. Musik begann zu spielen.

Wenn ich richtig lag war das „Est-ce que tu m'aimes" von GIMS. Ich hatte es schon mehrmals bei Felicy oder im Radio gehört. Annabelle suchte in ihrer Tasche nach wahrscheinlich ihrem Handy. Nach mehr als zwei Minuten hatte sie es endlich gefunden. 

Sie ging ohne auf das Display zu sehen ran:„ Bonjour, Ferreira." Der Anrufer schien etwas zu sagen und sie begann zu grinsen. Dann begann sie auf Spanisch zu reden. Ich schien die einzige zu sein die sie verstehen konnte, da alle verwirrt guckten. Bei Lillly wusste ich das sie es nicht konnte, aber beim Rest war ich mir nicht sicher. „ Bin gerade mit meinen Großeltern bei meiner Tante zubesuch. ... Ja, ich werde es ihnen irgendwann sagen. ...Was glaubst du warum ich Spanisch rede? ... Ich bin doch morgen wieder in Madrid bei dir, Toni! ...Den Videoanruf können wir heute Abend gerne machen. ...Ja. Ich hab gestern das Spiel von Samstag nach gesehen. Ihr hab super gegen Bilbao gespielt. Tolles Tor von dir in der 60 Minute. Ich bin stolz auf dich Toni. ...Wir reden später weiter, einverstanden? ...Ich dich auch," telefonierte Annabelle.  Sie steckte ihr Handy wieder in ihre Tasche. 

Lilly schaute mich bittend an:„ Ich hab kein Wort verstanden? Was hat sie gesagt?" Alle schauten mich erwartungsvoll an, während Annabelle eher panisch aussah.  

Ich allerdings bekam gerade die Erkenntnis. Am Samstag hatte der FC Barcelona ein Spiel gegen Atlético Bilbao gehabt und gewonnen. In der 60. Minute hatte Barcelona ihr erstes Tor geschossen. Toni, der Spitzname passte zu Antoine Griezmann. Der hatte soweit ich weiß auch das erste Tor für Barcelona geschossen. Jetzt wurde mir klar, woher ich den Namen Annabelle Ferreira und ihr Aussehen kannte. Annabelle war die Freundin von einem Fußballer. „ Ella es la novia de Antoine Griezmann! (Sie ist die Freundin von Antoine Griezmann!)," hauchte ich erschrocken, zu Annabelle's Glück auf Spanisch. Sie sah mich erschrocken an:„ Du kannst Spanisch? Können wir nachher reden? Sag den anderen bitte nichts." Ich nickte und lächelte sie beruhigend an. Sie lächelte dankbar zurück. 

Es ihre Sache, ob sie will das ihr es wisst oder nicht," erklärte ich, dummerweise immer noch auf Spanisch. Alle, außer Anne schauten mich fragend an. Dann verstand ich. „ Mist! Ich meinte sie soll euch sagen worüber sie telefoniert hat. Das geht uns nichts an," wechselte ich nun wieder Deutsche, da zumindest ja das mal alle konnten. 

Lilly und ich erklärten uns unseren Job. Als wir fertig waren fragte uns Anna, ob wir drei jungen Damen, den schon vergeben wären. „ Ähm...Ich habe niemanden," sagte Annabelle und sah unauffällig, unsicher  zu mir. Ich würde nichts sagen. Sie sollte entscheiden, ob ihre Familie davon wusste oder nicht. „ Also Georgie hat schon mal drei Verehrer," sagte Lilly grinsend. „ Wie bitte?!," ich sah Lilly verdutzt an. „ Ja Pierre, den Chauffeur und Charles," lachte die Rothaarige. „ Pierre ist wie mein großer Bruder, bei Max bildest du dir das nur ein und Charles und ich sind nur  bekannte. Außerdem was ist mit dir und Max Vestappen? Ihr schaut euch oft recht verliebt an, Lilly?,"  verteidigte ich mich und zog neckend eine Augenbraue nach oben. Lilly's Blick war düster, während ich sie triumphierend anschaute. Damit war das Thema dann auch beende, denn mal wieder wurden wir durch ein Handy unterbrochen. 

Diesmal ertönte aus meiner Hosentasche, der Formula 1 Theme Song, weshalb ich schnell ran ging. Diesmal sprach ich Französich, aber das dürften diesmal alle können. „ Hey, Petite! Ich kann dich leider nicht abholen. Es hat sich ein Termin reingeschoben, aber ich hab dafür gesorgt das du abgeholt wird. Du wirst schon wissen wer es ist," ertönte Pierre's Stimme. Ich nickte, ehe ich bemerkte das er mich nicht sah:„ In Ordnung Pierre. Dann wohl eher bis Morgen."Damit war das Telefonat beendet. 

Lilly's Blick viel auf eine Uhr und sie keuchte auf:„ Wir müssen schnell los! Der Flug Georgie!" Ich schaute nun auf die Uhr. Wir mussten wirklich los. Schnell verabschiedeten wir uns von allen. Bei Annabelle angekommen flüsterte ich auf Spanisch:„ Ruf an wenn du dein Telefonat mit ihm beendet hast. Wenn du zu müde bist, auch gerne morgen früh." Ich steckte ihr einen Zettel mit meiner Nummer zu. Sie lächelte:„ Mach ich." 

Als wir bei Max ankamen, fuhr er uns zum Heathrow Airport. Wir verabschieden uns und eilten mal wieder durch den Flughafen. Warum kamen wir auch immer zu spät? Gerade noch rechtzeitig kamen wir am Gate an und begaben uns auf unsere Plätze. 


Sorry das erst jetzt wieder was kommt. Das Unterstrichene ist Spanisch. Jetzt wisst ihr was ich im letzten Kapitel meinte, denke ich.

La corsa della vitaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt