9. P. Aron×D. Beganovic

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!!Tw Panikattaken!!

Mal wieder war ich verarscht worden. Und diesesmal auchnoch richtig böse. Ich hatte ihm das alles geglaubt. Vielleicht sollte Dino lieber Schauspieler als Rennfahrer sein. Vielleicht sollte ich aber auch nichtmehr fahren und mir lieber einen Blindenhund anlegen. Oder eine Sonnenbrille, damit ich mich nichtmehr blenden ließ.

"Paul, sicher das du keinen Hunger hast?", hörte ich Ralf jetzt zum hundertsten mal fragen. Ich gab keine Antwort. Ich wollte nichts essen. Ich wollte einfach nur auf meinem Bett liegen und mir traurige Liebeslieder anhören. Und mich über meine eigene Dummheit aufregen. Warum hatte ich überhaupt geglaubt ich würde ihm irgendwas bedeuten?

"Paul unser Flieger geht in drei Stunden, komm jetzt raus oder ich trete die Tür ein", drang Ralfs Stimme deutlich zu mir. Wir müssten nach Italien. Videos für Prema drehen, Fotoshootings, und Teambuilding Aufgaben und Aktivitäten und so. Und ich würde Dino wiedersehen. Und auch alle anderen. Alle wegen denen ich die letzten zwei Wochen nur geheult hatte.

Irgendwie hatte ich mich dann doch aus dem Bett gequält und mich von Ralf an den Flughafen fahren lassen. Er hatte darauf bestanden mit zu kommen, damit ich nicht alleine war. Ich war ihm dafür unglaublich dankbar. Ich hätte es nicht überlebt so alleine.

Jetzt im Flugzeug kamen alle Erinnerungen wieder hoch. Wie sie mich alle hintergangen hatten. Drei Monate waren Dino und ich zusammen gewesen und ich hatte wirklich gedacht er liebte mich auch.

"Das war nur eine Wette", lachte er mich an. "Wie eine Wette?", gab ich fassungslos zurück. "Wette eben, wenn er drei Monate mit dir zusammen ist und dir dann das Herz bricht bekommt er was", lachte jetzt auch Arthur. "Was bekommst du?", fragte ich zu Dino gerichtet. "Er bekommt eine Tafel Schokolade", mischte sich jetzt auch Sebas ein. "Du hast für eine Tafel Schokolade so mit mir gespielt?", stotterte ich nah an den Tränen. "Du dachtest ernsthaft das wäre was ernstes?", grinste er böse. Wie dumm ich mir in diesem Moment vorkam. "Keiner von uns ist Schwul, wir sind Rennfahrer, du glaubst doch nicht ernsthaft das es einer von uns mit einem Typen treiben würde und schon garnicht mit dir", lachte Arthur jetzt erneut. Jetzt lachten sie alle. Sie lachten mich aus. Weil ich auf Dino stand. Und dabei dachte ich ich hätte ihn gekannt. Während mir Tränen über die Wangen liefen rannte ich raus. Ich hasste sie. Alle.

An diesem Abend hatte ich verstanden warum Oscar und Robert niemandem von ihrer Beziehung erzählt hatten. Alles war an diesem Abend in mir kaputt gegangen. Und vorallem ich.

"Paul, alles wird gut", flüsterte Ralf an mein Ohr, da ich bei den Gedanken wieder angefangen hatte zu weinen. "Ja, ja das wird es", versuchte ich als erstes mir Mut zuzureden. Aber es half nichts.

Als ich jetzt vor dem Gebäude stand kam alles nochmal zurück, aber stärker, und länger. Ich wusste nicht ob ich diesen Erinnerungen standhalten konnte. Meine Hände begannen zu zittern und mein Atem ging schneller. Leicht spürte ich Ralf neben mir, welcher meine Hand an seine Brust hob, um meinen Atem wieder zu verlangsamen. Als ich es mehr oder weniger geschafft hatte drückte er mich fest an sich. "Es tut mir so leid Paul, so unendlich leid. Aber geb nicht auf, bitte, sie haben nicht verdient gegen dich zu gewinnen", flüsterte er nah an meinem Ohr und ich nickte nur langsam. Ich wollte sie nicht gewinnen lassen. Aber ich wusste das ich alleine auch nicht gewinnen würde.

Als wir den großen Gemeinschaftsraum betraten sah ich sie sofort. Dino, Arthur und Sebastian standen gegenüber an den Fenstern und schauten jetzt auch zu mir rüber. Sofort schaute ich weg was sie zum lachen brachte. Ralf steuerte jedoch schon auf Dennis zu, weshalb ich diesem einfach folgte.

"Hi Paul", begrüßte er mich als ich ebenfalls bei ihm angekommen war. "Hallo", gab ich nur leise zurück, ich hatte ja keine Ahnung wer die Wette alles geplant hatte oder mitgemacht hatte.

Wir hatten den halben Tag jetzt schon hinter uns wofür ich auch wirklich dankbar war. "Ihr stellt euch jetzt alle eng zusammen, damit wir ein Gruppenfoto machen können", wurden wir angewiesen, und sofort traten alle einen Schritt weg von mir. "Achtung, vielleicht will er ja was von euch", lachte Arthur jetzt. Sofort stiegen mir wieder Tränen in die Augen. "Er könnte dh ganz da hinten in die Ecke, hinter alle, sodass man ihn nicht sieht", schlug Sebastian vor, was mich noch mehr verletzte. "Sagmal habt ihr sie noch alle", mischte sich Dennis jetzt ein. "Ouhhh war er mit dir im Bett?", fragte Arthur sofort. "Nein! Und selbst wenn, würde es dich absolut nichts angehen", antwortete Dennis erstaunlich ruhig. Das schien auch Arthur zu verunsichern. "Fuck, du bist auch schwul", rief er dann jedoch aus. Dennis sagte nichts dagegen, was Arthur nur aufstöhnen ließ. "Ich habs hier doch nur mit bekloppten zu tun", fluchte er weiter. "Dino, willst du Paul nichtmal deine Schokoladentafel zeigen?", schoss Arthur jetzt jedoch sofort wieder zurück. Eigentlich hatte ich mich längst aus der Gefahr gedacht, scheinbar war dies jedoch nicht so. Als Dino dann tatsächlich in seiner Tasche rumkramte drehte ich mich einfach um und rannte aus dem Raum. Ich spürte wie Panik in mir aufkam und entschied mich für das Bad. Kaltes Wasser lenkte angeblich die Sinne von der Panik ab.

Bis zum Wasser kam ich jedoch nichtmehr da ich kaum in dem Raum angekommen auf den Boden sank und zu heulen begann. Stumme Tränen liefen über meine Wangen und verschleierten meine Sicht. Vorsichtig lehnte ich mich an eine Kabinentür an. Meine Hände begannen zu zittern und mein Atem wurde schwerer. Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, dabei schlug mein Herz als würde es gleich aus meiner Brust herausspringen. Alles begann wehzutun und mein Kopf wurde schwerer. Meine Ohren dröhnten, weshalb ich die Person die reinkam auch erst garnicht bemerkte. Stattdessen schlang ich meine Arme jetzt um meine Beine und bohrte meine Finger in meine Haut um die Realität nicht zu verlieren.

Das eine Person da war merkte ich erst als er sich vor mich kniete. Erst war ich davon ausgegangen das es Ralf war, jedoch schoben sich jetzt braune Haare in mein Sichtfeld. Dino. Die Anwesenheit des Schwedens ließ mich noch panischer werden. Warum war er da? Wollte er mich verprügeln? Oder Fotos von mir machen? Oder mich auslachen? Oder alles?

Ich merkte wie mir schwindelig wurde. Das schnelle Atmen hatte meinen Kreislauf durcheinander gebracht. Dino schien das jedoch irgendwie zu merken, denn er setzte sich neben mich und zog mich auf seinen Schoß. Er versuchte meine Hände zu lösen, was ich jedoch nicht zuließ. Warum war er überhaupt hier? Er war doch der Grund hierfür.

Als er merkte das ich meine Hände nicht löste, begann er mir langsam gegen meinen Nacken zu pusten. Ich war mir nicht sicher was er wollte, ich sah das er redete, verstand aber kein Wort. Er legte seine Arme um mich und drückte meinen Rücken gegen seine Brust. Jetzt verstand ich auch was er wollte. Er versuchte mir zu zeigen wie ich meinen Atem verlangsamen sollte. Er versuchte mir zu helfen.

Irgendwie schaffte ich es tatsächlich meinen Atem zu verlangsamen und auch das drückende Gefühl keine Luft zu bekommen verschwand. "Alles ist gut Paul", flüsterte er an mein Ohr. Immerwieder.

Da ich jetzt jedoch wieder in der Realität angekommen war, spürte ich auch wie fest meine Finger eigentlich in meine Haut bohrten. Vorsichtig löste ich sie und schaute auf das Blut das langsam aus der Wunde sickerte. Bevor ich reagieren konnte legte Dino seine Hände darüber und drehte mich dann leicht zu sich. In seinen Augen konnte ich auch Angst sehen. Große Angst. Und dann begann er einfach zu reden.

"Paul es tut mir unendlich leid. Ich wollte das nie, ich liebe dich, wirklich. Aber ich wusste wie Arthur darauf reagiert und war mir nicht sicher ob alle so sind. Und deshalb habe ich der Wette zugestimmt. Ich wollte wenigstens für drei Monate dir nah sein. Und du kannst mir glauben wenn ich sage das ich alles tun würde damit du mir eine zweite Chance gibst" "Küss mich", antwortete ich. Erst schaute er mich verwirrt an, kam dem eben Ausgesprochenen dann jedoch nach.

Als seine Lippen auf meine trafen explodierte ein kleines Feuerwerk in mir. Ich wusste das Dino es ernst meinte. Das spürte ich. "Du bekommst eine zweite Chance", flüsterte ich und verband unsere Lippen erneut. Ich konnte spüren wie er in den Kuss hineinlächelte. Es war die richtige Entscheidung.

Malwieder Dino und Paul, diesmal mit Happy End. Ich liebe die beiden einfach, alleine aber auch zusammen.

Wünsche sind willkommen :)

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