Ich lebe allein mit meiner Mutter. Mein Vater war verschwunden, als ich geboren wurde, und seit dem hasse ich ihn. Er hat mich und meine Mutter verlassen. Ich weiß jedoch nicht wen ich mehr hassen soll, mich oder meinen Vater.
So ging es mir schon seit ich wusste, dass er wegen mir ging. Dauerhaftes hin und her, einfach nur belastend. Meine Mutter arbeitete nur und hatte keine Ahnung wie es mir ging. Vom Kindergarten an hatte ich keine Freunde. Ich hatte nur mich, mich allein. Andere spielten auf dem Spielplatz mit ihren Freunden und ich, ich die ausgegrenzt wurde, die bereits im Kindergarten beschimpft wurde, weil ich keinen Vater hatte, war allein.
Ich hatte es damals nicht wirklich realisiert, es ging über Jahre hinweg, ich dachte es sei normal. Ich stand jeden Tag um sieben auf machte mir selbst ein Pausenbrot, legte es in mein kleines, schwarzrotes Täschchen und machte mich auf dem Weg zum Kindergarten. Erst am Abend, als der Kindergarten zusperrte und ich die Letzte war, packte ich meine Sachen zusammen und ging nachhause. Ich wollte nicht das jemand sieht, dass mich niemand brachte und holte.
In der Volksschule lernte ich alleine und brachte gute Noten, doch meine Mutter würdigte sie noch nicht einmal mit einem Blick. Jahre lang ging es so, bis meine Mutter zum ersten Mal seit mein Vater weg war, jemanden mit nachhause brachte...
Ich kam gerade von der Schule. Ich war in eben in der 8 Klasse. An dem Tag war ich 15 geworden. Doch ich hatte keinen einzigen Geburtstag gefeiert, es war mir egal, weil ich es nicht kannte. Mir wurden nur Fragen gestellte warum ich nie eine Party schmiss, aber ich sagte nur darauf, dass ich keine Lust dazu hatte. Den wahren Grund erzählte ich keinem.
Ich öffnete die Haustüre, ging in mein Stockwerk und ließ mich auf das Bett fallen. Ein Schluchzen überkam mich. Es war bereits 17 Uhr und hatte kein Bissen gegessen. Mein Magen tobte schon wie verrückt, aber wir hatten kaum etwas zu essen, wenn ich nicht Geld aus der Geldbörse meiner Mutter stahl um den Kühlschrank wieder aufzufüllen. Es lief immer so ab, doch mittlerweile war ich sehr dünn geworden und trug nur noch riesige Sachen, dass es niemand merkte.
Ich ging ins Bad, machte meine langen, lockigen, braunen Haare aus dem Dutt und band mir stattdessen einen Zopf. Meine Haare gingen mir bis zu meinem unteren Rücken. Sie waren so lang, weil ich noch nie bei einem Friseur war, aber ich musste gestehen, dass ich es auch nicht wollte. Mir gefiel meine Löwenmähne.
Ich bewegte mich die Treppen unseres riesigen Hauses herunter und sah meine Mutter in der Küche. Geschockt sah ich sie an. Mir blieb der Mund offen stehen, als ich neben ihr einen Mann und offensichtlich sein Sohn sitzen sah.
Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist. Ich Träume, oder?
„Ben, darf ich dir vorstellen, das ist meine Tochter Layla." lächelte sie in sich rein.
Der braunhaarige Mann winkte mir zu.
„Hallo, Layla ich bin Ben und das ist mein Sohn Nate."
Der Typ, der ganze Zeit mit geneigtem Kopf zum Tisch gerichtet war, hieß also Nate. Auf einmal sah er mich an. Ich war geschockt als ich seine eisblauen Augen sah. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Er musste etwa 16 sein.
„Layla?" sah mich meine Mutter mit einem besorgte Blick an.
„Ja, was gibts?" antwortete ich ihr schnell.
„Ben und ich sind zusammen und sie werden bei uns einziehen."
„Okay." antwortete ich nur drehte mich um und ging.
Mir war es um ehrlich zu sein wirklich egal, denn ich komme sowieso so spät nach Hause, dass ich nur mit ihnen in einem Haus schlafen muss und mehr auch nicht. Ich kam von meinem Box Training, wovon meine Mutter natürlich nichts wusste.
Ein halbes Jahr später
Ich und Nate vertragen uns super und überraschender Weise war er nett zu mir. Ben hingegen wurde von Monat zu Monat immer komischer. Es war traumatisierend genug, dass man durch das ganze Haus hören konnte, wenn meine Mutter und Ben miteinander Sex hatten, doch starrte er mich nach einer Zeit immer wieder so komisch an. Auch wenn ich kaum zuhause war, war es ekelerregend. Allein schon von der Vorstellung muss ich Kotzen.
Ich hatte Angst vor ihm. Dieser Blick er war so Dunkel. Ich dachte er wäre eine gute Seele, doch darin täuschte ich mich gewaltig. Ich war Männer in meinem Umfeld nicht gewohnt und daher waren sie für mich auch schlecht einzuschätzen. An dem Bett meiner Mutter hingen Handschellen und es lag eine Peitsche und alles mögliche an Sexspielzeugen herum, womit ich rein gar nichts anfangen konnte außer Angst zu bekommen. Jede Nacht ertönten schmerzende Schreie aus dem Zimmer meiner Mutter und es klang nicht wirklich normal.
An einem Tag war Ben weggefahren und ich bemerkte wie meine Mutter sich im Bad umzog. Als sie das Kleid über sich drüber zog, sah ich blaue Flecken ohne Ende. Schnell platzte ich hinein, woraufhin sie leicht aufschrie. Ich schnappte mir ihr Handgelenk und brachte sie zum Reden. Sie wollte mir doch nichts darüber sagen. Sie versuchte mich bloß zu beruhigen. Irgendwann reichte es mir.
Sofort stürmte ich zu Nate ins Zimmer.
„Was haben diese blauen Flecken an meiner Mutter zu bedeuten!"
Nate zuckte vor Schreck zusammen.
„Ich- Ich..."
„Sag schon!" schrie ich ihn an.
Ich war noch nie so wütend. Meine Mutter war zwar nicht die beste und verzeihen konnte ich ihr meine Vernachlässigung auch nicht, aber verdient hat das niemand!
Er schwieg. Ich bemerkte seine Angst, doch vor wem? Vor mir? Ganz bestimmt nicht. Warum sollte er auch? Als Ben nachhause kam hörte ich wie meine Mutter zu ihm flüsterte. Mir war das zu bunt und verschwand in meinem Zimmer.
Warum tat sie sich das an?
Meine Mutter hatte Nachtschicht und Nate war Feiern, also war ich allein mit Ben. Dieses Monster, ich hegte so viel Hass gegen ihn, das konnte man sich gar nicht vorstellen. Wie konnte er mir meine Mutter schlagen?!
Mitten in der Nacht hörte ich wie jemand die Treppen hoch kam. Ich war gerade dabei mich schlafen zu legen. Mein Herz raste. Ich kuschelte mich so fest wie möglich in meine Decke. Was soll ich tun? Werde ich jetzt sterben? Auf einmal war es ruhig, totenstille...und dann stieß jemand die Tür auf...
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Torn
Romance𝙏𝙒: Panikattaken Selbstmordversuch Straftaten Sex Dominanz Alkoholkonsum Drogenkonsum Er flüsterte mir ins Ohr „Ich bin mir sicher er wird dir gefallen." Ich zerrte an den Handschellen, doch konnte ich nichts an meiner Situation ändern. Er riss...