II

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Es ist bereits am dämmern als der 17-Jährige am Bahnhof ankommt, er wollte sich zwar Zeit lassen, zu viel dann aber doch nicht. Naja, was geschehen ist, ist nunmal geschehen. Axel erkennt schell den schwarzen Firmenwagen seines Heimes, mit zitternden Beinen geht er auf diesen zu, wie gerne würde er nun Cannabis konsumieren um etwas runter zu kommen. Aber dann würde die Person die im Wagen sitzt dies sehen, sein Heim weiß zwar wahrscheinlich eh schon, dass er Drogen einnimmt aber Axel hat noch die kleine Hoffnung dass es um etwas anderes geht also will er es nicht extra auf's Spiel setzen. Er steigt zum Mann in das Auto, die Haare vom Mann sind rosa gefärbt und sein Rosenparfum ist im ganzen Auto verteilt so dass es nahezu unmöglich ist dieses nicht zu riechen. Axel schaut stillschweigend das Handschuhfach an, er ist nervös, sehr sogar. Er ist es zwar gewöhnt von Heim zu Heim gereicht zu werden wenn herauskommt, dass er nicht wirklich legale Sachen in sein Zimmer hat, doch zum ersten mal seit langen füllt er sich in einen heim wohl und nun hat der Rotschopf etwas Angst dieses wieder zu verlieren. Marluxia, dies der Name des Erziehers der neben Axel sitzt tippt mit seinen Händen leicht auf's Lenkrad, er schaut Axel nicht an, dies tut er nur selten wenn beide gemeinsam in einen Zimmer oder sonstigen sind. „Wo waren wir denn so lange?" erkundigt sich die kühle Stimme des Mannes, Axel zuckt mit seinen Schultern, doch mit den Wissen, dass Marluxia solange nachhaken wird bis er die Wahrheit sagt, also rückt Axel doch  lieber freiwillig mit dieser raus: „Ich hab mir absichtlich etwas Zeit gelassen, ich war nervös und hatte etwas Angst davor hierher zu kommen!" „Angst? Wovon? Du weißt doch wahrscheinlich eh schon was auf dich zukommt." Axel nickt, er redet ungerne mit Marluxia, er würde es nie zugeben doch der Erzielt macht ihm etwas Angst, er ist nicht so liebevoll wie die Anderen sondern ernst und scheint oft etwas selbstverliebt zu sein. Esseiden Larxene ist mit im Raum, dann ist er immer ganz lieb und offenherzig. Selbst ein Blinder würde erkennen, dass Marluxia etwas von der neunzehnjährigen möchte, doch Larxene lässt sich meistens darauf ein. Anscheinend hat niemand von den anderen Erwachsenen da etwas gegen. Axel lehnt sich im sitz zurück, ihm kann es ja egal sein, er interessiert sich ja eh nicht für so etwas belanglosen wie Liebe. Froh darüber, dass Marluxia während der Fahr kein einziges Wort gesprochen hat steigt Axel aus den Wagen und wird an der Tür direkt von den Heimleiter erwartet, Marluxia hat ihm scheinbar kurz vor angekommen eine Nachricht geschickt *Dass hat er also auf seinen Handy gemacht!* denkt sich Axel und geht leicht gebeugt am gutgebauten Mann vorbei. Dieser folgt Axel wie ein Schatten in sein Büro und lässt sich in diesen auf seinen ledernen Stuhl nieder, ein klägliches seufzen entrinnt seinen Lippen als er die große Schublade seinen Schreibtisches öffnet und aus dieser mehrere Sachen rausholst die Axel nur all zugut kennt. Er beginnt sich über seine Schläfen zu streichen und somit seinen Puls etwas zu regulieren. *Ax, ganz ruhig! Du hast damit gerechnet. Es ist nichts neues für dich, jetzt kommt erstmal das Gespräch warum Drogen nicht gut für dich sind und dann die Ansprache, dass du leider Gottes in ein neues Heim ziehen musst.* gedanklich rollt Axel mit seinen Augen, er hat garnicht mitbekommen, dass der Heimleiter bereit begonnen hat mit ihm zu sprechen, erst all dass genervte  Räuspern ertönt verschwindet Axel aus seiner Gedankenwelt und landet wieder im hier und jetzt „Entschuldigung, ich habe nicht zugehört! Würden sie sich bitte wiederholen?" „Axel ich sagte dass ich es bedauerlich finde! Ein so wohlerzogener junger Man wie du es bist, nimmt Drogen und nutzt sein Heimzimmer um diese zu verstecken? Du bist noch nicht lange hier hast aber schon gegen soviel regeln verstoßen und sei es dass einfache verschwinden ohne dich abzumelden! Es tut mir leid es dir sagen zu müssen aber du kannst nicht hierbleiben." Axel nickt „War mir eh klar! Immerhin bin ich es gewohnt umzuziehen, wo geht's denn diesmal hin?" „Ax, begreifst du es denn nicht? Ich weiß dass dein Leben nicht leicht war und du schon oft von Heim zu Heim gezogen bist, doch ist es dir nicht langsam leid? Du verbaust dir dein komplettes Leben! Ist dir denn nicht klar was die Drogen mit deinen Körper machen?" „Doch schon..." „Und warum tust du dass denn noch? Ax, du warst...nein, du bist wie ein Sohn für mich, doch ich kann dich nicht hier behalten! Ich hätte dir doch geholfen, wieso bist du nie zu mir gekommen?" Axel schweigt, er weiß, dass er nicht gezwungen ist Antwort zu geben. „Du fragtest wo es hingeht...du gehst in die Stadt zurück aus welcher du grade gekommen bist! In Twilight Town gibt es noch ein anderes gutes Heim welches ich finden konnte...und welche dich auch noch nimmt! Tu mir einfach nur den Gefallen und gerate nicht auf die schiefe Bahn!" „Tu ich schon nicht, ich hab mein Leben doch soweit gut im griff!" „Ja, dies hast du! Ich mein ja nur. Dann beginn mal deine Sachen zu packen, ich weiß zwar nicht wo du übernachten willst aber dein Zug geht erst morgen und wir dürfen dich leider nicht hierbehalten...du hast schon Glück, dass wir die Polizei nich eingeschaltet haben..." Axel nickt, steht auf und verlässt den Raum. Die Blicke der anderen Heimkinder liegen auf ihm, sie ziehen den Rotschopf runter wie Millionen Tonnen an Stahl.

My second chanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt