Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Es war Nate. Er zog mich in eine innige Umarmung. Ich genoss seine Nähe. Er war das einzige was mir fehlte.
„Du hast mir gefehlt." gab ich zu.
Mich sahen wieder alle Mädchen an, als würden sich mich gleich zerfleischen wollen, doch es war mir egal.
„Du mir erst Kleine." antwortete er lächelnd.
Auch wenn ich diesen Spitznamen hasste, ließ ich es zu. Er war wie ein Bruder für mich und ich hatte ihn so lange nicht mehr gesehen.
Er gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Du hast dich verändert Layla." sagte er beschämt.
„Hey! Es war nicht deine Schuld!" schimpfte ich laut mit ihm.
Er hatte mich das letzte mal gesehen, als ich nur mit einer Decke, komplett blutüberströmt aus dem Haus getragen wurde.
Er umarmte mich noch einmal fest, bevor er fragte warum ich überhaupt hier war.
„Ich bin zu meinem Vater gezogen und werde bald hier zur Schule gehen." erklärte ich ihm glücklich.
„Das freut mich, du siehst schon viel Glücklicher aus, als am Anfang." sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich spürte den eisigen Blick von Chris, der offensichtlich nicht gerade erfreut war.
„Komm mich doch mal besuchen." sagte ich trotz der Blicke von Chris.
Nate nickte, umarmte mich nochmals bevor er sich zurück zu seinen Freunden setzte.
Chris zog mich aus dem Raum und schleppte mich in eine kleine Kammer.
„Was soll das?!" sagte er vor Wut.
„Ich hätte da auch eine Frage, warum hast du mit dieser Schmidt geschlafen?" stellte ich ihm eine Gegenfrage.
„Ich habe nicht mit ihr geschlafen." sagte er mit einem dunklen Blick.
„Klar, was denn sonnst?"
„Ich habe sie gefickt und sie versteht es nicht, dass mir so etwas nichts bedeutet." sagte er mit einer beängstigend dunklen Stimme.
Ich musste Schlucken.
„Arschloch." entfloh es mir aus dem Mund und ich lief aus dem Raum und aus der Schule.
Ich setzte mich auf eine Treppe und zündete mir eine Zigarette an. Wie kann einem so etwas nichts bedeuten? Damit bestätigte wieder mal jemand meine Theorie, dass Männer alle gleich sind. Ich lehnte mich gegen eine Wand und beruhigte mich.
Warum interessiert es ihn überhaupt, was ich mit Nate zu tun habe?
Die Tür ging auf. „Layla!" sagte er mit seiner rauen Stimme.
„Was ist los?" fragte er mich und hockte sich vor mir hin.
Ich schwieg und starrte nur meine Zigarette an.
„Layla!" sagte er etwas lauter.
„Alle Männer sind gleich." sagte ich kalt.
„Wie meinst du das?" sah er mich fragend an.
„Ihr alle seit nur gierige, schwanzgesteuerte Hunde!" schrie ich schon fast.
Eine Träne lief mir hinunter. Er enttäuschte mich. Ich hatte die Hoffnung er sei nicht so wie Ben, doch anscheinend schon. Alle sind so.
„Wenn du das glaubst." zischte er.
„Komm wir fahren hier weg!" sagte er und duldete keinen Widerspruch.
Still schweigend saß ich neben ihm im Auto.
„Hat dieser Nate etwas mit deiner Meinung zufällig zu tun." fragte er mit seiner rauen Stimme.
„NEIN" schrie ich ihn an.
„Hat er dich angefasst?!" sagte er nun etwas lauter.
„NEIN, HÖRST DU SCHLECHT?!" schrie ich ihn an.
Wir gingen erneut schweigend ins Hotel hinauf. Als ich in mein Zimmer rennen wollte schnappte er sich mein Handgelenk und zerrte mich in sein Zimmer.
Mein ganzer Körper gefror. Er presste mich gegen die Wand und schlug die Tür zu. Mein Handgelenk schmerzte. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten und weinte. Mir lief ein Wasserfall die Wangen herunter.
„Das ist der Grund warum ich Männer so sehr hasse." kam es heiser, zitternd aus mir heraus.
Chris ließ sofort mein Handgelenk los und ich rutschte die Wand herunter auf den Boden. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich zitterte einfach nur noch und versuchte verzweifelt aus und ein zu atmen.
Als Chris realisierte was er gerade gemacht hatte, hob er mich in eine Umarmung.
„Shhhhh...beruhig dich. Es tut mir leid Layla. Bitte verzeih mir." sagte er mit fast schon verzweifelt.
Nachdem ich mich gefangen hatte, sah ich ihm in die Augen. Trotz dem ich zitterte, strich ich kurz über sein Gesicht.
„Komm lass uns hinausgehen, reden." sagte er mit einer ruhigen Stimme.
Wir gingen auf den Balkon und setzten uns auf den kleinen Tisch. Ich zündete mir sofort eine Zigarette an um das Zittern zu stoppen.
„Hör zu Layla, du hast es falsch verstanden. Miss Schmidt hat in die ganze Sache zu viel hinein interpretiert. Ich mag es nicht von Frauen berührt zu werden. Frauen wollen Umarmungen und wollen kuscheln und das ganze Zeug, aber ich kann es einfach nicht. Ich bin nicht gerade der liebevolle Typ Mensch. Ich kann so etwas nicht." sagte er und man konnte etwas Verzweiflung aus seiner Stimme heraus hören.
„Aber du hast mich doch vorher umarmt." sagte ich leise.
„Ich...ich weiß nicht warum." sagte Chris verunsichert.
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Torn
Romance𝙏𝙒: Panikattaken Selbstmordversuch Straftaten Sex Dominanz Alkoholkonsum Drogenkonsum Er flüsterte mir ins Ohr „Ich bin mir sicher er wird dir gefallen." Ich zerrte an den Handschellen, doch konnte ich nichts an meiner Situation ändern. Er riss...