14. Race Day

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02.05.2021 

Genervt öffnete ich meine Augen als, der Wecker mich aus dem Schlaf riss. Langsam schälte ich mich aus der Bettdecke und richtete mich auf. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich noch 2 Stunde  hatte, bevor ich zur Strecke musste, so wie immer. 

Ich zog mir Laufklamotten an, da ich vor dem Frühstück noch joggen wollte. Auch schnallte ich mir meine Schiene um, die ich endlich bald loswerden würde. Mit Kopfhörern, Handy und Zimmerkarte bewaffnet ging ich draußen zwanzig Minuten joggen. 

Bevor ich frühstückte, ging ich nochmal hoch in mein Zimmer duschen und schon meine Teamsachen anziehen. Zum Frühstück nahm ich nur ein bisschen Müsli,  da ich an Renntagen wenig aß und auch weniger im Bauch haben sollte. 

Nachdem Frühstück traf ich mich mit Camille in der Lobby. Gemeinsam wollten wir zur Strecke fahren. Während der Fahrt unterhielten wir uns über unsere Teamchallenge, die wir am Donnerstag aufgenommen hatten. Sie sagte, das sie meine Stimme einfach unglaublich fand. 

Als wir an der Strecke ankamen, sah ich in der Ferne Lils, die sich mit einer blondhaarigen, relativ kleinen Frau unterhielt. Ich verabschiedete mich von Camille und lief auf meine beste Freundin zu. Diese drehte sich jetzt in meine Richtung. 

„ Hey, guten Morgen Georgie! Schau mal wer sich das Rennen ansieht!," begrüßte sie mich mit einem Handschlag. Meine Aufmerksamkeit lag dann jedoch auf der Frau die ich aus der Ferne gesehen hatte und die Lilly auch zu meinen schien. 

„ Bonjorno Georgie!," lächelte Annabelle mich an. Ich lächelte freundlich zurück:„ Bonjour Anne!" Wir umarmten uns kurz. „ Was machst du den hier?," fragte ich, die momentan in Barcelona wohnhafte, Halbfranzösin. „ Nun, da ich die nächsten drei Tage nichts zutun habe, dachte ich mir, da Portugal nicht soweit weg von Spanien ist, könnte ich doch am Sonntag mal vorbeischauen. Glückwunsch zur Pole gestern. Ich habe mir die Übertragung angesehen," antwortete sie. 

Ich redete noch kurz mit den beiden Cousinen, ehe ich mich auf den Weg zur Box machte. Drinnen war aber außer den Mechaniker niemand, weshalb ich mich entschloss zu warten. Nach fünf Minuten betrat ein Mädchen im Ferrari Hoddie ebenfalls die Garage. 

Victoria-Virginia Petrini. Sie war in Imola für mich gefahren und damit hatte ihr Debüt gegeben. Momentan fuhr sie für DAMS in der Formel 2. Nach ihrer Super Performance in Imola, wo sie von P12 auf P6 vorgefahren war, hat sie auch gute Chancen nächstes Jahr in der Frauen Formel1 zufahren. 

„ Bonjorno Victoria. War in Imola eine unglaubliche Leistung von dir," lobte ich sie. Sie lächelte unsicher:„ Dankeschön! War aber auch ein bisschen komisch hier zufahren. Ich meine ich mache ja gerade erst mein Führerschein." Erst jetzt viel mir ein das sie ja erst 17 Jahre und 137 Tage, am Italien Grand Prix, alt war. 

„ Wow! Du hast Max Rekord als jüngster Renndebütant gebrochen! Und auch seinen als jüngster Fahrer der Punkte erzielt hat!," gab ich meine Ergebnisse preis. Die Halbfranzösin nickte:„ Ja, stimmt." Wir unterhielten uns kurz, ehe endlich Mattia und die anderen kamen. Wir besprachen noch letzte Dinge, bevor Camille und ich uns auf den Weg zur Drivers Parade machen mussten. Als die dann fertig war, machte ich mich auf den Weg in meinen Drivers Room, um mich für das Rennen fertig zu machen.  

Mit Rennoverall um die Hüfte ging ich dann zurück zur Garage. Auf dem Weg traf ich nochmal Anne, die mir viel Glück wünschte. In der Garage setzte ich mir den Helm auf und stieg in das Auto, um es raus in den Grid fahren zu können. 

Als mein Bolide auf der Pole stand, stieg ich wieder aus. Meine Trainerin machte noch ein paar Nacken und Reaktionsübungen mit mir, bis wir uns aufstellten und die portugiesische Hymne gespielt wurde. Pierre und Charles kamen auch nochmal zu mir und wünschten mir viel Glück. Danach ging alles ganz schnell. Wir Fahrerinnen stiegen in die Autos, die Mechaniker räumten alles zu Seite und die Menschen verließen den Grid. 

Dann ging es in die Formation Lap. Ich gab mein bestes meine Reifen auf Temperatur zu bringen.  Langsam fuhr ich auf meinen Startplatz.

Ich richtete meine gesamte Konzentration auf das Gaspedal, die Motorgeräusche um mich herum und vor allem auf die fünf Roten Lichter der Ampel. Als alle Erloschen waren, drückte ich das Gaspedal durch. Ich schaffte es mich gegen Lilly durchzusetzen und bliebt erste. 

In der Lagos versuchte Lilly außen an mir vorbei zu kommen, doch ich schaffte es mich gegen sie durchzusetzten und mich etwas abzusetzen, da sie jetzt Schwierigkeiten mit Lara bekam.

In der 36. Runde gingen meine Reifen zu Ende und ich musste zum zweiten Mal reinkommen. Ich kam hinter meiner alten Teamkollegin Lina Schubert im AstonMartin auf P10 wieder raus. Eine Runde später hatte ich sie und Lea, die sich gegenseitig um P8 gestritten hatten, überholt und war nun auf der Jagd auf die Alpine Fahrerin Carina Mecrovic. 

„ Du kannst etwas mehr pushen. Schau, aber auf deine Reifen! Brems in der Torre Vip früher. Lenk in der Lagos später rein...," nervte mein Renningeniur. Dauernd gab er mir Ratschläge, die nicht bringen würden. Nachdem er einfach nicht aufhörte, schrie ich irgendwann in den Funk:„ Meine Fres***! Halt doch endlich die Klappe! Ich weiß, was ich tue! Aber die ganzen Ratschläge und das Gelaber hilft gerade überhaupt nicht! Gleich verliere ich die Konzentration! Also Ruhe und lasst mich einfach mein Ding machen!" Als ich das gesagt hatte, wurde es tatsächlich still. Jetzt konzentrierte ich mich wieder auf den Alpine vor meiner Nase.

Den Alpine holte ich in der 44. Runde endlich ein und konnte mithilfe des DRS auf der Geraden überholen. Jetzt hatte ich 2s auf die anderen einzuholen.

In der 46. Runde hatte ich den Abstand auf die vordere 6 Fahrern wieder eingeholt und wurde, dadurch das Leny, Lara, Mérida und Seychelle Petrov, Lilly's Teamkollegin auch zu einem zweiten Pit Stopp rein kamen, auf P3 vorgespühlt. 

In der 60 Runde kam das Safety Car wegen eines Unfalls zwischen Luisa Stroll und Julia Fernadez raus, dies nutzte ich und ging nochmal auf Softs, da der Abstand zu Leny groß genug war. Nachdem die Reifen richtig warm waren und das Safety Car in der 64. Runde wieder rein kam fuhr ich dicht hinter Lilly her, die die Führung an Lara abgegeben musste.

 Beim Restart erwischte ich den Punkt besser, wie sie und konnte an ihr vorbei ziehen, auch Leny versuchte mit hindurch zu schlüpfen. Ich versuchte in Lara's Windschatten zu bleiben, um von meiner besten Freundin und der Mercedes Fahrerin hinter ihr loszukommen. 

In der 66. Runde wurde es nochmal verdammt knapp zwischen mir und Leny, doch ich schaffte es sie bis zur Start-Zielgerade hinter mir zulassen. In der gesamten Runde fuhr ich schneller, um nicht überholt zu werden. Kurz nach der Ziellinie gelang es Leny erst an mir vorbei zukommen. 

Ich war auf P2 ins Ziel gekommen. Auch hatte ich mir mit der Fahrt um mein Leben die schnellste Rennrunde eingebracht. Eine Runde mehr und Leny hätte mich geschnappt. Driver of the Day würde ich auch.

Völlig fertig stieg ich aus dem Auto aus und sprang in die Arme meiner Mechaniker und Mechanikerinnen. Nachdem ich von den beiden Mercedes Fahrerinnen beglückwünscht wurde zog ich mir den Helm aus. Ich fuhr mir durch die Haare, um sie wenigstens etwas zu entwirren. Bis Leny mit dem Interview fertig war, trank ich etwas und setzte meine Kappe auf. 

„ Georgina. Gestern bist du in jeder Qualifyingsession nur eine Schnelle Runde gefahren und hast dir trotzdem die Pole geholt. Jetzt hast du das Rennen auf P2 beendet. Herzlichen Glückwunsch! Bist du mit der Leistung so zufrieden oder hast du dir mehr erhofft?," wurde ich gefragt. „ Och bin begeistert von der Leistung. Unser Auto ist auf der Strecke eigentlich ziemlich schlecht, was man bei Camille gut gesehen hat. Normalerweise denke ich, wäre für uns nichtmal ein Podiumsplatz in Reichtweite gewesen. Insofern hab ich wirklich das Maximum aus dem Auto rausgeholt," antwortete ich.  

Als die Interviews, der ersten drei um waren, warteten wir im Cool Down Room bis wir aufgerufen wurde. Ihr unterhielten uns über das Rennen und sahen uns noch mal Highlights an. 

Ich wurde nach Leny aufgerufen und ging raus zur Siegerehrung. Vor die Preise gebracht wurden, hörten wir die britische und deutsche Hymne. Ich tat so, als würde ich einen Schluck von dem Champus trinken, nachdem wir uns mit damit abgespritzt hatten. Ich mag ihn nicht. Der schmeckt widerlich.

Gleich als ich die Interviews abgeschlossen hatte und das Rennen der Jungs vorbei war, machte ich mich auf den Weg zum Hotel, wo ich nach einem Abendessen und einer Dusche ins Bett fiel. Innerhalb weniger Minuten war ich eingeschlafen. 

Sorry das erst jetzt wieder ein Kapitel kommt. Ich wollte es letzte Woche eigentlich schon hochladen hatte mal wieder aber total viel Programm. Ich hoffe es gefällt euch. 

La corsa della vitaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt