Kapitel 5

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♠Mikis♠

Ich sehe mich vorsichtig um. Mir gefällt das Zimmer. Was mir nicht gefällt ist, dass es so leer ist. Mir fehlen meine Sachen. Bücher, Poster, meine Spielkonsole.

Spielkonsole! Nein! Jasper wollte mich doch besuchen. Oh nein. Was ist wenn er da war und gesehen hat was passiert ist? Woher soll er jetzt wissen wo ich bin?

Ich springe vom Bett und renne aus meinem neuen Zimmer.

"Dad. Ich muss Jasper Bescheid sagen. Wir wollten uns heute treffen", rufe ich in die Küche, wo Dad gerade den Rest des dreckigen Geschirr von seinem Arbeitskollegen spült.

Es war hier wirklich dreckig. Dad mag sowas nicht. Er war schon immer derjenige der alles sauber gehalten hat. Naja außer mein Zimmer, das war auch nie dreckig. Mein anderer Vater hat das immer genervt, dass Dad ihm immer gesagt hat dass er seine Sachen aufräumen soll, weil er keine Lust hat ihm dauernd hinterher zu räumen.

Ich glaube fast, dass genau das ihn so genervt hatte, dass er uns verlassen hat. Ach, keine Ahnung. Ich war fünf als er ging und hatte eh nie was von ihm.

Dad winkt mit seinem Geschirrtuch vor meiner Nase herum.

"Wie wäre es wenn wir einkaufen gehen und Jasper von unterwegs aus anrufen und fragen ob er mit möchte? Du kannst aber auch hier bleiben wenn du magst, ich schätze das Alles hat dich ganz schön mitgenommen, es ist also okay, wenn du nicht mit willst. Aber ich sollte auf jeden Fall einkaufen gehen. Wir brauchen dringend ein paar Dinge."

"Nein, lieber nicht, ich will lieber mitgehen." Die Bude ist mir noch zu fremd und was, wenn dann gerade dieser Blair kommt? Ne danke.

Dad nickt, stellt die letzte Tasse zum Trocknen in das Abtropfgitter und trocknet sich die Hände an einem der Geschirrtücher ab die dort hängen.

Nachdem Dad seinen Geldbeutel und Schlüssel eingepackt hat verlassen wir das Zimmer durch den Flur der zum Empfang führt.

"Junger Mann, das nennt sich Datenschutz, ich darf es dir nicht sagen", höre ich den Empfangschef Paul sagen und linse neugierig um die Ecke um zu sehen mit wem er spricht. Denn Dads Auto parkt auf dem Angestellten Parkplatz, da ist der Ausgang in die andere Richtung.

"Aber, aber bitte, er ist doch mein bester Freund und ich weiß nicht wo er ist. Da wo er wohnt...."

Ich ziehe an Dads Shirt und zeige zu Paul, bevor ich losrenne und kurz vor Pauls Tresen zum Stehen komme, wo ich dann Jasper in meine Arme ziehe.

"Oh Gott dir geht es gut. Ich hatte solche Angst. Euer Haus ist einfach abgebrannt. Ich wollte nur wie ausgemacht zu dir kommen und musste dann das sehen. Es tut mir so leid. Es tut mir so leid Mister Dimou."

Dad legt seine Hand auf Jaspers Schulter und drückt sie leicht.

"Danke dir Jasper. Und danke, dass du du für Mikis so ein guter Freund bist."

Jasper grinst meinen Dad an so wie er es immer tut und nickt heftig.

"Das bin ich gerne."

"Gut, dann...möchtest du mit uns mit? Wir müssen ein paar Dinge einkaufen die uns jetzt fehlen."

"Ja gerne." Dann lächelt Jasper mich an und zieht dieses mal mich in seine Arme während Dad Paul erklärt, wer Jasper ist und er ihn gerne stets in meine Richtung schicken darf. Mein Dad ist der Beste.

"Also los, dann lasst uns gehen", scheucht er uns Richtung Hinterausgang, nachdem er Paul noch mal zugenickt hat.

Bevor wir an der Mall ankommen, hält Dad kurz bei einer Versicherung. Jasper und ich bleiben im Auto sitzen und warten.

"War es sehr schlimm?", fragt Jasper und ich nicke.

"Ich hatte große Angst und der Rauch brannte in meinen Augen und ich musste husten. Tom und ich kamen aber raus, bevor alles explodierte. Dann wurden wir zu Dad gebracht, nachdem man uns kurz untersucht hatte."

"Oh man, das ist scheiße. Und jetzt hast du ja gar nichts mehr. Das ist noch beschissener. Wo werdet ihr wohnen? Darf ich dich da besuchen?"

"Willst du mich überhaupt besuchen wenn ich gar keine Konsole mehr habe?", frage ich ihn trotzig, dabei weiß ich eigentlich, dass er nicht nur zum zocken zu mir kommt. Ich bin so blöd.

"Nein, es tut mir leid, das wollte ich nicht fragen. Ich weiß dass du auch so zu mir kommen würdest."

"Ist okay. Du bist gerade einfach mies drauf, das versteh ich. Wäre ich sicher auch an deiner Stelle. Mach dir keinen Kopf."

"Danke." Jasper ist echt ein guter Freund.

Die Autotüre öffnet sich und Dad steigt wieder ein.

"Hat alles geklappt?"

Ich bin ja nicht doof. Dad hat bestimmt den Brand gemeldet, wegen unseren Sachen, da gibt es so eine Versicherung die nach einem Brand einen bestimmten Betrag zahlt. Doch wie genau das funktioniert weiß ich nicht.

"Das sehen wir dann. Je nachdem was der Brandermittler herausfindet. Ich habe zig Formulare ausgefüllt." Dad wirkt etwas angespannt, aber das ist immer so, wenn er Papiere unterschreiben muss.

"Okay."

Als wir in der Mall ankommen, gibt Dad mir Geld, damit ich mir ein paar Bücher und was zum Anziehen kaufen kann. Dad meinte es sei besser wenn ich es selber mache, denn nur ich wüsste was mir gefällt. Dafür kauft er die Dinge ein die wir zum Leben brauchen. So Zahnbürsten und Shampoo und wohl auch Lebensmittel und Getränke, sowas alles eben.

Und da ich schon mein ganzes Leben hier lebe und schon sehr oft in dieser Mall war, weiß ich auch genau wo ich hingehe.

Jasper begleitet mich den ganzen Einkauf lang, hilft mir beim Tragen und lenkt mich ab. Und trotz des schrecklichen Tages, endet mein Tag dann doch noch ein wenig angenehmer.

Nachdem wir fertig sind und noch was gegessen haben, fahren wir Jasper nach Hause und dann zurück zum Resort.

Eigentlich wäre es ja voll cool für immer im Resort zu wohnen. Schwimmbad, Spielplatz, Reithalle....alles hat man in der Nähe. Vielleicht können wir ja auch hier bleiben. Das würde ich mir wünschen..  

Resort de la Pheya 13 - MikisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt